Zen und Tsunami

Zu einem richtigen Artikel reicht es nicht. Dazu müsste ich den Irrsinn und den Stress um mich rum in Worte fassen können. Und das geht nicht. Eigentlich will ich mir nur die Decke über den Kopf ziehen und die Welle über mich hinwegziehen lassen. Keine Noten, keine Schüler, keine Mappen, keine Kollegen, keine Projekte, keine Konferenzen, keine Gespräche, nur Ohmmmmmmm…..Stille.
Manchmal denke ich, mit Schulhofgeräuschen kann man einen Menschen foltern. Lehrertrommelfelle haben Hornhaut. Um runter zu kommen, wieder Ruhe in sich zu fühlen und die Seele mit Freude anzufüllen, dazu haben ich ein paar Sachen gesammelt.

Darf ich zu eine Autofahrt einladen? Mit Paul McCartney? Es ist so wunderbar leicht und macht solche Freude, dass man damit die Ferien beginnen kann.Hier entlang
Dann eine Runde in den Wald, Neues über Bäume erfahren.
Die eigene Existenz nimmt man doch ab und an zu wichtig. Dabei hat die Erde schon mehr erlebt als uns. Wenn man den eigenen Wohnort über die Erdgeschichte hinweg verfolgen möchte, kann man hier schauen, wann genau er unter Wasser und wann am Äquator lag. Man fühlt sich sofort weniger wichtig.
Beruhigendes Tun? Man kann mit einem kleinen Rechen im Sand Furchen ziehen, man kann Rosenkranz beten oder man kann seinen Zauberwürfel wieder in Ordnung bringen. Die einzelnen Schritte sind einfach und man kann sich das Kreuz, den Hamburger und das Auto gut merken. Den Rest habe ich noch nicht drauf. Dafür habe ich ja die Ferien.
Jetzt sind auch Sie ganz ruhig geworden und können sich mit einem Phänomen beschäftigen, enem lokalen Tsunami nur in einer Buch an der kroatischen Adria Bitte hier entlang.
So, jetzt geht es wieder.

Linkerei im Juni

Der Fußball wird uns alle beschäftigen in nächster Zeit, ob wir wollen oder nicht. Ich zum Beispiel habe schon ein Mario Gomez Kärtchen geschenkt bekommen. Er ist genau 1,89 m groß. Ich denke, dass wir weitere Details recht bald erfahren werden.
Ein wunderbarer Einstieg ist die Geschichte der der elf Polizisten von Frau Scheib. Sie wird uns die nächsten Wochen direkt aus dem Auge des Fußballs berichten.

Aquilegia sagt Ihnen nichts? Das sind Pflanzen, deren Blüten aussehen wie Glœckchen, die Alekei. Sie sind so zart und schweben und schwanken im Wind, dass es eine Freude ist. Dabei ist die Akelei eine große Wanderin und über die ganze Nordhalbkugel verbreitet. Der Sporn am unteren Blütenteil zeigt genau, wie lang der Rüssel ihrer Bestäuber ist. Diese wollen Nektar und müssen sich anstrengen. Langer Rüssel, langer Sporn.
Die Akelei ist übrigens die Nationalblume von Colorado. Auf Englisch heißt sie Columbine. Also war die Columbine High School die Akelei-Schule. Wie schrecklich so etwas Schönes plōtzlich werden kann. (Nein, ich verlinke das nicht).

Wenn Sie Kinder haben und ihnen erklären möchten, wie Schwangerschaft geht, so empfehle ich diesen Film.

An manchen Tagen, kurz vor den Sommerferien eigentlich immer, sehne ich mich sehr nach einer ganz einsamen Hütte mit Aussicht. Dieser Ort kommt dem Traum ziemlich nah.

Und zum guten Schluss noch ein paar Werbefilmchen für das Ordensleben. Ja, die gibt es und sie sind ziemlich witzig.Hier entlang.

Ich hoffe, Sie hatten Spass. Ich jedenfalls hatte ihn.

