Zweitausendvierzehn

Januar
Beruflich sehr viel zu tun. Zwei Leistungskurse im Abitur, mehr braucht es nicht.

Februar
Beschäftigt mit den Folgen aus dem Januar. Ob wir da irgendein Wetter hatten, weiß ich nicht mehr. Habe korrigiert und Gutachten geschrieben, vermutlich gegessen, geschlafen und sonstwie überlebt.

März
Nach dem mündlichen Abitur war zum ersten Mal wieder Leben in mir.
Habe in bißchen für den Garten geplant und Krimis gelesen, einen Schal gestrickt und mit Schülern einen Ausflug gemacht.

April
Bin durch die Extremadura gereist, was ich schon lange wollte. Ostern in Spanien, ich mag die Dramatik der Semana santa. Viele Störche, viele Burgen bestiegen und das so ziemlich ohne Angst. Ein Novum. Was gebastelt für ne Kunstaktion. Und ein Baby besichtigt, das so ziemlich alles überlebt hat, was geht. Und fröhlich ist.
Einen Vortag organisiert, über die vielen Zuhörer gefreut und die Referentin bespasst.

Mai
Wieder einen Vortag organisiert, mich über die vielen Zuhörer gefreut und dann den Referenten bespasst.
In einem Museum am Hang gewesen, mit großem Ohr und einem Sauhund. Also eigentlich gab es die Tiere in der Kunst.

Juni:
Vielviel Arbeit. Fortbildung hat auch noch reingepasst, wobei es die übelste meines Lebens war.
Hatte Aggressionen wie ne Jugendliche, bin dann aber nicht ausgerastet sondern habe an die Akademie geschrieben. Fand mich sehr erwachsen. Achja Fussball, der Zeitfresser. Und man isst nur noch im Liegen.

Juli
Jetzt Irland, mit Einblicken in verzweigte Verwandtschaften, komplexe Geschichte und verwirrende Literatur.

August
Jetzt Amerika auf Freundesbesuch. Mit Truck über die Berge. Beim Bloggen bin ich da gerade stehen geblieben. Überhaupt, die Bloggerei, vernachlässigt habe ich sie.

September
Arbeit, Arbeit,Arbeit. Und der Tod eines früher sehr nahen Menschen.

Oktober

Noch eine Reise , schon wissend um eine sehr schlechte Nachricht.
Noch einmal des Meeres Wellen.

November und Dezember
Beide können getrost zusammengefasst werden unter : alles, aber auch alles ist anders.
Die Arbeit ist am Horizont verschwunden, und zurück blieben Krankenhaus, Schmerzen, Schwäche, und die Angst. Der Verlust ist auf allen Ebenen zu beklagen. Aus Farbe wurde Schwarzweiss, aus Licht wurde Dunkelheit. Und doch sind da Menschen, die Anteil nehmen. Auch von unerwarteter Seite.
Ob es ein Wetter gab, lässt sich nicht mehr feststellen

Zusammenfassen lässt sich das Jahr nicht.
Die ersten drei Viertel waren das pralle Leben und unendlich viel Arbeit.
Das letzte Viertel ist das krasse Gegenteil.
Nichts zu tun, nur der Kampf bleibt. Das Leben ist das Ziel, der Weg Horror.