Dichter und so weiter

Ihre Wortgewalt ist berühmt, ihre spitze Zunge mitunter berüchtigt.
Iren reden gerne, singen gerne und schreiben gerne.
Irinnen nicht, sie arbeiten. Zumindest hat man den Eindruck, dass alle Stellen, die ein Schwätzchen erlauben, mit auskunftsfreudigen Männern besetzt sind.
Frauen haben die Positionen, die was abzuarbeiten haben.
So, ich schweife ab.
Iren dichten, und Iren lieben ihre Dichter.
Wer schon mal Ulysses gelesen hat, weiß, was ich meine.
Jetzt muss ich mal ein bißchen angeben, ich habe Ulysses von James Joyce gelesen, allerdings auf Deutsch, was einen auch schon fertig machen kann. Anfang zwanzig muss ich gewesen sein, als ich beschlossen habe, diesen Leuchtturm anzuschauen, in dem er eine Woche gelebt hat und den er fluchtartig verließ nachdem ein durchgeknallter Besucher ins Kamin geschossen hatte. Allerdings hat er ihm ein Denkmal gesetzt im ersten Kapitel der Ulysses, der Odysee von Stephen Daedalus und von…
Aber das muss ich Ihnen ja nicht erzählen, Sie sind gebildet bis zu den Haarspitzen. Oder sie können gugeln.
Diese Badestelle am Sandycove ist allerliebst. Früher mal ein reines Männerbad, nackisch selbstverständlich. Doch Frauen stürmten es und nun ist es gemischt, und nicht mehr nackisch. Das Wasser sei nicht kalt, sagen sie, so 16 Grad halt. Brrrrr!
Und im Leuchtturm ist ein Museum, mit Originaltotenmaske, Weste und Krimskrams.
Die Aussicht ist wunderbar und die Dame am Eingang freut sich sehr, dass nun Deutsche hierher kommen. Heute Morgen sei auch schon einer da gewesen.

So, nun habe ich Sie ein bißchen angefixt. Nein, lesen sollen Sie nicht, nur hören. 22 Stunden lang. Der Südwestfunk hat ein Hörspiel gemacht. Vor zwei Jahren habe ich eine Sendung davon im Radio verfolgt, und war hin und weg. Frau Minichmayr, die wunderbare, spricht die Molly. Und Frau Thalbach….aber lesen Sie selbst: Ulysses als Hörspiel