Doris Dörrie hat ein Buch geschrieben, Wohnen, a room of my own.
Einen Raum fürs Schreiben zu finden, das war Doris Dörrie stets das Wichtigste, wenn sie „wohnte“: In der WG in München ebenso wie im Rattenloch in New York, in der Beengtheit Japans gleichermaßen wie im Bauernhaus mit Familie. Dabei stellte sich immer wieder die Frage, welche Rolle einer Frau beim Wohnen zugewiesen wird. Immer noch und allzu oft die des Heimchens, hat sie erfahren müssen. Während des Zoom-Interviews macht sie es sich zu Hause in München auf dem Sofa bequem und erzählt.
Simone de Bouvoir , dort habe ich gelesen, dass jede Frau ein eigenes Zimmer mit Tür haben sollte. Daran habe ich mich gehalten, bis heute.
Ich habe schon alles durch, Wohnheim, Kellerzimmer, Wohnblock, und dann eben im Haus. Man kann sich einrichten in einfachen Wohnverhältnisse. Das habe ich gelernt. Und immer ein Zimmer für mich gehabt.
Zuhause hatten wir es immer schick, mit den elegantesten Möbeln von der Möbelmesse, alle fünf Jahre neu. Mein Vater liebte es, passende Lampen zu kaufen, Bodenvasen, Beistelltischchen. Und es war trotzdem individuell.
Er mochte auch besondere Formen in anderen Gegenständen, so mochte er alles von Braun.
In den Familien, mit deren Kinder wir befreundet waren, war es ganz anders. Eigene Zimmer gab es da nicht. Stockbetten in engen Räumen, bis zu drei Kinder wurden da gestapelt. Keine meiner Freundinnen hatten einen Platz für sich. Hausaufgaben machte man in der Runde am Küchentisch.
Die Familien kamen aus dem Osten als Flüchtlinge und waren froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. So wohnten oft zwei Familien in einem dieser Häuschen. Wenn sie dann zu uns kamen, schauten sie mit offenen Mund. Und mir war das sehr peinlich. Ich hatte es so viel schöner und mehr Platz als sie. Ich weiß bis heute nicht, was sie dachten. Sie kamen jedenfalls gerne.
Schauen Sie mal, was so ein Kopffüssler alles kann.
Nano Wissen über Octopusse
Ina Müller hat wieder Besuch: Mai Thi Nguyen berichtet, wie es im Labor für Organische Chemie riecht. Tatsächlich ist das ein Geruch, der in alle Fasern und jede Pore zieht. Beschreiben geht nicht, aber ich hab noch ne Kiste im Keller. Da könnte man reinschnüffeln. Ach, und sie singt: Alles ist Chemie.
Wenn Besuch kommt
Kein Mädchen mehr sein
Tänzchen
Timothy
Gute Idee
Will auch
Ja, verschiedene Beschreibungen im Buch haben mir gefallen! Früher hatte ich kein Zimmer für mich, noch nicht mal abschließen durften wir, Vater bestimmte alles, kontrollierte meine Lektüre und meinte : was liest du denn da wieder fürn Scheiss…was bin ich froh jetzt…wäre ich zu dir nach Hause gekommen, hätte ich auch sehr gestaunt!
Das glaube ich, dass Du gestaunt hättest ☺️.
War er dann überrascht, dass Du studiert hast?
Ich dachte immer, ich bin eingesperrt, ich hätte zu viel Regeln. Und dabei hatten wir Regale voller Bücher und ich konnte lesen was ich wollte. Mit der Folge, dass ich praktisch in der Stadtbücherei wohnte und las und las. Für manches war ich viel zu jung und hatte dann Alpträume.
Ja, war er!
Oh, und du hast auch so viel gelesen und tust es immer noch. Toll! Das mit den Albträumen ist nicht schön!
Schön☺️.
Bücher waren immer mein Geheimnis. Ich konnte abtauchen und war einfach in einer anderen Welt.
Braun fand ich auch mal schick.
Hilf mir mal. Meinst Du als Kleidung?
„… so mochte er alles von Braun.“
🤣Ich Nullblickerin. Danke.
ich habe seit 50 jahren braun – wecker, die firma ist im odenwald, falls es sie noch dort gibt. ich habe die pfarrbücherei leergelesen, dann an der kirmes in der gaststätte gespült, um mir bücher kaufen zu können. bei uns gab es nur unsägliche. heute kaufe ich jedes buch, zu dem ich lust habe, macht mich glücklich. und ein zimmer habe ich auch schon lange, und das buch hat mir gefallen von doris.
Das klingt nach einem gutem Leben ☺️