Der Film aus dem letzten Betrag wäre wirklich gut geeignet, ihn in der Schule zu zeigen. Man muss mit dem Thema immer dran bleiben.
Die Kolleginnen und Kollegen sagen, dass die Kinder wenig mit dem Begriff Holocaust anfangen könnten. Vielleicht liegt es nur am Begriff, oder eben daran, dass es nicht Teil ihrer Familiengeschichte ist, weil die Eltern aus ganz anderen Ländern kommen.
In meiner Jugend war es “Die Brücke“, die alle sehen mussten. In den Musiksaal wurden noch zusätzliche Stühle gestellt so dass zwei Klassen Platz hatten. Ich hab den Film nie Ende gesehen. Mir wurde so schlecht, ich bin nach draußen und bin dort dann umgekippt.
Es war brutal, wie sinnlos die Jungen starben, die so alt waren wie ich. Die Erzählungen meines Vaters waren spärlich und doch eindrücklich. Er wurde mit 16 eingezogen und war mit 19 Jahren schon wieder zuhause, so erzählte er.
Auf dem Speicher gab es noch einen Schrank, in dem eine Wasserflasche aus Aluminium mit Filzhalterung lag, ein Gürtel, eine Tasche aus Filz, das war alles, was aus seinem Soldatenleben übrig blieb. Und ich wusste nun, wie Krieg riecht. Metallisch und nach feuchtem Filz.
Das ist auch der Grund, warum ich die Ausstellungsstücke von Josef Beuys so gut verstanden habe: Filz und Metall geben genau den Geruch der Dinge im Speicherschrank wieder. So riecht Krieg.