Zu den Arbeiten, die mir Freude machen, gehören das Umtopfen von Pflanzen, Kochen, Backen, das Entwerfen von Handzetteln und das Putzen von Spiegeln. Spass machen mir auch das Vorbereiten von Präsentationen , das Sockenstopfen und das Schuheputzen.
Bügeln gehört nicht dazu. Da sammle ich an. Woran liegt das ? Wie kann ich das ändern? Huch. Diese Fragen habe ich mir noch nie gestellt. Es ist die Kombination zwischen Monotonie und Konzentration, die lästig ist. Sobald ich mir Spass verschaffen will durch Hörspiele oder Bildungsradio, läuft alles schief. Ich höre oben fasziniert zu und auf halber Höhe wirft die Bluse Falten. Es gibt Frauen und Männer, die sogar den Fernseher anhaben. Wäre bei mir nur bei Jeans möglich. Und ich würde mir die Finger verbrennen, den Stoff verkohlen oder fehlende Knöpfe übersehen.
Am Arbeitsplatz kann es auch nicht liegen. Schickes französisches Dampfbügeleisen, aluminiumbeschichtete Bügeldecke mit Schaustoffpolster, extrabreites Bügelbrett in Sonderhöhe sollten ein angenehmes Umfeld schaffen. Ein Extraraum mit Waschmaschine, Trockner und großem Arbeitstisch, alles da. Und doch sammle ich Ungebügeltes.
Was ich noch nicht beabeitet habe, ist der esoterische Bereich. Erdstrahlen, Funkwellen, Wasseradern. Vielleicht laufen alle unter meinem Bügelbrett zusammen. Vermutlich können die Geister ohne Umschweife meinen Bügelraum entern, dort rumlauern und mir die Stimmung vermiesen. Ich könnte Weihwasser versprühen, die Schwelle erhöhen, dass die Geister stolpern, oder ein paar Salzlampen aufstellen.
Nein, ein Umsteigen auf Kapuzenshirt und Jogginghose kommt nicht in Frage. Die bügle ich nämlich auch.