Sorgen und Planken

Jugend in Deutschland. Es wurde nun eine Studie veröffentlicht, die Veränderung bei den jungen Menschen dokumentiert. Sie werden unzufriedenen, unsicherer und machen sich Sorgen. Genau so nehme ich das auch wahr.

Besonders die Zufriedenheit mit den politischen Verhältnissen ist dieses Jahr aber noch einmal deutlich gesunken. Die Sorgen mit Blick auf den Klimawandel gehen zurück und wachsen dafür bei Themen wie Inflation, Wirtschaft oder Altersarmut.

Sie wenden sich zunehmend den Rechtsextremen zu obwohl sie eigentlich dem Programm nicht zustimmen.
Dass sich die jungen Menschen Informationen über TikTok und Instagram besorgen, dürfte nicht neu sei. Hier der Zeitartikel dazu: Stimmungstief und Rechtsruck bei der jungen Generation

Wenn ich altes Boomerchen daran denke, dass keiner auf uns gewartet hat, alle Stellen schon besetzt waren und wir uns um Rente und Sicherheit wenig bis keine Gedanken machten, weil wir uns um unsere Existenz sorgten, hat sich vieles geändert.
Auf dem Arbeitsamt rumsitzen und dann in einen fünfminütige Gespräch erfahren, dass man Recht auf 17 Mark Arbeitslosenhilfe habe, ja, klar, Referendariat war Beamtentum auf Widerruf. Und man könne ja umschulen auf Programmier. Allerdings müsste man die Ausbildungskosten zurückzahlen, wenn man doch in einem anderen Beruf arbeiten wolle.
Ach ja, Sozialamt war ja auch. Naja gut, da gab es auch nichts. Die Eltern verdienen ja.
Da kam kein Gedanke an Rente auf.
Uns hat es über ganz Deutschland verteilt, in alle möglichen Jobs.
Wer räumlich flexibel war, kam dann doch an eine Privatschule im Moor unter.
Die anderen wurden für 10 Jahre irgendwo für irgendwas eingestellt.
Wir waren aber alle zuversichtlich, dass wir einen Platz finden und irgendwie zurecht kommen. Die große Clique trifft sich immer hoch, daher weiß ich das.
Später hat das Land die ehemals so übrigen Lehrerchen angeschrieben und wollte wissen, was aus ihnen geworden sei. Und ob sie denn nicht ins Ländchen zurückkehren wollen.
Und zu keiner Zeit hatten wir im Umfeld rechte Tendenzen. Und eine Hoffnung gab es auch nicht, dass gerade diese uns retten könnten. Im Gegenteil.
Vielleicht ist es das: Ich glaube, Corona hat nicht nur einen Schalter falsch umgelegt

Planken. Überlegen Sie kurz, ob Sie wissen, was das ist.

Etwa fünf Minuten. Ich habe dann einfach weitergemacht. Ich habe geplankt, während ich meinen Unterricht vorbereitet, Sachen markiert und E-Mails gelesen habe. Meinen Computer und meine Bücher habe ich immer auf den Boden gelegt, während ich geplankt habe

Eine Lehrerin plankt und hat sogar einen Rekord eingefahren.


Tiktok, Infoabteilung
Binden bei Massais
Haben Sie Zeit am 27.?
Erfindung des Technobeats.

Unterhaltungsabteilung

Essen in hübsch
Stehende Wellen, mal nicht mit Korkmehl
Alles muss mit, hab ich gesagt, alles!
Und Du kannst tun, was Du willst.
Sollen wir Papa vervollständigen?
Bloß nicht aufhalten lassen
Eichhörnchenanlockgeste
Come, fly with me

Frauen, so und so

Das Bilderinstitut in Darmstadt macht Wissenschaft sichtbar. Und ihnen ist jedes Mittel recht, das sagen sie selbst.
Jetzt haben sie mit Hilfe von KI Fotos von Wissenschaftlerinnen so bearbeitet, dass sie ein modernen Aussehen haben.Und jetzt gibt es eine Ausstellung dazu

Eine möchte ich herausgreifen. Warum sie mich sehr berührt hat, erzähle ich gleich.

Emmi Dorn war Professorin für Zoologie und Vergleichende Anatomie der Universität Mainz. Sie promovierte an der Universität Frankfurt a. M. über die Wirkung von Licht und Dunkelheit auf die Schilddrüse des Grasfroschs und habilitierte sich in Mainz mit einer Arbeit über den Feinbau der Schwimmblase des Aals.

Die Arbeit an der Habilitation geriet ins Stocken, weil Dorn neben den ohnehin schon großen Lehrbelastungen ihre kranke Mutter im Haushalt unterstützen musste. Damit war sie einer Doppelbelastung ausgesetzt, die männlichen Wissenschaftlern zumeist erspart blieb. An der Uni gab es zudem Auseinandersetzungen mit der männlichen Institutsleitung, beispielsweise musste Emmi Dorn kleinteilige Aufgaben erledigen, die – unter Berücksichtigung, dass es sich bei ihr um eine Habilitandin und langjährige Institutskollegin handelte – eher als Zumutung wahrgenommen werden mussten.

