Flagge und Hymne

Ist es so, dass wir den Faschisten weder die Nationalhymne noch die Deutsche Flagge überlassen dürfen?
Habe das am Wochenende gehört und denke seither darüber nach.
Empfinde ich die Flagge als meine Flagge? Im Ausland schon. Da mag ich es, wenn ich auf Schwarz-Rot-Gold klicken kann um schnell die deutsche Übersetzung zu bekommen. Zuhause ist sie mir peinlich. Ich weiß noch, als viele eine aufgeklebte Fahnenflagge auf dem Auto hatten um klar zu machen, dass sie CDU wählen.
Und die Hymne? Sie rührt mich, das ist so. Am meisten rührt sie mich, wenn bei den Olympischen Spielen ein deutscher Mensch auf dem Treppchen steht und ich sein stolzes Gesicht sehe. Er hat es für sich aber auch für das Land getan, ganz unironisch.
Ich singe nie mit.
Obwohl ich den Text kann und hinter jeder Zeile stehe.
Brüderlich gefällt mir sehr.
Stimmt schon, wir hatten andere Hymnen.
Aber diese hier! Die Musik ist von Hadyn, der Text von Hoffmann von Fallersleben.
Er hat ihn auf Helgoland geschrieben, mehr geht nicht.Dort gibt es sogar eine Büste und eine Strasse, die nach ihm benannt ist.
Am 11. August 22, in der Weimarer Republik, wurde sie eingeführt, mit allen drei Strophen. Die erste mit Maas und Memel ist nun verboten. Erstens stimmt die Geographie nicht mehr und zweitens klingt sie nach Ausbreitungswillen und wirkt arrogant nach all dem Schlamassel, den wir angerichtet haben.

Eigentlich klingt sie schön.
Die Maus erklärt‘s.


Tiktokzeugs

Magisch

Sprache und Denken

Ananas gewickelt

Küche gewickelt

Schnäppchen

Götzimausi

Wenn Wünsche in Erfüllung gehen

8 Gedanken zu “Flagge und Hymne

  1. Die erste Strophe ist nicht verboten, wird nur nicht mehr gesungen. Warum ist die Flagge Ihnen peinlich? Schwarz-rot-gold sind die Farben der Demokratie, verkörpern die liberalen Ideen der Freiheitsbewegung der Studenten in den 1830er Jahren und der Paulskirchenversammlung von 1848. Die Farben wurden damals benutzt, um sich vom Absolutismus der Restauration und der Unfreiheit dieser Zeit abzugrenzen.

    • Stimmt, das wusste ich nicht. Man darf sie singen wegen Kunstfreiheit und so.
      Die Farben finde ich auch schön, sie sind ja den Uniformen des Lützow‘schen Freicorps nachempfunden. Und ihre Bedeutung ist mir auch klar. Doch finde ich es peinlich, so demonstrativ deutsch zu sein. Die Geschichte des dritten Reiches klebt einfach noch an mir.

  2. Ich denke auch darüber nach. Die Flagge. Man muss sie zugleich für sich reklamieren und trotzdem muss man sie nicht vor sich hertragen. Hier hat der Chefredakteur des Tagesspiegels daran erinnert, dass sie zu 1848 gehört. An sich ein orginär demokratisches Zeichen. Aber wie es so ist, das Zeichen kann anders besetzt werden, wenn es zugleich Zeichen einer Art Chauvinismus wird. Eben durch Massenverbrauch. Das wirkt immer an verschiedenen Stellen auch unterschiedlich. Beim Skispringen finde ich es egal, wenn da das Publikum im Stadion die Fahne schwenkt. Beim Fussball ist es schon anders und beim ESC nochmals. Es kömmt drauf an.

    Spaß am Rande. Eine gewisse Zeit hieß der Autor des Textes der Nationalhymne in meiner Heimatstadt Hoffmann von Wolfsburg 13. 🙂

    • Hihiiii. Von Wolfsburg 13. Woher kommt die Zahl?
      Der Umstand des Fahneneinsatzes spielt natürlich eine Rolle. Es geht von unschuldig bis Neonazi, diese Probleme haben andere Länder vielleicht nicht in dem Maße.
      Aber ich möchte mir auch nicht das Symbol von rechten Fuzzis übernehmen lassen. Sollen die doch eigene erfinden, wenn sie denken, sie sind ein Volk.

  3. Ich finde, wir Deutschen haben ein gestörtes Verhältnis zu unserer Nationalflagge. Warum das so ist, weiss ich nicht. Wenn ich dagegen Dänemark sehe, da steht in fast jedem Garten ein Flaggenmast, an dem zu privaten und nationalen Feiertagen der Danebrog munter im Wind flattert. Das ist dann immer ein munteres Bild wenn man überland fährt, ich mag das sehr. Wenn ich mir einen Flaggenmast auf unsere Dachterrasse stellen und die Deutsche Nationalflagge hissen würde, was würden wohl meine Nachbarn denken? Davon abgesehen, dass es mir total egal ist, was die Nachbarn über uns denken, in Deutschland tut man sowas eben nicht, ausser es findet eine Fussballweltmeisterschaft statt.

    • Gestört trifft es.
      Hier im Dorf wird schon geflaggt. Am Ortsende hängt tagaus, tagein die Deutsche Flagge. Ich kenne die Bewohner nicht, vermute aber keinen angenehmen Hintergrund. Zwei Häuser weiter ist man für Schalke, immer.
      Die dänische Flagge ist hübsch. Früher mochte ich die Flagge der USA auch sehr gerne, hatte sogar Turnschuhe mit Stars and Stripes. Später habe ich erfahren, dass in den USA auch die besonders Rechten die Flagge dauerhissen. In den Schule dort gibt es andauernd Fahnenappelle.
      Vor unsere Schule hängt sie nur an besonderen Tagen, manchmal auf Halbmast. Und ohne Drumrumm.

  4. Komme ich im Ausland vorbei an Touristenanlagen, wo Urlauber oder Residenten wohnen, berührt es mich unangenehm, an Balkonen oder auf Terrassen die gehisste deutsche Flagge zu sehen. Flaggen anderer Nationen sind mir noch nicht aufgefallen, deshalb frage ich mich, was man damit eigentlich aussagen will.

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