Wo war ich?

Wegen Lebensschwierigkeiten gab es schon eine Weile kein Rãtsel mehr hier. Nun, das Leben hat halt wieder Schwung aufgenommen und ich komme wieder rum.
Wo war ich? Das ist die Frage. Eigentlich ist sehr leicht dieses Mal.
Bin gespannt. Wenn es jetzt noch nicht erraten wird, kommt jeden Tag ein weiteres Foto. Als kleine Hilfe: hier starb ein König, den es gar nicht gibt. Genau genommen starb er auch nicht.

Tempi passati oder Ein Tempo fliegt vorbei.

Wenn ich ein Selfie mache, ist immer eine Fremde mit auf dem Bild. Brauche ich ein Foto für einen Ausweis, suche ich erst Kisten und Schubladen hab, bis ich was Passendes finde. Meist hat es der Schulfotograph gemacht, irgendwann. So habe ich ein riesiges Durcheinander, eine Reihenfolge in Jahren gibt es nicht. Spiegel benötige ich, um zu gucken, ob der Lippenstift sich an den Rand hält, die Hose lang genug und ohne Flecken ist und ob alles zusammen passt, was ich angezogen habe. Meine Frisur ist keine und kommt durch Schütteln in Form.
Ich suche nicht nach Alterzeichen, Falten, Flecken. Beruflich bin ich ja immer mit Jugendlichen zusammen, also in einer Zeitschleife gefangen. Nur manchmal stelle ich fest, dass die Zeit vergangen ist. So habe ich am Wochenende in einem Hotelzimmer einen prima Spiegel vorgefunden für ein Ganzkörperfoto. Ich guck ein wenig traurig drauf, und ich sehe Schatten unter den Augen. Ist das Kindergesicht nach so vielen Jahren weg? Ja, so sieht es aus. Es ist nicht schlimm, es ist einfach so. Es sind auch die Spuren der letzten Jahren. Verwunderlich wäre es, wenn man es nicht sehen würde.
Andere beschäftigen sich auch mit der vergehenden Zeit.
Annika fragte sich schon als Kind, woran man erkennt, dass man erwachsen geworden ist. Und Frau Freitag sieht das Positive am Älterwerden im Hosenkauf widergespiegelt.