Gestern gab es Geburtstagskaffee bei Nachbars. Den Erdbeerkuchen hatte ich beigesteuert, er war das Geschenk. Es war ein bisschen dumm von mir, bei der Hitze einen Biskuit zu backen und Buttercreme zuzubereiten. Bis auf die etwas labberige Creme schmeckte er aber gut. Na gut, Optikpunkte gab es keine.
Seit kurzer Zeit nehmen ich den Tortenguss mit Erdbeergeschmack. Es ist vorzüglich. Bisher hatte ich ihn immer mit Rotwein angerührt.
Totenguss mit ohne Geschmack finde ich grauslig.
Apropos Hitze. Ich denke, wir sollten das Land auf Spanien umschalten. Man steht früh morgens auf, arbeitet, bis die große Hitze kommt, geht ins Bett über Mittag und arbeitet abends weiter.
In Spanien kann man durchaus Straßenarbeiter sehen, die abends um acht Uhr noch Pflaster verlegen.
Ich persönlich finde ja die KI sehr spannend. Und ich nutze sie auch seit es sie gibt. Beim Schreiben von Gutachten, Hausaufgabenüberprüfungen und Geburtstagsgedichten entlastet sie ungemein. Man gibt Stichworte ein, den gewünschten Stil und die Länge, und schwupps, hat man einen Text. Nach etwas Kosmetik ist er fertig.
Im Frühjahr waren wir zu einem runden Geburtstag eingeladen. Bei diesem Freund machen wir seit Jahre mit den Kindern zusammen kleine Vorführungen. Damit war ich so sehr beschäftigt, so dass ich für das Geburtstagsgedicht keine Zeit mehr hatte. In fünf Minuten war dann der 8-Zeiler mit ChatGPT fertig.
Das Geburtstagskind war ganz begeistert und glaubte mir aber nicht, dass das nicht ich war sondern die KI.
Ich glaube ja an die Technik, die Menschen Arbeit abnimmt. Das habe ich schon an Lebenszeit verbracht mit dem Schreiben von Gutachten über Abiturarbeiten. Ich weiß nicht wie das an anderen Schulen in Rheinland-Pfalz ist, aber bei uns wird da ein Riesensermon verlangt. Die Grundschulkollegen klagen auch, nutzen aber mittlerweile ChatGPT voller Freude. Die Kollegen mit Sprachen leiden sehr, da die Hausaufgaben in Englisch und Französisch nur noch von ChatGPT gemacht werden. Man brauche ja überhaupt keinerlei Sprachunterricht mehr, wird von vielen argumentiert, es gäbe ja genug Übersetzungsprogramme. Da kann man schlecht mit dem Kulturargument kommen. Ich habe das Übersetzungsprogramm sehr geschätzt, als meine Mutter eine Pflegerin hatte, die nur Ukrainisch sprach. Und das war schon vor fünf Jahren.
Aber ich hätte schon gerne ein paar Sätze selbst gesprochen.
Hier wird über eine Doktorarbeit eines Musikwissenschaftlers mit ChatGPT berichtet. Die KI hat völlig neue Aspekte aus einem 1400 Seiten langen Text heraus geholt, auf die der Verfasser selbst nicht gekommen wäre.
Nach Ostern zeigte ich den Chat einer Kollegin. Sie: „Genial!“ – Ich, lachend: „Ja, aber nicht von mir …“ – Sie: „Ist das ein Problem für dich? Stört dich das …?“ – Ich: „Nein …“. Warum nicht? Wenig später formulierte es ein Kollege treffend – und vielleicht liegt hierin tatsächlich der Kern der gegenwärtigen Auseinandersetzung: „Worum geht es denn eigentlich in der Wissenschaft? Geht es darum, uns zu profilieren? Oder darum, die Welt um uns herum zu verstehen?“.