Wmdedgt 06/18

Frau Brüllen will es wieder wissen, was wir so den ganzen Tag über treiben

Wie soll schon ein Tag verlaufen, wenn man krank ist und ziemlich schwach? Man muss sich das bißchen Kraft einteilen, so dass es den Tag über reicht. Solche Dinge wusste ich früher nicht, und habe mich ausgepowert. Wenn ich gut war, endete alles in einem fulminanten Migräneanfall.
Das ist schon ne Weile nicht mehr so.
Ich stehe mit Herrn croco auf und wir frühstücken. Er geht arbeiten, ich lese die Zeitung, mach mir Gedanken und ziehe mich an. Der Plan besteht aus etwas Schreibtisch und viel Ruhe. Ich versuche ein Programm zu installieren, das sich wehrt. Windows macht huch und fürchtet sich. Das Telefon macht ujuujuujuu und kündigt den Handwerker an. Er macht im Garten was und ist so klar und angenehm, dass es eine Freude ist. Er entschuldigt sich, dass er heute nicht fertig wird, der Lieferant hat ihn versetzt. Ich gieße die Topfrosen auf der Terrasse und die Blumen am Eingang. Die Orchideen werden gedüngt. Plötzlich steht ein Messtrupp in orangenen Westen im Garten. Sie sollen das Nachbarhaus vermessen. Sie kennen mich, ach genau, Abi vor trullala…
Anruf beim Herrn croco, um Diverses zu besprechen. Er hat keine Zeit, wird zurückrufen. Es passiert nichts, so kann ich wieder ruhen. Dass Blumengießen zu Schweißausbrüchen und weichen Knien führt, erstaunt mich doch. Ich lasse mir einen Kaffee raus, esse eine Praline und lege mich. Plötzlich steht Herr croco da und guckt hungrig. Ohne Rückruf kein Mittagessen. So ist die Regel. Wegen Krankheit ist der Kühlschrank luftgefüllt. Es reicht für Spiegelei mit Tomaten und Serranoschinken. Danach spricht er noch etwas mit dem Handwerker und ist schon wieder weg. Er nimmt den Einkaufszettel mit und verspricht, auch die komplizierten Sachen zu bringen. Das hat mich so angestrengt, dass ich mich wieder legen muss.
Ruhe ist keine. Anruf vom fernen Freund mit Besuchsankündigung. Muss leider wegen Krankheit im Haus verschoben werden. Einem anderen Freund geht es schlecht, er wartet im Krankenhaus auf die Diagnose. Die Bekannte meiner Mutter ruft an, da diese gerade nicht sprechen kann, ihr wurde ein Zahn gezogen. Am Nachmittag geht eine Stunde Schreibtisch. Die Konzentration auf das Wesentliche ist kaum möglich. Ich lege mich wieder. Ein anderer, auch ferner Freund, ruft an und will mit mir ein gemeinsames Projekt besprechen. Klappt zügig. Schon wieder Telefon, meine Mutter hat Zahnschmerzen und eine dicke Backe. Da ich ihre Tablettenschublade fotografiert habe, allerdings auf dem Handy des Mannes, lässt sich regeln, was sie nehmen soll.
Ich bin fertig, schlapp und müde, höre Freddy Mercury auf Schleife.
……
Who wants to live forever
……
But touch my tears, with your lips
Touch my world, with your fingertips.
And we can have forever
And we can love forever
Forever is our today

Also, mich baut er auf. Wenigstens habe ich es geschafft, die Spülmaschine aus und einzuräumen. Am Abend kommt Herr croco mit drei Tüten und einer Kiste vom Einkaufen. Ein Zweiwochenvorrat, meint er. Nun, zumindest ist seine Gummibärchenreserve auf Wochen gesichert. Die Sardellen hätten ihm Probleme gemacht. Nicht mal die Regalfrau wusste, wo sie zu finden waren. Ein Bekannter hätte ihm dann geholfen. Ja, genau, bei den Fischen.
Wir essen zu Abend, Mohnbrötchen, Tomaten, Radieschen, spanischer Manchego.
Ich versuche noch etwas zu arbeiten, kann mich aber nicht konzentrieren. Ich texte noch etwas mit einer Freundin, lüfte das Haus und warte darauf, dass Herr croco aufhört zu arbeiten.
Ich schaue Bob Ross beim Malen zu, happy little trees. Happy painting and God bless you.
Dann gehe ich ins Bett und lese noch, bis Herr croco kommt.
Dank meiner Schlafstörungen wache ich um 3 Uhr wieder auf und kann hier über meinen Tag berichten.