Die Arroganz des Wohlstandes

Es geht grad weiter.
Gestern habe ich ein Baby gewickelt, einem Mann beim Pflügen zugeschaut und gesehen, wie jemand mit einer Bezahlkarte im Supermarkt bezahlt hat.
Schon als die junge Frau vor mir stand, hab ich bemerkt, dass sie arm sein muss. Eine sehr große, sehr schlanke Frau in ganz einfacher Joggingkleidung. Sie wirkte modellmäßig elegant, kaufte Toastbrot und ein bisschen Belag, kein Vorrat, ein Essen für ein paar Euro. Mit gesenktem Kopf zog sie die Karte, die Kassiererin nahm sie ganz schnell und zog sie über ein Extragerät drüber, gab sie zurück, so dass es außer mir vermutlich niemand sah. Sie schaute so mitleidig der jungen Frau hinterher. Ich auch.
Muss das denn sein. Kann man denn kein Bargeld geben. Arm sein ist doch demütigend genug.
Woran ich die Karte erkannt habe? Es war weder eine Kreditkarte noch Bankkarte, sie war bunt. Und eben das Extragerät an der Kasse. Sonst kann man ja an einem anderen Bezahlgerät alles selbst erledigen.

Ach ja. Bei einem der Feste habe ich den Fehler gemacht und mit meinem Tischgegenüber über Politik geredet. Der Herr war in meinem Alter, gut situiert, elegante Erscheinung. Und im Besitz einer festen Meinung über alles. Also die Brandmauer ist nicht nötig, die sind nicht so schlimm. Gut, dass ich Übung habe. Er hatte auch etwas gegen politisch aktive Frauen, außer gegen Frau W. Die wäre eine elegante Erscheinung und spräche deutlich und langsam. Wie immer spielte das Äußere eine entscheidende Rolle. Er wusste auch, wie die heutigen Jugendlichen sind, wie gefährlich und respektlos. Er kannte allerdings keine, ich schon. Es hat mir großen Spass gemacht, er ging mir argumentativ auf den Leim. Er wird sich so schnell nicht wieder zu einer Lehrerin setzen.
Ich ließ ihn verwirrt zurück und beschäftigte mich mit seiner Mutter, kurz vor 90, topfit und Unternehmerin. Ich glaube, ihr imponiert Frau Reichinek. Zugeben würde sie es allerdings nicht.

Die E-Autos waren auch ein großes Thema im Verwandtenkreis. Auf der schwäbischen Alb scheint es da einige Probleme zu geben. Durch das viele Rauf und Runter stimmt meist die angezeigte Reichweite nicht. So werden aus 300 km schnell 100 km. Und dann steht man an der Straße und kommt nicht weiter. Abschleppen darf man wohl nicht. Man muss warten, bis ein Fahrzeug mit Anhänger einen abholt. Da gibt es schon sehr abgelegene Ecken, das kann dauern bis zur Abholung.
Fazit: Sie warten noch ein bisschen, bis die Batterien etwas leistungsfähiger bezüglich Gelände sind.

Eine Empfehlung in Ulm. Die Rooftopbar des Motelone am Münsterplatz. Am Abend war sie rappelvoll, am Morgen nach dem Frühstück war fotografieren möglich.

In Ulm und um Ulm und um Ulm herum

Zwei Feste, drei Friedhöfe, ein Altenheim, ein Krankenhaus, eine Einladung nach Afrika, sieben Weihnachtsmärkte, das ist die Bilanz der letzten Tage. So viele Geschichten, so viele Leben. Ich bin komplett übermenscht.
Der Halt in Ulm ist Tradition geworden. So eine schöne Stadt! Und es ist der schönste Weihnachtsmarkt von allen sieben. Besonders schön fand ich den Stand mit den Bürsten. Habe jetzt eine Kleiderbürste mit Stiel, eine winzige Staubbürste für schmale Rillen, einen großen Staubpinsel aus Federn und fünf dicke Wäscheklammern. Und es gibt eine lebende Krippe. Naja, die Tiere leben, die Menschen sind geschnitzt, aber so pingelig sollte man nicht sein.
Das Eindrucksvolle ist aber immer wieder das Ulmer Münster. Ich kann mich nicht satt sehen an allem.
Albert Einstein hat hier gelebt, zumindest als Säugling. Die Eltern zogen nach München als er eineinhalb war.Dafür gibt es aber ein kleines Museum im Elternhaus.
Davor haben die Eltern in Bad Buchau gelebt. Die Stadt ist heute stolz darauf, dass er da gezeugt wurde, siehe Schild.

Zuletzt sind wir bei Freunden und erholen uns. Wir erzählen uns von unserem Leben, planen etwas gemeinsam, essen, spazieren rum und kommen runter.
Wir nehmen Brezeln mit und ein paar Seelen. Sind ja Grundnahrungsmittel.


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Hauptsache, es klappt
Babyparty
Der kluge Gysi
I‘m still little
Three queens
Frau Merkels Tischnachbar

Markttour

Eine Überdosis an Weihnachtsmarkt habe ich dieses Jahr.
Zuerst der kleine im Städtchen, der eigentlich nur zum Glühweintrinken animierte. Und zum Leute treffen.
Dann war ich in Koblenz, in Mainz und in Wiesbaden. Die hatten dann ganz niedliche Stände mit Knobelspielzeug für Erwachsene, leuchtenden Glycerinseifen und gefilzten Sachen, die man sich wahlweise auf den Kopf setzen oder um den Hals wickeln konnte. Dann konnte man Backwerkzeuge kaufen, ganz schicke Sachen waren dabei. Und sogar Notenschlüssel als Ausstecherle.
Reibekuchen, Würstchen und Bananen in Schokolade gab es ebenfalls reichlich, ebenso alles, was Alkohol enthält.

In Mainz regnete es fürchterlich, andauernd trafen sich die Schirme der Besucher und verhakten sich. Man lachte und enthakte wieder. Was waren die Leute da nett! Jemand bot uns Platz an seinem Stehtisch an, ein anderer vom Nachbartisch reparierte meinen Schirm, man wurde angelächelt und es war alles herzlich und freundlich.
In Wiesbaden waren die Besucher sehr edel und distanzierter als anderswo. Kein Gerangel, es war eher ein elegantes ‚Aneinander Vorbeigleiten im Kamelhaarmantel‘. Auf dem Karussell gab es sogar eine Prinzessinenkutsche. Und der Markt heißt Sternschnuppenmarkt, vornehmer geht nicht.
Dazwischen haben wir Dinge erledigt und Besuche gemacht. Und das hört nicht auf. Es kommen noch Friedhöfe, Geburtstage und vielleicht noch eins zwei Weihnachtsmärkte. Falls Sie jetz auch Lust bekommen haben, Wikipedia hat eine Liste aller Weihnachtsmärkte in Deutschland.

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„Ein deutscher Bauer wirft nicht mit Lebensmitteln! Der Satz hat mich stark gemacht.“
Ein nichtgesagter Satz.

„Aber was anderes ist da: Ich habe immer gesagt, der langsame Morgen ist mein Traum. Dasitzen. Und erst mal Kontakt zu sich selbst aufnehmen.“

Eine Frau blickt zurück. Sie wurde angegriffen, oft unsachlich, voller Häme, und sie hat sich geschützt um nicht daran kaput zu gehen. Ein sehr eindrückliches Interview von
Renate Kuenast in der der ZEIT

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Persephone war magersüchtig, weil sie im Hades nichts gegessen hat? Oder fast nichts bis auf ein paar Granatapfelkerne? Die Tochter von Demeter wechselte von zwischen Oberwelt und Unterwelt.Interessant interpretierte Geschichte

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Noch ne interessante Sache: Gürtelrose Impfung und Demenz, die Impfung senkt wohl die Wahrscheinlichkeit, dement zu werden.

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Nikolaus in Berdesgaden
Du bekommst den Kölner aus Köln raus, aber nicht Köln aus dem Kölner
Atheistenproduktion
Mr. John putzt
A Tännschen
Da läuft Wasser aus dem Serverschrank
Mein Vater zwingt mich
Waren Sie Offizier?
Max macht Sachen
Arbeitsplatzdeko
Ein Jahr später