Waren Sie schon einmal auf dem Petersberg? Früher hieß es: wenn die Schranken oben ist, kannst Du hochfahren.
Oben steht das Gästehaus der Bundesregierung, also als sie noch in Bonn war. Dann war es hauptsächlich ein Hotel, das in die Jahre gekommen war. Die Zimmertüren waren gepolstert, die Zimmer riesig und rochen ein bisschen nach Adenauer.
Dann renovierte man und nun ist es ein sehr vornehmes Hotel.
Die grandiose Aussicht auf den Rheinbogen und die Eifel kann man aber auch vom Biergarten und dem Bistro aus genießen.
Neben dem Hotel gibt es noch die Ruine eines ehemaligen Klosters und das alte Wachhäuschen. Die Bundesrepublik in einer Schachtel.
Eine kleine Ausstellung berichtet von den Anfängen der Republik und wie froh man war, nach dem Krieg wieder etwas selbstständig zu sein. Adenauer wurde einbestellt von den drei hohen Kommissaren. Das Petersberger Abkommen wurde unterzeichnet, um der Bundesrepublik ein paar Freiheiten zu geben. Man traute ihr ja nicht, aus gutem Grunde. Dafür was zu viel Schreckliches geschehen. Und dass die Stimmung wieder kippen könnte, war im Rahmen der Möglichkeiten. Die Alliierten bauen die Industriebetriebe ab und transportierten sie zerlegt Richtung Heimat, die Deutschen hatten Hunger und lebten ohne viel Hoffnung in zerstörten Städten. Die Männer waren als Soldaten noch in Kriegsgefangenschaft, überall quartierte man Flüchtlinge aus dem Osten ein. Und es gab so viele Tote zu beklagen, so viele Tote.
Konrad Adenauer war schon über 70, als er Bundeskanzler wurde. Kein erstrebenswerter Beruf in der damaligen Zeit.
Sein Leben als strenger Katholik und offener Mensch, als Bürgermeister von Köln und aufrechter Antinazi war bis dahin sehr gefährlich gewesen.
So setzte er sich ein für ein Land, das am Boden lag.
Weltweit war man Paria. Der erste Besuch eines ausländischen Staatsgastes war 1954 der äthiopische Kaiser Haile Selassie. Der Bann war gebrochen.
1962 folge
Charles de Gaulle , der am 2. Tag auf dem Petersberg zu Abend aß. Unten ist die Sitzordnung abgebildet.
Und Königin Elisabeth folgte 1965.
Zwanzig Jahre nach dem Krieg wurde sie bejubelt, was nicht unbedingt zu erwarten war. Einige deutsche Städte waren von britischen Bomben zerstört worden.
Wissen Sie, wer Garry Davis war? Ich auch nicht.
Ohne ihn gäbe es die Menschenrechte der UN nicht. Er war ein amerikanischer Bombenpilot, der die Weltbürger gründete. Und es gab ein Zeltlager am Petersberg aus Protest gegen seine Verhaftung.
Einen Weltpass haben übrigens Julian Assange und Edward Snowden.
Mögen Sie noch mehr lesen? Hier finden Sie auch die Geschichte von Adenauer und dem Teppich.
( Leider bekomme ich die Fotos nicht gedreht bei WordPress)
Ein weiteres Hotel ist auf der anderen Rheinseite : das Rheinhotel Dreesen. Vielleicht haben Sie ja den Spielfilm in der ARD gesehen. Eine wechselvolle Geschichte hat es hinter sich und heute kann man im Kastaniengarten und Kuchen essen.
Das Bestellsystem ist allerdings gewöhnungsbedürftig, aber nun, wechselvolle Geschichte.








Sehr spannend, das alles, vielen Dank für die Touren in die Region!
Gerne. Manchmal liegt das Glück so nah 😉.
Du kommst ja rum. Auf die „Schäl Sick“ traue ich mich als echter Rheinländer nur selten. Und jetzt haben sie in meiner Heimatstadt auch noch das Fährboot auf die andere Seite abgeschafft…
Was? Fähre weg geht gar nicht.
Das hab ich schon gemerkt, dass die rechte Rheinseite bäääh ist. Aber wir Schwaben sind da ja gnadenlos😉.
Einen Petersberg gibt es auch hier im Rheinhessischen Hügelland!
Den hab ich beim Googeln auch gefunden. Irgendwo gab es einen Bericht über die Wildtulpen da. Was das nicht in Deinem log?
Unser Petersberg heißt übrigens auch noch Stromberg. Ich hab keine Ahnung waeum.
Genau, in meinem Blog schrieb ich mal was über die Wildtulpen am Petersberg! Man kann aber auch woanders über die nachlesen oder zur Blütezeit herkommen…
Liebe Grüße
Kann gut sein, dass ich das bei Dir gelesen habe. Meine Wildtulpenecke im Garten haben die Wühlmäuse aufgefressen.
soviel erinnerungen durch deinen bericht: 1965 sah ich queen elisabeth im park der redoute bad godesberg, sie winkte(nicht nur mir). und im rheinhotel dreesen war der schlußball meiner tanzschule 1965. ich ging nicht hin, war mir zu vornehm, ich zu unsicher, teuer war es auch.
Oh, das ist ja toll, dass Du mitten drin warst. Danke dafür, dass Du uns teilhaben lässt.
Zu meinem Schlussball bin ich auch nicht gegangen, weil der Typ so ekelig war, mit dem ich den Ball hätte tanzen sollte. Ich wäre eher geplatzt. Die Klasse hat Druck auf mich ausgeübt, meine Eltern haben mich aber gut verstanden. Der Typ hält heute Reden bei einer Partei, die sich blau nennt aber braun ist.
Hallo, jetzt „traue“ ich mich gleich als Erstbesucherin einen Fotorat zu geben, da ich ja fast nur mit Fotos arbeite. Meiner Meinung nach muss der Prozess des Drehens noch vor dem Einstellen in den/das Blog passieren, nämlich in der Mediathek, wo sie ja vorher alle gesammelt werden. Bei dem entsprechenden Foto auf „bearbeiten“ klicken, dann die entsprechende Drehung nach links und rechts ausführen, auf jeden Fall ABSPEICHERN nicht vergessen. Bei Bedarf kann man auch beschneiden und abspeichern oder skalieren. Weil meine 3 GB für den Blog fast verbraucht sind, verkleinere ich meine Fotos immer ziemlich stark.
Nur Mut! Danke sehr.
Aber das habe ich alles gemacht. In der Mediathek sind sie gedreht. Vielleicht lösche ich sie und binde sie neu ein.
( Es hat geklappt mit Löschen und neu Einfügen😊)