Macht Intelligenz sexy?

Alle Arbeiten sind geschrieben, alle Noten gemacht. Das Höchststadium an Infantilität ist erreicht, auf beiden Seiten. Die Kundschaft ist kaum mehr bei Laune zu halten. So gibt es Film oder Pyramide spielen.Das ist auch für das völlig ausgelaugte Lehrperonal gerade noch zu bewältigen.
“ Können wir denn mal was anderes machen?“
“ Was denn?“
“ Halt was anders.“
“ Pflanzen sammeln auf der Wiese?“
“ Nö, nur Wiese. Ohne Pflanzen.“
“ Was wollt ihr da machen?“
“ Einfach nur rumliegen.“
“ Also wollt ihr nichts machen?“
“ Ja, aber eben anderswo. Nicht in der Schule.“
Die Unterhaltung läuft in Schleifen immer wieder auf das reine Nichts hinaus.
Das kann man nicht so stehen lassen. Im Nichts gibt es immerhin Vakuum. das ist schon was.Aber das wäre schon wieder zuviel.
Also Film oder Pyramide.
Eisessen ginge nur, wenn es einer holen geht. Aber dazu müsste sich ja einer im Raum bewegen wollen. Ich nicht.
„Holt ihr doch.“
„Aber nur wenn Sie bezahlen.“
„Nö.“ Das fehlte gerade noch.
Die mit Eis bestechen, die sich meine wunderbaren Tierfilme nicht angucken wollen.
Wieder Vakuum.
Kommt man nach Hause, geht es weiter.
Nichts ist gemacht, nichts wird gemacht.
Und am Wochenende kommt noch Gespensterbesuch.
Dann doch lieber surfen.
Aber bitte nur schöne Bilder, Text geht gar nicht.
Aber Beziehungen analysieren, das geht noch, im Liegen.
So kann man diese Bilder anschauen, und sich genau überlegen, warum die Prinzessin so sauer dreinschaut und warum sich dieser attraktive Präsident und der Prinz gerade in diese Frau vergucken.

Bitte hier entlang

A bsonders Wiesle

Manche wundern sich. Ist die Frau doch Biologin, wo ist das ganze Kroppzeugs, von dem sie früher dauernd berichtete. Weg ist es nicht, es kommt im Paket.

So also jetzt die Magerwiese am Nordhang des Felsspornes. Lustig war, dass die meisten Leute den Wanderweg mittendurch benutzten, zu Fuß , mit Bike, diie Wiese aber keines Blickes würdigigten. Nur wir und noch andere Deutsche, die einzigen übrigens, die ich auf der Reise getroffen habe, warfen sich auf die kleinen sonderbaren Pflänzchen. A Orchideawiesle, hätte mein Proff damals gesagt.

Von der Bestimmerei und dem Namensuchen bin ich abgekommen. Ich freu mich, wenn ich weiß, wie die Pflanze heißt, manchmal schlage ich nach. Mittlerweile bin ich zufrieden, wenn ich Blüten sehe, die ich schön finde, die ich noch nicht kenne, einfach so.

Das ist wie mit meinen Lesern. Ich freu mich, dass Sie da sind. Die meisten kenne ich nicht, aber das macht nichts. Es sind eh nicht viele, die mich hier bei WordPress gefunden haben. Und nachschauen, wie viele den Feed abonniert haben, kann ich hier nicht, glaube ich.

Ach, übrigens sind die Orchideenfotos alles nichts geworden. Aber ich kann mich noch gut erinnern.

Sehsucht

Dieser Platz macht besoffen, sehtrunken, man wird irr vom Schauen.Vom Felssporn aus sieht man die flache Mündung des Tejos und den sanften weißen Strich von Lissabon am Horizont. Das war der Blick nach Norden. Dreht man sich nach Süden, sieht man über die Bucht von Setubal, hingetupft in Aquarellfarben, sand und blau. Schaut man den Sporn entlang, dann ist da hinten Amerika. Davor ein zauberhaftes Tal. Das muss den Menschen schon immer gefallen haben, so viele Steine aus so vielen vergangenen Zeitaltern, immer ein bißchen anders gestapelt. Und auf dem Kamm thronen ein paar wunderbare Windmühlen.

Bei Nacht und bei Tag, man kann den Blick kaum wenden. So stromert man durch die Burg, durch das Hotel und sucht immer wieder neue Bilder . Man kann sich nicht sattsehen.

Dann enttäuschen auch die Fotos ein wenig, denn diese Gemälde sind im Kopf , und im Herzen.

Setubal, ich glaube, ich komme wieder. Wart auf mich.