Corona achtundsechzig

Die Schlange vor den Einkaufswagen vor dem große Laden treibt mich zum syrische Einzelhandel. Die Aufschriften lasse ich mir übersetzen. So habe ich jetzt Zitronenessig und Jogurt. Der Rest an Gemüse und Obst erklärt sich selbst.

Wie entspannt das alles ist gegenüber dem großen Laden!
Menschen, die gerne einkaufen, verstehe ich im Grunde genommen nicht. Ich kaufe mein Zeugs und will schnell wiede raus.
Ich bummle schon gerne in Köln rum und schaue mir Menschen und die Auslagen an. Wenn ich gerade eine Hose brauche, gehe ich in ein Geschäft und frage nach meiner Größe. Nach der dritten Hose mag ich schon nicht mehr anprobieren. Wenn mir keine gefällt oder passt, war es das meist schon für den Tag. Ich kann weder mit Verwandtschaft noch mit Freudinnen einkaufen gehen. Die ziehen von Geschäft zu Geschäft, machen sich Stapel für die Anprobe und kaufen dann meist nichts. Stunde um Stunde, vertane Zeit.
Ich warte vor den Geschäften und schau mir einfach nur Leute an. Was hat man davon, stundenlang fast identische Sachen anzuziehen, und sich dann fur das im ersten Geschäft zu entscheiden? Erklär mir das bitte mal jemand.
Wenn mir die dritte schwarze Hose nicht passt, gehe ich zum Geschäft vor Ort und frage, ob sie mir das oder jenes besorgen können. Wenn ja, freue ich mich und hole es ab. Wenn nicht, dann bemühe ich das Internet.
Heute kam ein Bericht im WDR2 Radio, darüber warum die Geschäfte offen aber kaum ein Kunde da ist. Eine hellwache junge Frau meinte, das läge daran, dass sich mit Mundschutz das Einkaufsgefühl nicht einstelle. Soso.
Dann können ja ab jetz alle in die Niederlande fahren. Dort braucht man keinen Mundschutz in den Geschäften. Juheisassa.

Es zieht jetzt wohl alle in die Stadt.