Twitterlieblinge im Oktober 2021

Es sind ein paar alte Tweets dabei. Twitter träumt gerade von früher.

Corona 609

Bayreuth liegt in Oberfranken und hieß mal Beirrut. Die Stadt hat viel mitgemacht und überlebt.
Als die Preußen mit den Hohenzollern abzogen, kam Napoleon und seine Truppen, danach die Österreicher. Davor lebte tatsächlich Alexander von Humboldt hier, als Beauftragter für den Bergbau.
Napoleon höchstselbst besuchte die Stadt, ein geplantes Attentat ging schief.
Und liest man die Geschichte der Stadt, so stellt man fest, dass sie ein Deutschland im Kleinen ist. All die Piefigkeit und all der Größenwahn auf einem Platz.
Richard Wagner kam her und begeisterte sich für das Opernhaus. Leider war im Orchestergraben nicht genug Platz für seine Musiker. So beschloss er, auf einem geschenkten Grundstück auf dem Grünen Hügel ein Festspielhaus zu bauen.

Vor dem Festspielhaus hatten sich Menschen zu einer Schlange formiert.
Man könne sich anstellen, wenn man sich zu einer Führung angemeldet habe. Hatten wir nicht und stellten uns trotzdem an. Dem Herrn im Schalterhäuschen sagte ich dann, dass wir gerne an der Führung teilnehmen würden aber nicht angemeldet wären. Das macht nichts, erwiderte er, Sie können gerne mit.
Ich hatte anderes erwartet von den Heiligen Hallen, es war alles im menschlichen Maß, nichts war übertrieben.
Backstein, Holz im Fachwerkstil. Nichts roch nach Nazi oder Wagners Gewaltigkeiten.
Man sitzt im Bogen wie in einem Amphitheater. Die Klappstühle waren bretthart, die Beine hatten kaum Platz. Unmöglich für grössere Menschen das einen Abend durchzuhalten. Der Orchestergraben ist tatsächlich ein Graben mit Stufen nach unten und abgedeckt von einer großen Schallmuschel. Der Schall geht Richtung Bühne, wird dort reflektiert und kommt dann als Schwall zu den Zuschauern. Schwierig ist der Einsatz der Sänger. Sie müssen versetzt zu den Signalen des Dirigenten beginnen. Die Musiker haben den Vorteil, dass sie in kurzen Hosen und T-Shirt arbeiten können.
Die Frage nach Frau Merkel wurde mir auch beantwortet. Wenn sie offiziell da ist, hat sie einen Logenplatz ganz an der hinteren Wand. Seitenlogen gibt es nicht. Wenn sie privat da ist, sitzt sie eingequetscht wie alle anderen.
Die häufigen Pausen lassen sich auch begründen: es fehlt an Luft. Und die Lüftungsanlage stört die Akustik. Also, ein Akt Musik, alle raus, Türen auf und Lüftung an, alle wieder rein, nächster Akt.
Wie das mit den Karten sei, fragte ich. Nicht mehr so schlimm wie früher, hieß es, keine 10 Jahre Wartezeit mehr. Na dann.

Walkürenritt im Orchestergraben, erklärt.

Und Wagner, im Kino, seit vorgestern.

Wagner auf Karambolage bei Arte.

In der abendlichen Stadt leuchten die Buchstaben Gluehwürmchen Feuersalamander. Niedlich. Es ist ein Kunstobjekt. Und hieß ursprünglich Feuersalamander Gluehwürmchen. Man hat es umgedreht.

Was passt besser zu Halloween als der Wallkürenritt.

Corona 608

Das Wetter war einigermaßen, so dass ich zwei Schubkarren Kiefernnadeln auf den Kompost fahren konnte. Die runter gefallenen Äpfel gaben nochmals zwei große Körbe. Die alten Bäume sind so hoch, dass man selbst mit dem Teleskop am Apfelpflücker da nicht hin kommt.

Guckempfehlung. Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff auf ARTE
Die beiden bezaubernden Menschen Ugur Sahin und Özlem Türeci berichten, wie sie den Impfstoff gegen Corona entwickelt haben. Und wie er wirkt. Vielleicht ist das etwas für Menschen, die sich noch nicht getraut haben sich impfen zu lassen.

Jemand baut seinen Platstikplattenspieler auseinander. Unglaublich, was er entdeckt..

Ein bißchen fieser Artikel über die Sängerin Yseult.
Gestern war ein Bericht über sie auf Arte. Sie hat eine ungewöhnlich schöne Stimme.