Twitterlieblinge im Oktober 2020

Im Oktober nimmt das Virus nochmal mit Wumms Anlauf. Die Zeiten sind schlecht. Ab Montag haben die Restaurants und Hotels zu, die Schulen und Geschäfte offen. Mal sehen, wann wir tauschen.
Und wie diszipliniert die Menschen sind.

Das Virus packt sich dieses Mal den amerikanischen Präsidenten. Er erholt sich schnell wieder. Ansonsten macht sich Herr Merz unmöglich. Herr Spahn und Bushido bekommen auch Corona. Ein Virus mit Humor.

Jetzt aber viel Spass mit den Twitterlieblingen. Das Leben muss ja weiter gehen.

Corona 231

Rheinland Pfalz hat jetzt nur noch rote und dunkelrote Landkreise. In Baden Württemberg ist ein einziger gelb, Ravensburg, und in Bayern auch, Amberg.
Über 19.000 Neuinfizierte an einem Tag! Und über 100 Tote!
Und dabei haben sich die Leute doch so gut benommen. Das bißchen Essen gehen, die Geburtstage, Kinobesuche und ein kleiner Strandurlaub in Dänemark. Alles mit Abstand natürlich! Und Mundschutz! Als Kanzlerin eines solchen Landes würde ich verzweifeln. Ich stelle mir vor, dass sie zuhause tobt und gegen die Wand tritt. Allerdings hilft die Aufregung ja nichts, wie sie selbst sagt. So lässt sie das vielleicht auch sein und wirft nicht mit Jogurtbechern um sich.
Jedenfalls waren wir weltweit auf Platz 23, jetzt sind wir auf Platz 15.

Das ist aus „Kritik aus der Ärzteschaft“ vom Mittwoch aus der Tagesschau geworden. Gesundgeschrunpft.

Wenn man in Rheinland Pfalz wohnt, braucht man keine Götter. Man hat den Rhein und die Mosel, den Wein dazu und die Lebenslust, zumindest meistens.
Allerdings wird die Regel durchbrochen, wenn es um Fritz Walter geht. Ob man sich im Rest der Republik noch an ihn erinnert, ist fraglich. Hier gibt es seit Tagen Sendungen über ihn und seitenweise Zeitungsberichte. Über seine Frau Italia, seinen goldenen Mercedes, den er nie fuhr und seine Bescheidenheit. Das Wunder von Bern kumuliert in einer Person. In Kaiserslautern findet eine Fotoausstellung im Fritz Walter Museum statt. Er wäre heute hundert Jahre alt geworden.

Jan Vermeer hat heute auch Geburtstag, besser Tauftag. Er hat in seinem Leben 45 Bilder gemalt, 35 gibt es noch. Was der Beweis dafür ist, dass Klasse vor Masse geht. Ich erinnere mich noch so gut an das erste Mal zwischen ihm und mir. Es war in den 80igern in Amsterdam. Eigentlich wollten wir die Rembrandts sehen. Doch direkt neben der Nachtwache, im übrigen damals noch ganz dunkel und unrestauriert, lag ein Saal mit lauter recht kleinformatigen Bildern, die alles sprengten. Dieses Blau! Dieses Licht! Ich kam nicht mehr weg davon. An dem Tag habe ich mir noch ganz profan einen Seidenschal gekauft, in Vermeerblau.
Ich habe ihn heute noch.Bilder von Jan Vermeer.

Herr Buddenbohm geht spazieren. Mögen Sie mit ihm einen Gang durch die Stadt machen?

Beim großen Bruder stehen Wahlen an. Man hofft, dass es gut ausgeht. Walmart ist da realistischer. Die kennen ihre Pappenheimer.