Ach, ich rege mich gerade wieder über einen Bericht von 3sat auf. Es versammeln sich da wieder alle Talkshowvirologen und legen noch ne Runde Verschwörung auf. Ich würde ja gerne alles glauben, wenn
Alexander Kekulé ein Virologe wäre, dazu hat er einen etwas zweifelhaften Ruf. Er ist halt selten an der Uni gewesen, dafür in Talkshows. Als Beleg HerrnTheißen als Genetiker und Botaniker zu nehmen, ist auch etwas problematisch. Er beschäftigt sich normalerweise mit Blüten, wittert aber Verschwörungen. Valentin Bruttel ist Immunologe, der sich mit Krebszellen befasst, also auch nicht direkt vom Fach ist.
Mir fehlen Virologen, die sich genau mit dem SARS-CoV-2 Virus beschäftigt haben.
Also, mit fehlt Christian Drosten.
Er wird zitiert, dass es möglich ist, dass das Virus aus dem Labor entwichen ist. Natürlich ist das möglich. Deshalb ist das Institut ja in Wuhan, weil es dort viele Quellen für Viren gibt. Im Beitrag wird aber behauptet, das Virus sei manipuliert worden, das ist was ganz anderes.
Wuhan Labor als Ursprung des Coronavirus in 3sat
Kopf waschen mit Frau Merkel
Dance with me
Legierung
Natürlich verstehen sie es
Stark angefangen, stark nachgelassen
Renn, Baby, renn!
Große Schwester, kurzes Recht
Da schwimmen Schweizer
Russische Logik
Poop bowl
Selbsttest für Väter
H. macht es schon seit geraumer Zeit wie die Spanier, aber er arbeitet ja auch nicht mehr …
Das ist eine gute Einstellung. Ich werde sie eventuell übernehmen.
Nun, eine Doktorarbeit ist nun einmal ein Leistungsnachweis, und deshalb ist es da schon ein Problem, wenn man andere als die eigene Intelligenz dazu einsetzt.
Wenn es dagegen „nur“ darum geht, das Wissen oder die Interpretation desselben voranzubringen, dann mag KI eine Hilfe sein.
P.S. „Totenguss“ ist sehr sprechend… Dank dafür!
☺️Für die Erdbeeren ist es schon das Ende.
Ich glaube, die Grenzen sind fließend bei Doktorarbeiten. Man baut ja immer auf der Arbeit anderer auf.
Schon – aber da muß man Roß und Reiter nennen und – nein, nicht verlinken, aber ins Literaturverzeichnis schreiben. Und man muß erklären, wie man zu welchen Schlüssen kommt. Worauf sich die KI stützt und wie sie das auswertet, bleibt ihr Geheimnis, und damit wird ihre Verwendung zum Regelverstoß.
Man muss es angeben, dass man die Erkenntnis von KI hat, das sehe ich auch so. KI gibt keine Quellen an, so weiß man halt nie, ob es frisch erfunden ist oder ob sie etwas angegeben hat, was jemand bewiesen hat.
KI als dienstbarer Geist im Sinne von Rationalisierung macht Sinn. Leider werden auch hier wieder Menschen auf der Strecke bleiben. Kreativ mit Hilfe von KI? Nichts für mich. Ich lasse keine Maschinen für mich schreiben oder Dinge künstlerisch gestalten, zu denen ich selbst nicht in der Lage bin.
KI ist halt nicht kreativ, sondern kombiniert nur Geklautes.
Interessante Gedanken und ja: Her mit der Arbeitserleichterung! Wichtig bei KI ist immer, dass einer davorsitzt und sie nutzt, der etwas von der Materie versteht, nach der er fragt. Die Fähigkeit, mit menschlicher Intelligenz zu prompten und das Ergebnis bewerten zu können, müssten Voraussetzung für die Nutzung sein. Du schreibst hier von der „Kosmetik“ für das Gedicht, und damit machst du es zu deinem. Leider lässt ChatGPT ja jeden glauben, er könne damit Fachleute ersetzen. Darin sehe ich die Gefahr. Spreche aus eigenem Erleben bei der Arbeit.
Beim Gedicht habe ich genau angeben, welches Versmaß ich möchte, was sich worauf reimen soll, wie viele Strophen es haben muss und von welchem Dichter es sein könnte.
Stimmt schon, man muss wissen, was man haben möchte.