Tag 51/ Krokodilfluss und Liebe

Wieder zuhause mit Rückenschmerzen von der langen Autofahrt.
Ich bin nichts mehr gewohnt.
Ja, und voll schöner Begegnungen bin ich auch. Wir haben Menschen getroffen, die wir lange nicht gesehen hatten oder die wir nicht kannten, und es war so spannend. So viele Geschichten!
Leider kann ich davon nichts erzählen, Mist aber auch.

Bei den ersten Freunden, die wir besucht haben, haben wir nicht über Politik gesprochen. Und beim Fest der anderen auch nicht, mit niemandem. Es geht, wenn man möchte. Wir saßen, als wir später unter uns waren, nur um den Tisch und erzählten, warum wir was gewählt haben bei der Bundestagswahl. Da ein paar mehrere Pässe haben und anderswo leben, war auch die Wählerei nicht so einfach.

Zuhause habe ich sofort die Wäsche im Keller ausgekippt und angefangen zu waschen. Das muss sein, in ein paar Tagen geht es wieder los. Ist das das wilde Leben, das ich fast vergessen hatte?
Ich weiß nicht. Mittlerweile sitze ich einfach nur gerne da, lese was, guck was und rede nicht. Ich kippe irgendwie in mich.

Ach doch, eine Geschichte kann ich erzählen. Wir haben Fotos verglichen vom Überqueren von Krokodilflüssen und der Unterbringung in Dschungel Lodges. Ich möchte mal sagen, dass wir in allen Fällen die Luxusversion hatten. Das Boot der anderen war ein Kanu mit Motor und einem Paddel um auf die Krokodile drauf zu hauen, wenn sie dem Boot zu nahe kamen. Und die Unterkünfte waren Bretterbuden mit schwarzen Moskitonetzen und allerhand Getier. Schon das Flughafengebäude war eine Wellblechhütte, von Hand beschriftet. Ihre Reise aber aber eindeutig billiger als unsere. Ich hätte trotzdem nicht tauschen mögen.


Aus Gründen dieses Lied.
AnNa R. ist gestorben.


Nett sein.
Aufklärung vs Fanatismus
Baumfällen

Tag 50/ Noch ein schöner Tag

Liegend auf dem Hotelbett, nur mit Verdauen beschäftigt, denke ich über den Tag nach. Die Freundefamilie und wir begleiten uns schon ein halbes Leben lang. Eigentlich war es ohne Absicht, es hat sich einfach so ergeben. Wir mögen uns alle, wissen viel voneinander und nehmen uns an, wie wir sind. Wahlverwandtschaften halt.

Falls ich platze, mochte ich hier nur notieren, was ich alles gegessen habe. Beim Frühstück im Hotel wusste ich ja, was kommt. So habe ich ein Mohnbrötchen und etwas Obsalat gefuttert.
Am Festort hab es zuerst Sekt, also für mich alkoholfreien Hugo.
Zum Essen gebeten, wurde zuerst ein Antipastiteller gereicht. Ich war da eigentlich schon satt. Es kam die Suppe mit Eierstich, die ich halb auf mein Kleid kippte. Auf der Toilette ausgeputzt und mit Servietten unterpolstert, wartete ich auf Trocknung. Das Buffett dann hatte es in sich. Pappsatt, wie ich war, habe ich einen Löffel Brokkoli und Möhren geschafft, eine Kartoffel und ein kleines Stück Schweinelende. Das Nachtischbuffet, also drei runde Tische mit verschiedenen Nachtischen, überforderte mich. Ein bisschen Aprikosenkompott und Schichttorte gingen aber noch. Dann arbeiteten wir und dafür konnte ich das nur noch feuchte Kleid austauschen gegen Hose und Bluse. Die beiden Auftritte kamen gut an. In der Zeit hat man das Kuchenbuffet aufgebaut: lauter Torten! Zu meinem eigenen Erstaunen passe noch ein Stück Baisertorte in mich rein. Und jetzt liege ich und vertoffwechsle die eingetroffenen Nahrung. Wegen der Bewegungslosigkeit wird die produzierte Energie sofort in Speicherspeck umgesetzt. Und ich überlege, aus wie vielen Torten ich eigentlich bestehe.


In Serbien gehen die Demonstrationen weiter und weiter.
Dazu gibt es eine Drohnenaufnahme, ich bin gerührt.
Über Belgrad


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So ist das