Die Angst ist ein amerikanisches Phänomen. Ob sie berechtigt ist oder nicht, ein ganzes Land wird damit gesteuert. Nur ein solches Land mit dieser Waffendichte, der schlechten Polizeiausbildung und einem teilweise bigotten Verhalten kann so jemanden hervorbringen wie Stephen King. Ich konnte ihm nie viel abgewinnen, hatte auch nie Angst in der Geisterbahn. Auch vor Friedhöfen und ausgestopften Tiere fürchte ich mich nicht.
Ich muss mir lange überlegen, wovor ich eigentlich Angst habe.
Es bleiben nur Ereignisse, die ich selbst erlebt und fast nicht überlebt habe. Und selbst da war ich reichlich cool.
So finde ich den Halloweenspuk ziemlich albern und bin froh, dass heute keine Kinder zum Erschrecken vorbei kommen.
Ein bißchen Hintergrund zu Furcht und Angst liefert Stephen King himself.

Stephen King auf ARTE

Bei Twitter gab es eine kleine Diskussion zwischen Damen, ob es nun gut oder schlecht sei zu singen und zu klingen wie Reinhard Mey. Hier Frau Herzbruch, singend.
Das ist jedenfalls mein Lieblingslied von ihm.
Und ein schöner Abschluss des heutigen Eintrags.

Corona 230

Heute werden fast 19.000 Neuinfektionen gemeldet. Das ist die Zahl, die Frau Merkel vor Wochen als Warnung für Weihnachten ausgegeben hatte. Die Journalistenschaft hat ihr damals Alarmismus vorgeworfen.
Eine Konsortium von Ärzten spricht sich gegen die Maßnahmen von gestern aus. Wie bitte? Von den über 50 Organsiationen bleiben im Moment über 30, der Rest wurde ohne Wissen auf die Liste gesetzt. Was ist denn da los? Ich dachte, ich bin verschwörungsresistent.
Ganz Rheinland Pfalz ist rot bis auf drei Kreise: Neustadt an der Weinstrasse, Primasens und der Donnersbergkreis.
Meine Ministerin schreibt uns. Und ist jetzt der Meinung, wir sollten im Unterricht nun doch alle Masken tragen.
Das ist in den roten Kreisen, also auch hier, schon die ganze Woche der Fall. Wo lebt die Frau?
Themenwechsel, sonst platze ich.

Klauen ist bäh, da ist man sich in der Menschheit bisher ziemlich einig. Es gibt Gebote dazu, Gesetze und Justiz sind darauf eingestellt. Es gehört sich nicht, ist verboten, strafbar, alles.
Aber über das Dazustellen hat keiner was Genaues gesagt bisher. Der Charme des Guerilla gardenings besteht ja aus dem Hinzufügen von schönen oder essbaren Pflanzen in den öffentlichen Raum. Die Strafbarkeit befindet sich im grauzonigen Bereich. Aber was ist mit dem Hinzufügen von Bronzeskultpuren im öffentlichen Raum? Ein paar Dichter haben wir, Kaiser Wilhelm und ein paar Musiker. Alle offiziell bestellt, bezahlt und aufgestellt.
Aber einen Spayer hat noch niemand gesehen? In Hamburg ist er über Nacht erschienen.
In Bremen gibt es übrigens auch eine.

Jeden Abend schauen wir ein Stück. „Bis ans Ende der Welt“ von Wim Wenders dauert fast fünf Stunden. Hintereinander hält man all die Bilder nicht aus. Er wurde 1990 gedreht noch mit richtigem Fimmaterial und erst jetzt 2014 digitalisiert. Faszinierend ist die Zukunftsvision für das Jahr 2000. Ipad und Zoom waren schon vor 30 Jahren in Wim Wenders Kopf.
Der Schluss, der im digitalen Wahn endet, und in der Flut der Bilder, ist heute Realität.
Bei Wim Wenders habe ich immer das Gefühl, er liebt die Frauen, kann aber im Grunde nichts mit ihnen anfangen. Sie wirken wie Göttinnen, aber ohne Eigenleben. Die Landschaften sind zum Sterben schön. Und alle Klamotten hat die Firma Boss bezahlt.
Film in voller Länge

Vor einer Weile ist mir Victor Jara untergekommen.
Es gibt jetzt einen Waliser,der sich von ihm insprieren lässt.

Alle Lieder: Even in Exile

Ein Beispiel