Sommer rückwärts

Der Sommer wird von hinten aufgezäumt.
So beginne ich mit der Südtour eins, die so heißt, weil es eine Südtour zwei geben sollte, diese aber wegen zu warmem Wetter und anderweitigem Besuch ausfiel.
Demnächst wird sie nachgeholt.
Also, Süden von hier aus ist Baden Württemberg, Süden von dort aus ist Italien.
Also Süden von hier aus.

Ganz besondere Hotels haben es mir angetan.
Dieses hier findet man nicht so leicht. Man fährt ne ganze Weile am Neckar entlang, am linken Ufer. Schon lange ist Sackgasse angekündigt, bis man auf ein Fabrikgebäude stößt aus gebrannten Ziegeln. In der Woche war gerade Hagel vorbei, so sehen die Bäume aus wie frisch gerupft und die Straße liegt noch voller Zweige.
Dort wartet Frau Blaumann auf die Gäste und zeigt das Zimmer. Man kann wählen zwischen rot, blau, grün und gelb. Blau ist die Ferienwohnung.
Und es ist wirklich fast alles im Zimmer in der Farbe.
Man sitzt dann auf der Terrasse, baumelt mit den Beinen und der Seele, und schaut auf den Neckar. Dieser verhält sich erstaunlich ruhig, er ist ja gestaut und eine Mauer hält ihn von weiterem Unsinn ab.
Ein leichter Wind vom Fluß her kühlt und man ist sicher, hier noch eine Weile bleiben zu wollen um der Wäsche beim Trocknen zuzusehen.
Das Frühstück ist unglaublich beerig, mit Säften und Wurst und Käse ist alles da, was glücklich macht. Sparsam hängen Bilder, stehen Frau Blaumanns Kunstwerke.
Frau Blaumann ist Künstlerin, kommt aber kaum noch dazu, sagt sie. Zum Bloggen kommt sie auch kaum.
Man liebt Frau Blaumann und ihre Kunst, und Frau Blaumann liebt und umsorgt ihre Gäste.
Und das ist ihr kleines Gästehaus aus vier Zimmern„Am linken Ufer“ in Rottenburg am Neckar.