Corona 362

Wissenschaft ist eine Sache, sie zu vermitteln ist eine andere.
So wundere ich mich immer wieder, warum Menschen ganz normale physiologische Prozesse nicht begreifen. Ist doch pippieinfach, denke ich immer. Nein, ist es nicht. Die Zeit schreibt hier, wie Wissenschaftsjournalismus aussehne muss.
Leider nur für Abonnenten.

Die Königin aller Wissenschaftsjeounalistinnen ist sie: Mai Thi Nguyen. Das ist ein sehr symphathisches Interview mit ihr.

Momentan wird die Forschung gezwungen, so zu arbeiten, dass die Öffentlichkeit einen Schnelldurchlauf präsentiert bekommt, den es so noch nie gab. Wir erleben Live-Forschung. Neue Erkenntnisse ersetzen die alten. Die Gefahr besteht darin, dass die Leute den Eindruck kriegen: drei Virologen, vier Meinungen. Oder denken: Heute sagt der das, morgen sagt der das, da brauchen wir ja auch gar nicht darauf zu hören. Aber das ist natürlich falsch. Die Wissenschaftler sind einfach nur sehr reflektiert und gut darin, die eigenen Fehler immer wieder zu benennen, im Gegensatz zu einem 08/15-Politiker.

Hier berichtet sie, was sie dazu bewogen hat, eine tolle Stelle bei der BASF nicht anzutreten.

Ich hatte das Gefühl, es ist Zeit, da was zu machen“, sagt sie. „Früher hat man geglaubt, was Wissenschaftler gesagt haben. Jetzt nicht mehr.“ Ihr Impuls: Wenn jeder Müll ins Internet schreiben kann, braucht die Vernunft einen Lautsprecher. Jemanden, der Wissenschaft verständlich erklärt, der die Verschwörungstheorien und Halbwahrheiten mit Erkenntnissen kontert. Ihr Mann trank erst mal einen Schnaps. Und ihr Vater, lange Chemiker bei BASF, verstand die Welt nicht mehr.

Sie macht so vieles, Mailab, Quarks & Co und Talkshows.
Sie singt sogar, und spielt Ukulele. Wenn ich schon mal ne Chemikerin hier habe:

Twitterlieblinge im Februar 2021

Nachtrag:

Corona 361

Es gibt einen neuen Malariaimpfstoff auf RNA-Ebene. Wow!
Wenn er so effektiv ist wie der gegen Corona, muss man nie wieder diese ekeligen Tabletten zur Prophylaxe einnehmen und nicht mehr diese Autanwolken um sich rum haben. Moskitonetz im Gepäck muss sicher bleiben, durchgepiekst will keiner werden, egal ob man die Plasmodien abwehren kann oder nicht.
Und für all die Menschen in den Tropen wird es ein Segen sein.
Ach ja, die Melinda und Bill Gates Stiftung hat die Entwicklung finanziell mitunterstützt.

Christine Westermann, die zauberhafte Moderatorin von „Zimmer frei“, erzählt hier, warum sie oft froh war, keine Kinder zu haben.
Für manche ist es ein schweres Schicksal, keine Kinder bekommen zu haben. Ich mag Kinder sehr, sonst könnte ich ja nicht Lehrerin sein. Und ich bin es gerne.
Es mussten nie eigene sein. Ich habe keine richtige Einstellung dazu, Kinder kommen oder sie kommen nicht.
Was ich aber schon manchmal überlege, ist, wer kümmert sich mal um mich, wenn ich alt bin und nicht mehr kann oder nichts mehr begreife? Wer kümmert sich um die Pflege, um ein schönes Altenheim oder eine Betreuung? Und wer besucht mich? Nichten und Neffen? Da habe ich wenig Hoffnung.
So muss ich mir schon was überlegen.
Nun, es sind eben Zeiten für existentielle Gedanken.

Ansonsten scheint die Sonne und das Leben nimmt seinen Lauf. Fährt man durch die Gegend, vergisst man fast, dass Pandemie ist.

Musik für heute? Langsam habe ich Angst, dass die Clips sich wiederholen, und ich merke es nicht.
Den hatte ich wirklich schon hier. Ich mag ihn aber sehr. Und Lady Gagas entführte Doggen sind wieder da.