Unterwegs

Es ist so schön, den Rhein entlang zu zuckeln, und das auf der Rheinseite, die man nicht so gut kennt. Burg um Burg, Fähren, Felsen, Loreley. Und Schiffe, Lastkähne und ganz kleine Boote, die viel zu schnell fahren.
Und dort zu bleiben, wo es einem gefällt.
Was sind die Leute freundlich in Rheinhessen.
In Nierstein macht uns eine Passantin darauf aufmerksam, dass wir doch die blaue Parkscheibe reinlegen sollen. Man müsse hier schnell Strafe zahlen. Alles ist irgendwie eng, Autos passen gerade so durch, man quetscht. Dafür blühen die Mülleimer und die Baustellen machen Hoffnung.

In Oppenheim gibt es eine ältere Dame an einem Kiosk, die einem erzählt, dass man jetzt auf den Kirchturm klettern könne. Und bitte das Licht anmachen, sagt sie.
Sie verkauft uns dann einen Engel, gemacht aus dem Fensterglas der Kirche. Und noch eine Lutherrose zum Anstecken.
Wir sind katholisch, aber egal. Sie empfiehlt uns den Garten hinter der Kirche (er duftet!) und das Beinhaus. Dort liegen Skelette, hübsch sortiert nach Oberschenkel, Unterschenkel und Schädel. Karten habe sie dazu auch. Ein kleines Mädchen wollte so eine kaufen. Nimm doch eine andere, ich habe viel hübschere, sagte sie ihr.
Nein, ich will die, sagte das Mädchen. Die ist für meine Oma.
Hoffen wir mal, dass die Oma den selben Humor hat wie die Enkelin.