Corona achtundvierzig mit Twitterlieblingen

Was für ein Monat! In der großen Welt, in der kleinen Welt und bei Twitter.
Es gab im Anblick des Wahns so viele gute Ideen und witzige Sachen, dass es im Nachhinein eine Freude ist, all das anzuschauen.
Ich wünsche viel Spass.


https://twitter.com/bencenanay/status/1248506098367246339?s=21

Corona siebenundvierzig

„Schau Dich doch um. So wie die Leute sich benehmen, ist spätestens in zwei Wochen der Laden wieder dicht.“
Der Kollege hat vermutlich recht. Kaum einer trägt Schutzmaske und die Abstände sind sicher unter 1 Meter.
Wir erzählen uns gegenseitig, wie einsam es doch war ohne Schule, ohne Schüler und ohne Kollegen. Ein paar sind noch pingeliger geworden über die Wochen, die coolen Socken sind immer noch cool, und witzig. Diese kleinen Fechtereien haben mir so gefehlt.
Der Plan für die nächsten Wochen ist erstellt und war sehr viel Arbeit. Es gibt viel mehr Aufsichten und Regeln. Wie die Jugendlichen da mitmachen, werden wir sehen. Vielleicht geht es ihnen ja wie mir und sie sind einfach nur froh, dass das Schulschiff wieder Fahrt aufnimmt.

Es sind einige malade in der Umgebung, allerdings aufstrebend, bin ich froh.

Und ich möchte wieder eine große Stadt um mich herum. Ein bißchen Museum, Theater, bummeln.

„Ich habe diese Landluft satt
Will endlich wieder in die Stadt
Theo, wir fahren nach Lodz.“

Corona sechsundvierzig

Zwei Tage gab es Blümchen. Das richtige Leben hatte zugeschlagen und es gab weder Zeit noch Nerv für das Blog. Es hat sich aber trotz aller schlechten Vorzeichen zum einigermaßen Guten gewendet und hier geht es weiter.
Jetzt aber bald steht die Schulöffnung an. Ich freu mich drauf und miste gerade mein Arbeitszimmer aus. Der Boden ist voller Stapel zusammengehörender Unterlagen, die sich im Laufe des letzten Schuljahres vermischt hatte. Ach was, ich habe den Eindruck, es ist Papier aus einem Jahrhundert.
Manches ist mir völlig unbekannt. Kann es sein, dass ich dieses Arbeitsblatt gemacht habe? Und diese Referatsthemen vergeben?
Macht Coronafurcht auch Amnesie?
Jedenfalls ist mir wieder ein Blatt in die Hände gefallen, das mir vor einer Weile ein Cousin gegeben hat.
Mein Familenstammbaum väterlicherseits, der zurück geht bis ins 17. Jahrhundert. Bei den Männer stehen immer die Berufe. Und die Geburtsdaten und Orte sind aufgeführt. Jetzt rührt mich das sehr. Was haben sie alles überlebt. Zwei Generationen waren Müller, dann Schreiner und Bildhauer. Es gab Schulmeister, Gastwirte, einen Chirurgen und einen Sackträger. Eine Linie lebte konstant in einer schwäbischen Stadt, die anderen vagabundierten zwischen Bodensee, Schwarzwald und Neckar hin und her.
Es gibt keine Geschichten dazu, keine Gesichter. Überlieferung ja, deren Wahrheitsgehalt wird sich nicht überprüfen lassen.

In der Gärtnerei waren heute alle vemummt, verstörend zwischen all der Blütenpracht. Aber auch daran wird man sich gewöhnen.

Hier noch in Stück Wiese, sie ist jetzt gemäht und etwas gedüngt, kurz vor dem Regen noch.