Twitterlieblinge im Mai

Ganz viele Lieblingstweets bei der wunderbaren Anne

Lernen im Landhandel

Der Einkaufszettel lautet: eine Mistgabel mit 5 Zinken, einen Straßenbesen, einen Schrubber und einen Hexenbesen. Naja, zumindest sollte er das Aussehen dafür haben um auf dem Blocksberg nicht unangenehm aufzufallen.
Eigentlich gibt es das alles im gut sortierten Landhandel. Doch leider liegt der in der Pampa. Schneller geht es im Baumarkt mit angeschlossenem Landhandel. Dieser ist allerdings schlechter sortiert. Da aber der Lippenstiftladen mit Duschmittelsortiment gleich daneben liegt, Sie merken, es wird kompliziert, ist es einen Versuch wert.
Vergnügt und übermütig, der passende Sommerlippenstift war gefunden worden, stürme ich die Baumarktflure. Besen ja, Schrubber ja, Mistgabel ja, und noch ne Dose Bio-Ameisengift. Wer auf Gift Bio schreibt, ist der wahre Witzbold der Werbebranche, meine Hochachtung.
Vor lauter Rumstürmen habe ich den Wagen vergessen. Also wird das Zeugs geschultert, und zurückgetrabt. Und wie von Geisterhand bewegt, drehen sich die Männerköpfe links und rechts meiner Rennstrecke in meine Richtung, wuppwuppwupp. Bewundernde, anerkennende Blicke von allen Seiten.
Ja, Jungs, jetzt weiß ich, was euch beeindruckt.
Da braucht es keinen IQ oder Bikini, eine geschulterte Mistgabel und zwei Besen genügen.
So lernt man im Baumarkt für’s Leben.

So will ich leben.

Das war in den Sommern bei der Post. Briefe austragen. Schön war das. Im eigenen Rhythmus, Schritt für Schritt, von Haus zu Haus. In fremde Gärten gehen, mit dem Hund schimpfen, die Beine nass vom Regen oder vom Gras.
Und da habe ich sie gesehen, meine Zukunft. Mit langem Blümchenkleid und großem Strohhut stand sie zwischen den Dahlien, den Sonnenblumen und all dem Blühzeugs. Ein braunes Gesicht mit vielen feinen Falten, fröhlich lachend. Am Arm hing ein Korb voller Rosen. So will ich leben, dachte ich, genau so.
Den Hut hab ich schon, die Falten kommen noch.
Und dann werde ich Bilsenkraut anbauen, und Stechapfel und ein bißchen Beinwell. Die Rosen sind schon da, und das Gras auch.

Frau Montez will noch einen grünen Pickup dazu.