Es gab tatsächlich eine Zeit, in der die FDP noch wählbar war. Die Älteren mögen sich erinnern. Für die Jüngeren: es gab da aufrechte Menschen, denen das Land am Herzen lag, die Menschen und ihre Grundrechte. Das Grundgesetz war das Thema. Ganz vorne Gerhart Baum und anschließend Sabine Leutheusser Schnarrenberger. Der Name war Programm. Ein Doppelname von dieser Länge und dann eine Frau als Justizministerin, das konnte man sich damals kaum vorstellen. Ihr Hund hieß Luther und sie kümmerte sich darum, dass der Paragraph 175, in dem die Homosexualität ein Straftatbestand war, abgeschafft wurde. 1994.
Dieses Jahr ist Jubiläum. Möchten Sie diese Frau kennen lernen?
Im Podcast der Zeit „Alles gesagt“ spricht sie über 5 Stunden über ihr Leben und ihre Ideale.
Als Kind eines Rechtsanwaltes und CDU Mitgliedes wollte sie zunächst Lehrerin werden. Dann aber hatte sie Freude an Jura und der FDP, und am Starnberger See. Sie war, bevor sie Ministerin wurde, Regierungsdirektorin am Patentamt in München. Das Ministerinwerden lief schnell und unerwartet. Zack Abgeordnete, zack Ministerin.
Ihr Vater schrieb dann ab und an Leserbriefe in der FAZ gegen die Politik seiner Tochter. Auch nett.
Sie nennt sich SLS und in der Partei wird sie Schnarrie genannt
Eine Befürworterin des Datenschutzes alter Schule ist sie ebenfalls.
Und sie schätzt Helmut Kohl. Wenn man sich die Beschreibung einer Kabinettssitzung anhört, weiß man warum. Sie erklärt Politik, und sie kann Politik. Sie hat sich gut mit Angela Merkle verstanden. Sie als Justizministerin reiste mit Angela Merkel, damalige Familienministerin, durch den deutschen Osten nach der Wende. Und sie sahen dort die desaströse Jugendbetreuung.
Eine sehr kluge und sehr präsente Frau.
Ab hier Bespassung: