Twitterlieblinge im Dezember 2019

Jetzt sehen Sie mal wieder, was ich so witzig finde im Dezember. Weihnachten ist ja jedes Jahr und doch gibt es immer wieder neue Aspekte. Greta ist neu und die ganze Welt beschäftigt sich mit ihr. Der Kinderchor beschäftigt nur Deutschland. Seit ein paar Jahren ist ein Teil der Bevölkerung immer im Empörungsmodus. Und ist er es gerade nicht, sucht er sich einfach den nächsten Auslöser. Haben die denn nichts zu tun?
Für einen Empörungsfall ist folgendes zu beachten:
1. Tief ein-und ausatmen.
2. Dann kurz darüber nachdenken, ob das ganze Zeugs den hohen Blutdruck wert ist oder überhaupt relevant für Ihr Leben ist.
3. Wenn nicht, dann runterkommen und weiter atmen.
4. Schwupps: Empörung weg.

Bei Anne gibt es mehr.

Bei Anne gibt es mehr

Das war 2019

Einen Bogen zum Jahresende? Noch nie habe ich sowas ausgefüllt. Und jetzt habe ich mir von Frau Kaltmamsell einen geklaut.

Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen. Weil mir mein Rettungsring nicht so gefällt.

Haare länger oder kürzer?
Kürzer: von Vokuhila zu Volahiku.
(Vorne kurz, hinten lang zu vorne lang, hinten kurz)

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Auf dem kurzsichtigeren Auge weniger, auf dem weniger kurzsichtigen Auge mehr Dioptrien.

Mehr bewegt oder weniger?
Mehr, wenn man von den Phasen der Hüftschmerzen absieht. Die werden aber bei Ausdauerdingens besser. Also dann.

Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Gehaltserhöhung bei Beamten in Rheinland Pfalz. Wegen ganz weit zurück gegenüber anderen Bundesländern.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Das weiß ich nicht.

Der hirnrissigste Plan?
Da ich per Beschluss in den Tag hinein lebe, erübrigen sich Pläne.

Die gefährlichste Unternehmung?
Eher ärgerlich. Einen Flug über Thomas Cooks Tochter buchen.

Die teuerste Anschaffung?
Ein neues Handy, das alte schwächelte. Und bevor ich keine Daten mehr holen kann, habe ich mich durchgerungen.

Das leckerste Essen?
Bei einem Fest in München.

Das beeindruckendste Buch?
Ich alter Buchausleser bin mutiert zu einem Buchanleser. Meine drei Büchertischchen an der Couch sind voller angelesener Exemplare.

Das enttäuschendste Buch?
Siehe oben. Ich weiß bei keinem, wie es endet.

Der ergreifendste Film?
Systemsprenger. Weil ich solche Kinder kenne und immer immer so hilflos war wie die Menschen in diesem Film.

Die beste Musik?
Die Musik zum Feuerwerk bei Rhein in Flammen.

Das beste Theater?
Dieses Jahr war ich nur ein mal Theater trotz eines solchen Vorsatzes im letzten Jahr. Ich hatte früher solche Freude daran. Aber Köln wird immer noch umgebaut und in Bonn gab es nichts was mich ansprach.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
Sorgen machen um Mutter und Schwiegermutter und Schwester.
Und dann noch mit korrigieren und unterrichten.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Alles mit Herrn croco. Da er kaum Zeit hatte, dann halt mit Freundinnen zum Sport und Sprache lernen. Ich habe festgestellt, dass es mich antreibt, wenn ich mit jemanden zusammen was machen kann.
Und bei einem Fest, bei dem ich Menschen kennen lernen durfte, die ich schon kannte. Verrückt, nicht?

Vorherrschendes Gefühl 2019?
Meine Welt bricht weg. Und ich bin nicht verantwortlich dafür. Das hat sich geändert gegenüber früher. Ich dachte immer, ich muss mitretten.

2019 zum ersten Mal getan?
Im Kopf der Bavaria gesessen. Und eine Hippiekommune besucht.

2019 nach langer Zeit wieder getan?
So vieles, da ich mir vorgenommen habe, immer ja zu sagen, wenn etwas Neues auf mich zukommt.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auf all die Schreckensnachrichten. Und die Beerdigungen. Und die Hilflosigkeit gegenüber dem Schicksal.
Einen Menschen nicht im Leben halten zu können.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Weiterleben.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Hand halten, Mut zusprechen und aufpassen.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Hand halten, Mut zusprechen und aufpassen.

2019 war mit 1 Wort…?
Knaller

Vorsätze für 2020?
Mehr Ruhe in das Leben bringen.
Mehr Theater. Mehr Reisen.
Und eine Schwarzwälder Kirschtorte backen.

Schafsgeschichten

Ich mag Schafe, schon immer. Und ich mag es, wie sie einfach nur da sind. Ohne großen Anspruch an das Leben sind sie wuschelig und fressen vor sich hin.

Einmal hatte ich ein neugeborenes Lämmchen auf den Knien. Die Schäferin hatte mich gebeten, es mitzunehmen im Auto. Ein Gewitter kam auf und sie wollte vorher im Stall sein, bevor die Tiere durchdrehen. Und dann kam die Geburt dazwischen. Ich fühle es heute noch, das kleine glitschige Ding. Es wusste nicht, wie ihm geschah, und schaute mich nur verwundert an. Ein bißchen grüner Stuhlgang hinterließ es mir, bevor ich es in die warme Küche bringen konnte. Es gab Kaffee von der Schäferin. Vermutlich das einzige, was man in der Küche zu sich nehmen sollte. Der Übergang zum Stall war nahtlos. Ihr Hof lag abgelegen mitten im Wald und ihr Ruf war legendär. Eine lustige lebensfrohe Frau war sie, beweglich, attraktiv. Sah aus wie fünfzig und war achtzig und ihr Freund immer zwanzig Jahre jünger.

Sie lebt nun schon lange nicht mehr, jemand hatte mal ihren Freund in einem Altenheim getroffen und der Hof ist auch verschwunden. Und ich, ich fühle immer noch das Lämmchen auf meinen Knien.