Corona neunundsiebzig

Nur ganz kurz. Ich weiß, Pfingsten verbringt man im Kreise der Lieben und nicht am Schreibtisch. Ich muss aber, um die Flut bewältigen zu können. Unter der Woche bin ich ja mit Unterricht und Drumrum beschäftigt, so dass ich kaum die Muse und den Verstand habe, reihenweise Präsentationen durchzulesen und zu bewerten.

Hier noch ein Link zu den Maßnahmen in der Gastronomie. Gut finde ich die Idee des Coronaperto und der Abholkantine. Dass es auf einige Zeit kein Buffet mehr gibt in den Restaurants, bedauere ich am wenigsten. Sehr hygienisch war das ja nie. Ich bin da ein großer Snob und lasse mir gerne das Essen auf dem Teller an den Tisch bringen.

Gibt es heute noch Äffle und Pferdle zwischen den Webungen im Dritten? Ich schau um die Uhrzeit nie fern. Aber lustig waren sie schon.
Normalerweise rede ich Hochdeutsch, ja, ich kann es. Wenn ich aber Schwäbisch höre, freue ich mich doch sehr. Die Sprache der Gefühle, und schimpfen kann man prima. Friedrich Schiller soll es angeblich durchgezogen haben, seine Texte dialketgefärbt vorgetragen zu haben. Hölderlin auch, und Goethe. Segensreische, sagte mein Deutschlehrer, hätte er gesagt.

Einer meiner Liebsten ist Wolle Kriwanek. Nach dem Konzert in der Turnhalle habe ich auf ihn gewartet um mit ihm zu reden. Ich hab sogar noch ein Autogramm. Dieses Lied ist zum geflügelten Wort geworden hier im Hause.

Die moderne Version ist aus dem Film „Die Kirche bleibt im Dorf“.

Twitterlieblinge im Mai 2020

So, ein ganzer Schwung neuer Twitterlieblinge aus der Coronazeit.

Corona achtundsiebzig

Die Schweizer haben eine Corona-App. Sie ist fertig, anonym und herunterladbar für bestimmte Berufsgruppen. Über Bluetooth nehmen die Handys Kontakt auf und wenn ein Coronafall eintritt, kann der Kranke über einen Freischaltcode die Kontakte anonym benachrichtigen. Quelle
Dann geht der Kontakt in freiwillige Quarantäne. Blöd ist, dass dann die Lohnfortzahlung eingestellt wird, da man ja keine Quarantänenanordnung der Gesundheitsamtes hat.( Quelle Verwandtschaft).

Eine gute gemachte Animation vom Tagesspiegel

Wie Corona den Körper befällt

Heute habe ich mit der Drahtbürste am Stiel die Einfahrt entmoost. Ich mag es ja sehr, wenn es immer irgendwo grün ist. Doch es regnet viel zu wenig und so ist das Moos ausgetrocknet und sieht nicht mehr schön aus.

Ansonsten überlege ich mir zur Zeit, was zu einem guten Leben gehört. Und ich komme immer wieder auf Alexis Sorbas zurück.
Nikos Kazantzakis schrieb den Roman über eine Geschichte, die er selbst erlebt hatte.
Mit seinem Freund Georgios Sorbas versuchte er ein Bergwerksprojekt aufzubauen. Es ging schief. Im Film bricht das Gestänge einer Transportbahn der Reihe nach zusammen. Eigentlich schrecklich und doch fängt Alexis an zu lachen und zu tanzen. Ihm hat das gefallen bei allem Elend. Der Tanz ist selbst kreiert und ging als Sirtaki in die Tanzgeschichte ein. Die Musik dazu schrieb Mikis Theodorakis. Ich habe mal gelesen, die Beine von Anthony Quinn wurden gedoubelt. Entweder konnte er nicht tanzen oder er hatte den Fuß gebrochen. Vielleicht beides.
Das Motto des Films Alexis Sorbas war
„Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten“.
Ich weiß nicht, wie oft ich den Film schon gesehen habe. Mit 16 war es das erste Mal. Eine Freundin und ich hatten im katholischen Gemeinde eine Filmreihe eröffnet. Alle vier Wochen gab es eine Vorführung. Alexis Sobas war unser erster Film.

Die Drehorte auf Kreta habe ich mitterweile besucht und stand ganz andächtig am Strand, wo der Tanz gedreht wurde. Die Höhle oben am Berg gibt es nicht, sie war für den Film reingepfuscht worden

Das steht auf dem Grab von Nikos Kazantzakis in der Stadtmauer von Heraklion.

„Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.“

Das hätte ich fast vergessen, mein Vater sang das immer zum heutigen Datum. Die Version der Toten Hosen lass ich lieber