Mit ihrer Forschung zu luftatmenden Fischen erlangte sie internationale Anerkennung. 1971 und 1974 unternahm sie Forschungsreisen ins Amazonas-Gebiet, um ihre Untersuchungen vor Ort zu vertiefen.

……..musste Emmi Dorn kleinteilige Aufgaben erledigen…..
Das erinnerte mich sehr an die Dame im botanischen Institut, der ich zu Anfertigung meiner wissenschaftlichen Arbeit zugeteilt war.
Es war halt kein Lehrstuhl mit vielen Frauen. So kam die Frau zur Frau. Und die Dame war irgendwie auf das Abstellgleis geraten. Und sie konnte mir auch nicht helfen bei den Arbeiten, die ich ausführen sollte. Mir hat sie leid getan, sie hatte den Anschluss verloren. All die Geräte, all die Methoden habe ich mir dann durch Rumfragen selbst erarbeitet.
Und ich habe sie aus den Augen verloren. Ich habe gearbeitet wie verrückt von ganz früh morgens, die Zentrifugen waren dann frei, bis spät abends, da konnte ich in die Pflanzenkammern. Für meine Arbeiten hatte ich ein Labor mit einem Studienkollegen zusammen. Er hatte Sport und Bio, und war eigentlich nie da. So war ich alleine im Labor und konnte arbeiten, wie ich wollte.
Es war eine sehr stressige und sehr befriedigende Zeit. Ich bekam tatsächlich was raus, was wichtig war. Der Chef ist dann ohne mich zur Tagung gefahren und hat dort berichtet, was ich rausgefunden habe, ohne mich zu erwähnen. Ich habe mich sehr geärgert, und habe mich dann wieder abgeregt. Die Dame im Nebenzimmer konnte mir auch nicht helfen. Da wollte ich keine Doktorarbeit machen! Und dann bin ich ins Referendariat abgedampft. Um nachher an ein anderes Institut zurückzukehren. Aber das ist eine andere Geschichte.


Frauen bei TikTok
Hätte nicht ne Colakiste….? Aber nun.
Mach mir nen Teich

Postwoman

Es geht schnell mit den TikTok-Leuten und der wirklichen Welt. Überall ist Levi. Er hat sogar einen Spiegelartikel bekommen. Ja, genau der mit den Weißlichtmilben.

Manchmal ist nichts sowie es scheint. Die Enkelin von Robert Lembke erzählt.
Der Artikel ist von 2019, aber aktueller denn je. Robert hieß eigentlich Weichselbaum und es gelang ihm, sich während des 3. Reiches zu verstecken.

Das Wetter könnte man getrost als ekelhaft bezeichnen. Der Regen ist kalt und kommt von der Seite. Ich unterhalte mich in der Stadt mit einem Briefträger. Er erzählt, dass er an einem Tag drei paar Schuhe durchweicht hat. Und das Wasser kriecht überall rein. Nicht mal die Allwetterkleidung der Post hält dem Stand. Ich kann so mitfühlen. Und erinnere mich an die Zeit, als ich zwei Sommer lang mit einer gelben Tasche und einem Wägelchen versehen, jeden Tag meine 12 Kilometer von Haus zu Haus ging.
Es war eine der schönsten Arbeiten in meinem Leben. Ich hatte was zu tun, traf Leute, aber nur kurz, und konnte alles in meinem Takt tun. Gehen, wie ich wollte, Pause, wann ich wollte.
Ich hab noch Geld ausbezahlt, Renten, Kredite. Wir hatten ja die Postbank damals. Und hatte mir die vielen Scheine auf den Bauch gebunden, manchmal 10.000 Mark an einem Tag. Ein Teil des Bezirks war ein Villenviertel am Hang mit vielen Einfamilienhäusern. Und so stampfte ich Treppe um Treppe hoch, weil der Briefkasten eben direkt am Haus war und nicht am Zaun. Und all die Hunde unterwegs, die schon auf mich warteten. Ich mochte sie und redete mit ihnen, Dackel um Dackel Pinscher um Pinscher wurden bequatscht von mir. Sie begleiteten mich wedelnd vom Gartentor zur Haustüre. Nie gab es einen Angriff, und bis auf eine verdächtige Bulldogge waren alle friedlich. Den Bulldoggengarten habe ich nie betreten und die Post immer an den Zaun geklemmt. Als ich dann in der Post ankam, warteten die Kollegen schon: Und? Gebissen worden? Nein, heute nicht, nie.
Im ärmeren Viertel, das mit den Wohnblöcken, gab es eher Trinkgeld, Vollstreckungsurkunden und Kreditauszahlungen. Nette Leute, arme Leute.
Manchmal schlich der Städtische Vollstreckungsbeamte hinter mir her, nur um zu sehen, ob mir die Leute aufmachen. Dann sind sie ja zuhause, meinte er.
An manch aufreibenden Tagen komme ich heute noch heim und denke, wärst Du doch bei der Post geblieben.

Vom Spülsaum des TikTokMeeres.
Überall ist Rhythmus
Und überall ist Bahn
Und überall ist Wasser
Und Wodka

Zum ersten Mal sehen
Kleiner Geschichtskurs
Bad im Bad
Noch ‘n Bad
Bad in der Küche
Maisbad