Haushalt und Bahnhof

Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem. Sagt mein Mann.
Ein Haushaltsroboter für 20.000 $ soll die Hausarbeit revolutionieren.
Man kann ihn vorbestellen. Bisher allerdings wird er noch ferngesteuert.
Und es sieht aus, als ob der Haushalt aus Saugen und Spülmaschine besteht. Kochen, Knöpfe annähen und Vorhänge aufhängen wird erst in der Version 2.0 geliefert. Glaub ich. Es sieht ein bisschen so aus, als ob jemand einen Roboter herstellt, der eigentlich nicht weiß, wie komplex Hausarbeit ist.

Tipp von @ralphruthe@troet.cafe

Die Tradwives trenden in den Sozialen Medien. Unter der glänzenden Oberfläche breitet sich rechtes Gedankengut aus. Frauen sollen sich weg von der Berufstätigkeit wieder Richtung Haushalt und Kinder bewegen.
Nur sollte man eben das aktuelle Scheidungsrecht kennen als Frau.
Oder wie Torsten Sträter sagt: “Die Frauen sollen wieder hinter den Herd? Was sollen sie da? Da sind doch die Anschlüsse, da haben sie keinen Platz mehr.“

Als Kind kannte sie nur drei Frauenberufe: Ledig, Verheiratet, Nonne.
Zufrieden waren nur die Nonnen, sie waren Kindergärtnerin und vergnügt.
Das schien erstrebenswert, bis sie die Lehrerinnen kennen lernte.
Ledig war nichts, das wusste sie. Warum Tante Liesel ledig blieb, wurde nie ganz klar. Behauptet hat sie sich aber trotzdem.

Herr Buddenbohm mag seinen Bahnhof. Es ist ein Ort, wo er Menschen gucken kann und wo er auch an dustereren Tagen die Welt ein bisschen heiler machen kann.

Zu Bahnhöfen habe ich eigentlich keine Meinung. Außer dass sie mir meist zu zugig sind. Ob da nun komische Gestalten rumhängen, ist mir völlig wurscht. Was mich wirklich nervt, ist die Umsteigesituation. Na gut, in meinem Leben war ich oft mit Kindern anderer Leute unterwegs. Bei knappen Umsteigezeit da die Truppe zusammenzuhalten, ist schon sehr sportlich. Und unsere Landkinder schauen sich erst mal um, wenn sie irgendwo Neues sind. Dafür bleiben sie halt stehen. Das ist auch im Zug so. Das ist nur blöd, wenn es schnell gehen muss. Und hinten Leute warten.
Dass ich mal einen ICE aufgehalten habe, habe ich schon irgendwo mal erzählt. Ich hab einfach an die Scheibe des Lokführers geklopft, und gesagt, er möge doch bitte noch 1 Minute warten. Meine Schüler sind noch auf der Treppe und gleich im Zug. Er hat gelacht und ist tatsächlich etwas später losgefahren.
Warum ich in München mit der ersten Klasse Fahrkarte nicht in die Lounge durfte, hab ich vergessen. Dass die mich von dort aber in die Bahnhofsmission geschickt haben, vergesse ich denen nicht so schnell. Hatte eigentlich nur gefragt, wo man in Ruhe sitzen kann und etwas essen.

Nikolaus für 6.99 €
Und irgendwann schlüpfen Chips aus ihnen
Gutes Geschenk
Mimimiiiiii
Mögen Männer Frauen?
Autochiropraktiker
Kleine Welt aus Ton
Ein Lied

13 Gedanken zu “Haushalt und Bahnhof

  1. klassenfahrt aus der eifel nach trier, eigentlich war es eine wallfahrt zur heilig-rock-ausstellung 1959: ich hatte zum vesper noch 2 mark dabei, auf dem fußweg zum dom liefen wir an einer metzgerei vorbei und ich ging mir fleischwurst kaufen. als ich rauskam war die klasse weg. ich folgte den menschenströmen und fand sie irgendwann, die lehrer hatten mich vermißt, wussten aber nicht, wo suchen sollten. ich war zehn jahre und nicht ängstlich, und endlich hatte ich geld.

  2. Ach DU warst das? Und aus Rache haben sie uns in München den Bahnhof jetzt gleich ganz weggenommen, auf unabsehbare Zeit. Die Bahnhofsmission (bitter nötig) gehört zu den letzten verbliebenen Fragmenten.

    • Ich hab nix gemacht.🤷‍♀️
      Der Bahnhof ist wirklich fürchterlich. Früher mochte ich den Münchner Bahnhof ganz gerne. Man konnte gut Zeit überbrücken da. Jetzt ist nur Flucht angesagt. Nicht Mal die Schließfächer funktionieren.
      Es wird Dich jetzt nicht trösten: in Stuttgart soll es noch viel schlimmer sein.

      • Stuttgart ist viel schlimmer, jedenfalls war es das vor ein paar Jahren. Vielleicht ist es inzwischen wieder besser, ich weiß es nicht, weil ich in der letzten Zeit lieber in den auf mich entspannter wirkenden Norden fahre. (Und was die Lounge in München betrifft: vielleicht haben Sie nicht „ins Bild“ gepasst. In München legt man mehr Wert auf Schein als auf Sein.)

      • Keine Ahnung. Jedenfalls weiß ich jetzt, wo die Bahnhofsmission ist. Letztes Gleis, ganz hinten. Wir sind dann mit dem Koffer aus dem Bahnhof raus und in das nächste Restaurant. Dort saßen ganz viel Leute, alle mit Koffer. Das scheint das neue Bahnhofsrestaurant geworden zu sein.
        Hab gerade nachgeschaut: Restaurant Central Café. Es gibt weiße Tischtücher da, dunkle Möbel und sehr nettes Personal. Ein bisschen wie Wien.

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