ZzO 7 Früchte

Das Land der Früchte: andauernd begegnen einem Lastwagen beladen mit Ananas, mit Bananen, mit den Wedeln der Ölpalmen.
Folgt man ihnen, kommt man recht schnell zu den Verladestationen oder den Ölpressen. Auf dem Containern steht dann Chiquita oder Del Monte. Das Öl wird in großen Ölmühlen gepresst. Man riecht es.

Costa Rica exportiert Früchte. Laut Exportstatistik macht es nicht mal so viel aus, es ist nur der Eindruck, wenn man übers Land fährt. Die USA sind natürlich die Hauptabnehmer, dann die Niederlande. Ich nehme an, damit ist einfach der Hafen in Rotterdam gemeint. Die Niederländer können unmöglich alle Bananen essen.

Früchte sind Lockmittel der Pflanzen für Tiere, sie sollen ihre Samen verbreiten. Deshalb haben sie immer etwas Besonderes. Sie riechen und schmecken gut und enthalten Samen, die den Verdauungstrakt überstehen.
Bei den Quetzals sieht man das besonders gut. Sie fressen die kleinen Avocadofrüchte und dauen sie in ihrem Kropf an. Dann schlucken sie das Fruchtfleisch, spucken die Kerne wieder aus und es gibt neue Avocadobäume an der Spuckstelle. Bei anderen Samen ist es so, dass sie meist im Verdauungstrakt angeätzt werden und so viel besser keimen, wenn sie dann in einem Kothäufchen irgendwo in der Landschaft landen. Das Modell ist sehr gut, außer bei modernen Früchten. So ist es bei der Banane mittlerweile so, dass sie keine Samen mehr enthält. Manchmal ist da noch ein kleiner schwarzer Punkt aber im Großen und Ganzen kann man aus einer Banane keine Pflanze mehr anziehen. In meiner Kindheit war das anders. Da gab es innen drin noch so schwarze Körnchen, die man knacken konnte. Mittlerweile haben die Bananen einen triploiden Chromosomensatz. Die Früchte sind dann größer, aber eine Fortpflanzung ist nicht mehr möglich. Man muss die Pflanzen kaufen als Bauer, die einem die Gesellschaft anbietet, zum Beispiel die United Fruit Company, heute Chiquita. Damit sind wir wieder bei dem Einfluss der Amerikaner, der CIA und einer recht rücksichtslosen Bananen-Gesellschaft angekommen. Diese Umstürze in Mittel-und Südamerika, bei denen der CIA ihre Finger drin hatte, sind schon von der United Fruit Company angestoßen worden. Weil die Regierenden sie zum Beispiel enteignen wollten, die Bananenarbeiter unter Umständen mehr Lohn bekommen oder unter besseren Lebensbedingungen leben sollten, wurden sie gestützt. Früchte sind hier ein Politikum.
Sie müssen rechtzeitig geerntet, also vor der Reife abgeschnitten werden. Die Bananen kommen in luftdichte Säcke und werden erst am Zielort in den Kühlhäuser mit Ethen versetzt, so dass die reifen können. So findet man auf den einzelnen Tischen vor den Farmhäuschen immer nur grüne Bananen.
Die Kokosnuss fällt halt runter, wenn sie reif ist, die Ölpalmen Früchte werden mit langen Stangen vom Baum abgehackt und dann unten eingesammelt. Die Kakaofrüchte werden abgeschnitten und eingesammelt. Die Bohnen werden entfernt und müssen noch ein bisschen vor sich hin gären, so dass die äußere Hülle abgebaut wird. Dann werden sie getrocknet und verschifft. Es gibt wenig Weiterverarbeitungindustrie im eigenen Land. Das ist wie in Afrika auch. Am Flughafen gibt es zwar einheimische Schokolade, aber auch Ritter Sport.
Ein paar kleine Firmen gibt es. Hier erfährt man mehr über die Speise der Götter.
Ich könnte alle Süßigkeiten liegen lassen, bei Schokolade ist mir dies nicht möglich.
Übrigens ist die Machete auf dem Rücken der Fahrradfahrer am Strassenrand durchaus üblich.

2 Gedanken zu “ZzO 7 Früchte

  1. tolle bilder und ein guter bericht. wenn jetzt die leser/-innen hier noch darüber nachdenken und fairtrade kaufen, freiwillig biobananen oder anderes, dann gibt es etwas mehr lebensqualität der bauern. es gibt inzwischen fast alles auch im fairen handel, helft doch bitte alle mit. entweder schauen wir aufeinander, oder die gerechtigkeitslücke wird immer grösser und wir gehen gemeinsam unter. lieben gruß, roswitha

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