Tag 13 / Versteck und Schmuddel

Hier ist ja alles irgendwie geheim und versteckt.
Eine kleine Notiz in der Zeitung und man fährt am Sonntag Nachmittag zuerst durch die Wiesen, an einem Bauernhof entlang, durch ein Dorf, am Friedhof entlang durch den Wald. Stellen Sie sich bitte die Strasse als einfach geteerter, einspuriger Weg vor. Es darf niemand entgegen kommen. Wenn doch, regelt man durch Handzeichen wer zurück oder in die Wiese fährt.
Alle haben also ein Matschauto zu manchen Jahreszeiten
Dann kommt man auf eine breitere Strasse, fährt aber bald wieder links ab in ein Dorf. Die Dorfkirche steht mittig und man muss ein bisschen suchen, wo man denn sein Autochen hinquetschen kann.
Überall aus dem Dunkeln kommen jetzt Schatten auf die Kirche zu. Man staunt, wenn man eintritt, wie viele Menschen doch da sind, voller Erwartung. Es gibt Musik. Und Menschen, deren Geschichten man kennt.
Ach, das ist schön und herzerwärmend, obwohl die Kirche kalt ist und es zieht. Man weiß es und so sind alle eingepackt wie für eine Expedition ins ewige Eis.
Danach wird ein bisschen Geld gesammelt für die Künstler und man sucht im Dunkeln nach seinem Auto. Wohl dem, der eine Taschenlampe dabei hat.


Es gab 1978 einen Prozess
über das Tagebuch von Anne Frank. Neonazis hatten behauptet, der Vater hätte das Tagebuch seiner Tochter gefälscht. Im Interview erklärt er, dass er zwei Tagebücher zusammengeführt hat. Schon damals sprach er von der Gefahr, die von den Neonazis ausgeht.
Und von der Geschichtsleugnung, die sie verbreiten.


Ich glaube, Hendryk Broder hat Herrn Merz dieses Lied schon empfohlen.
Jetzt mach ich das auch.
Ich habe kurz in die Diskussion reingeschaut. Die beiden Journalistinnen sitzen auf einem erhabenen Podest wie zwei Richterinnen, die Herren stehen. Herr Merz macht ein böses Vollstreckergesicht und Herr Scholz steht klein daneben. Was für ein Arrangement! Sowas macht man doch nicht ohne Not.
Na gut, Herr Merz, aufgepasst.


Wow!