Juhe und Taubenschach

Die Jugendherbergen in Mecklenburg Vorpommern klagen: die Belegungszahlen gehen zurück. Dabei sehen die Angebote doch richtig gut aus. Und es sind Erlebnisse in einer Gruppe, die prägend sind und gemeinschaftsbildend.
Es stimmt: die Fahrten im Bus sind vergleichsweise teuer, die Öffentlichen mit einer Gruppe und ein paar Mal umsteigen schon sportlich.
Ein Viertel der Eltern können sie nicht mehr bezahlen, obwohl das Amt ja Fahrten voll übernimmt für Bedürftige. Hat man mehrere Kinder, sind die Prioritäten oft auf andere Dinge gelegt.
Und immer weniger Lehrkräfte wollen überhaupt Fahrten organisieren, weil die Kinder schwer zu bändigen sind.
Die Kinder werden immer schwieriger, das stimmt.
Auch die Kitas klagen, Kinder werden lauter und unaufmerksamer. Sind es die Medien, die die Kinderköpfe zuballern? Naja, in der Kita eher noch nicht, danach schon.
Vielleicht hatten die Kinder auch Pech bei ihrer Erziehung.
Viele Basics fehlen: man schreit nicht, man rempelt nicht, man beleidigt nicht. Eigentlich muss das von zuhause kommen.
In der Schule ist es auch so, alles ist zu laut, zu überdreht.
In den Grundschulen bekommen mittlerweile die lärmempfindlichen Kinder Kopfhörer.
Dabei sollte doch die ganze Klasse still sein, wenn gearbeitet wird.
Es kostet immer mehr Zeit und Mühe, Ruhe in eine Klasse zu bringen.
Ich weiß auch nicht, wie die Eltern zuhause diesen Lärm ertragen.

Nochmal Juhe:
Für Erwachsene und Familien kostet eine Mitgliedschaft 22,50 € im Jahr. Dafür bekommt man günstige Preise, Vollpension und eine unvergleichliche Lage.
Die meisten Jugendherbergen sind sehr schön renoviert und liegen spektakulär. Ein bisschen Lärm muss man aber ab können.

Haben Sie schon
Taubenschach gespielt im Internet?
Jemand lockt sie in eine Gespräch mit provozierenden Fragen.
Wo sind die Zahlen? zum Beispiel. Dann kann es sein, dass Sie diese raussuchen um ihre Aussagen zu beweisen. Normalerweise bedankt man sich und schaut sich die Zahlen an und überprüft seine Argumente.
Beim Taubenschach geht es weiter, Sie werden in die Ecke gedrängt durch Fragen und stehen irgendwann dumm da.
Die Taube hat gewonnen, hat eine Häufchen auf das Schachbrett gesetzt und fliegt weg. Sie kann überhaupt nicht Schach spielen.
Die Methode dagegen ist, sobald man es merkt, die andere Person stumm zu schalten oder zu blockieren. Man erspart sich vieles.

Mit Rechten reden? Ich versuche es immer wieder, weil ich ja denke, dass irgendwo ein Fünkchen Verstand oder Gefühl ist. Aber dann wird es doch wieder Taubenschach. Jedenfalls freut es mich sehr, dass es immer mehr Demonstrationen gibt gegen Unmenschlichkeit und Hass.
Es wird sonst normal, so zu reden.
(Es gibt Gemeinden in Sachsen,in denen die Brandmauer schon gefallen ist.)


Hübsch kalt

Braun!

Traurig!

Immer die Cousine fragen

Oder einen Journalisten

6 Gedanken zu “Juhe und Taubenschach

  1. Mein Sohn wird in diesem Jahr 45. Als er damals in den Kindergarten kam, zusammen mit seinem Freund, mit dem Ehepaar waren wir befreundet, waren die Eltern der Meinung, dass auch der Kindergarten zur Erziehung beitragen muss. Tja, wenn wir zusammenwaren, hiess es dann oft: T. guck doch mal wie ordentlich der O. isst, wie toll der am Tisch sitzt usw usw. OK, wir haben einige kleine Kämpfe mit unsrem O. ausgefochten, aber wir konnten uns überall mit ihm sehen lassen. Die Zurechtweisungen der Eltern von T. waren in unserem Beisein waren natürlich auch nicht hilfreich.

    • Ihr habt also zuhause auch darauf geachtet, dass O. bestimmte Regeln einhält. Heute ist er vermutlich froh drum.
      Was mich noch interessiert: was ist aus T. geworden? Und hat ihm das Leben beigebracht, was die Eltern nicht vermochten?
      Was ich auch nicht verstehe, ist, dass Eltern erwarten, Kita und Schule regeln das. Bei der Gruppengröße?
      Wenn man es zuhause mit zwei Kindern nicht schafft, wie soll man es dann bei einer Schulklasse mit 30 anstellen?

      • Ich habe den Kontakt zu der Familie nicht mehr seit ich mich vor 28 Jahren geoutet und ein anderes Leben begonnen habe. Ich weiss, dass T. eine Lehre zum Bankkaufmann gemacht und irgendwann geheiratet hat. Zuletzt habe ich ihn auf der Hochzeit von unserem Sohn gesehen.
        Apropo Schule: Während der Grundschulzeit wurde ich von einer Mutter als Elternvertreter vorgeschlagen. Damals gab es seitens der Elternschaft viel Kritik an der Lehrerin, was meine Frau und ich nicht verstehen konnten. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es darum, dass den Kindern zuviel zugemutet wird im Unterricht. Ich habe damals abgelehnt mit den Worten: Ich kann Eltern nicht vertreten, deren Ansichten sich nicht mit meinen decken. Von der Lehrerin erhielt ich ein Lächeln, die Mutter und ein paar mehr, sassen da mit offenem Mund.

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