Linkerei drei

Es hat sich wieder was angesammelt in letzte Zeit. Ernsthaftes und weniger Ernsthaftes. Ich tendiere zu letzterem. Nun gut.
Sie fragen sich sicher ab und an, warum etwas irgendwo klappt und anderswo gegen die Wand gefahren wird. Dass irgendwo nur Blödies wohnen und anderswo Intelligenzbolzen, ist unwahrscheinlich.
Da hat sich einer die Mühe gemacht und erklãrt, wie das so in Berlin gelaufen ist

Wenn es Ihnen schlecht ergangen ist im letzten Jahr, so wie mir zum Beispiel, oder wenn es Ihnen gerade schlecht geht, da helfen diese Tipps ungemein.

Wir wissen so wenig über Tiere, und wie sie mit schlimmen Tagen fertig werden. Im letzten Jahr hat sich der Schleier aber etwas gelüftet. Sie haben durchaus ihren Spaß , sehen Sie selbst.

Wer gerne rumreist und sich die Welt anguckt, wird Spaß an dieser Raterei haben. Man bekommt ein Googlebild päsentiert, in Rundumsicht, und tippt dann auf einer Karte da hin, wo man glaubt, dass das Foto gemacht worden ist. Dann wird ausgerechnet, um wie viele Kilometer man sich vertan hat. Südamerika ist übrigens sauschwer. Vermutlich weil ich noch nie dort war. Los geht’s.

Weihnachten ist nun vorbei, und den Star Wars Film haben Sie auch schon gesehen? Und Sie haben noch was vom Weihnachtsgeld auf dem Konto? Bevor die Versicherungen die Beiträge einziehen, könnten Sie ja noch schnell sinnloses Zeug einkaufen? Dann aber huschhusch….

A propos sinnlos. Die Sinnlosigkeit durchzieht ja viele Lebensbereiche, was die Sache bei genauerer Betrachtung viel entspannter macht. Sinnsuche strengt nämlich an und macht müde. Und die Enttäuschung bei nicht gefundenem Sinn schmerzt heftig. So kann man sich besser gleich mit anerkannten Sinnlosigkeiten beschäftigen.

Ich hoffe, Sie hatten Spass und empfehlen mich weiter.

wmdedgt Dezember 2015 Couchen

Frau Brüllen wollte es ja wieder wissen: was mache ich eigentlich den ganzen Tag?

Um drei aufgewacht mit eingeschlafenen Armen und schmerzendem Rücken, habe ich zuerst im Badezimmer Gymnastik gemacht. In der Hoffnung, dass das was verrutscht war, sich wieder einrenkt. Munter wie ich war,  habe ich mich auf die Couch im Arbeitszimmer verkrümelt und dort das Internet leer gelesen bis ich so müde war, dass  das Bett sich wieder lohnte.

Um neun stand ich zum zweiten Male auf mit dem Gefühl, von jemandem verprügelt worden zu sein. Müde und schlaff, schaffte ich gerade das Frühstück. Dann kam wieder die Couch, jetzt im Wohnzimmer. Im Spiegel rumgelesen und gleich wieder alles vergessen. Um zwölf hatte ich genug Kraft gesammelt um einkaufen zu fahren. Die Post hatte schon zu, so bekam der Geburtstagsbrief ohne Wiegen seine Marke verpasst.  Anschließend habe ich im Regionalladen, selbst verwaltet und furchtbar umständlich geführt,  noch Weihnachtsgeschenke gekauft. Eine Runde im Supermarkt schloss sich an. Es war rappelvoll, fünf Kassen konnten Schlangenbildung vermelden, das sollte ein Spass werden. Am der Fleischtheke zwinkerte mir noch ein eleganter Herr zu,  im Gewühle verloren wir uns aber wieder.  Die Kassenschlange bescherte mir ein ernsthaft religiöses Paar mit zwei Wägen als Vordermann, das für seine geschätzten zwanzig Kinder einkaufte. Ach nö, es gab viel Knabberzeugs und Bier. So religiös waren sie dann doch nicht, obwohl Kleidung und Gesichtsausdruck auf was Freudloses deuteten. Die Party stell ich mir besser nicht vor.

Nachdem ich bei der Kassenfrau elegant das Paibäckzeugs abgelehnt und nach ihrer Tochter gefragt hatte, meine Welt besteht aus Müttern ehemaliger  und derzeitiger Schüler und Schülerinnen, schob ich mich und den Wagen zum Parkhaus. Dann bin ich zu Herrn crocos Arbeit gefahren, habe ihn abgeholt, ihn noch wohin gefahren und von Kollegen abstruse Geschichten erfahren, die ich leider hier nicht berichten kann. Zu Hause gab es dann Mohnkuchen und Couch.

Erst um sechs konnte ich mich aufraffen zu kochen. Mein erstes selbst gemachtes Blaukraut stand an. Geschnitten habe ich es, angebraten, mit Piment und Lorbeer gewürzt und in Rotwein und Portwein gekocht. Kastanien sollte es geben aus  dem Backofen. Und Rosenkohl und Schweineschnitzel in Sherrysauce mit  Aprikosen. Die Kastanien misslangen gründlich, sie waren zu hart. Ob sie zu lange in der Küche rumlagen? Keiner weiß es so genau. Jedenfalls hab ich für den Kohlkopf das Fleischermesser genommen. Es war schwer ihn in Streifen zu schneiden. Beim zweiten Male werde ich ihn hobeln in der Küchenmaschine, bin ja lernfähig. Jedenfalls hole ich Herrn croco vom Schreibtisch, wir essen und er verschwindet wieder.

Danach, Sie haben es sicher schon erraten: Couch. Aber nicht lange. Eine halbe Stunde auf dem Hometrainer mit „Zimmer frei“ vom ipad folgen, dann Duschen und Couch, dieses Mal mit Fernsehen, Commissario Brunetti suchte einen Mörder. Eigentlich ist es mir egal, wer durch Venedig lãuft. Vor lauter Vernarrtsein in Gondeln, blauen Kanal und alte Villen, kann ich der Handlung kaum folgen. Ich möchte auch bitte gerne so einen Balkon über dem Kanal. Naja, vielleicht in einem anderen Leben.

Dann kommt Herr croco vom Schreibtisch, möchte Apfelschitze und ich bekomme eine Orangina. Wir gucken Nachrichten von der Festplatte und anschließend den Clan, vom Mittwoch aufgezeichnet. Die Schwestern versuchen immer noch, den ekeligen Schwager umzubringen. Noch fünf Folgen, dann wissen wir, wer es war. Dass sie es geschafft haben, hatte man schon in der ersten Folge erfahren.

Die letzte Tat ist das Erheben von der Couch und die Umbettung in die Heia. Ja, mein Leben läuft unter dem Motto “ Liegen lernen“.