Washoe und Boyle

Was ich gerade lese.
Ich muss ja auch mal ein bißchen Literaturcontent liefern hier. Ich habe gerade eine T.C.Boyle-Phase. Die hatte ich vor einigen Jahren schon mal, und jetzt muss ich aufholen. Zuerst waren die Terranauten dran. Es geht um die Biosphäre 2, das nach außen abgeschlossene Gewächshaus, das aus vielen Biotopen wie Regenwald und Wüste besteht. Menschen leben für eine bestimmt Zeit völlig von der Außenwelt abgeschlossen darin und ernähren sich von dem, was die verschiedenen Lebensräume an Nahrung bieten.
Es sollte ein Experiment sein das für die NASA Hilfestellung geben soll für das Leben in Raumschiffen und auf anderen Planeten.
Es ging einiges schief. Der Sauerstoffgehalt sank zu sehr und es entwickelten sich unerwünschte Insekten wie Kakerlaken zur Plage.
In der zweiten Runde versuchte man, das alles besser zu machen. Und über diese Gruppe hat T.C.Boyle den Roman geschrieben. Er hatte sich ausführlich mit den Teilnehmern der Expedition unterhalten. Das merkt man sehr. Er entwickelt die Dramen, die es zwischen Menschen gibt auf engem Raum und wenig Essen. Es werden die Sichtweisen verschiedener Personen eingenommen.Ich fand es spannend zu lesen, wie es zwischen den Menschen zugeht, wie man Wäsche wäscht, wer was und wie gekocht wird. Ja, es gibt auch Liebe.
Funfact. Im original Biosphereprojekt hat dieser Mann eine Rolle gespieltSteve Bannon.

Das zweite Buch heißt „Sprich mit mir!“.
Es geht um eine Wohngemeinschaft von Wissenschaftlern, die einen Schimpansen aufziehen, Sam genannt. Es gibt zwei Erzählebenen, die eine aus der Zeit der Jugend des Schimpansen, der sich frei im Hause bewegen kann und sich verständlich machen. Das Experiment wird beendet und Sam lebt nun mit anderen Schimpansen in einem Käfig. Sie sind “Schwarze Käfer” für ihn.
Der Hintergrund ist die Schimpansin Washoe, die viele Zeichen der Zeichensprache der Gehörlosen beherrscht.
Es gab in den 70ern und 80ern noch andere Schimpansen, denen man verschiedene Zeichensprachen beibringen konnte. Ob es nun tatsächlich möglich ist, was ich glaube, oder eben der selbe Effekt ist, wie beim berühmten Zirkusgaul Hans, der Körpersignale lesen konnte, wird sich wohl in absehbarer Zeit nicht herausfinden lassen.
Ich glaube auch, dass Menschen den Gedanken nicht ertragen können, dass die Grenze zwischen Tier und Mensch nicht da liegt, wo er sie gerne hätte.
Einer der Schimpansen hieß übrigens Nim Chimpsky, ein kleiner Witz, der auf den Namen auf den Linguisten Noam Chomsky anspielt. Dieser behauptete, dass nur Menschen über Sprache verfügen.
Das mag ich an Boyle, er hat sehr gut recherchiert und aus wissenschaftlichen Untersuchungen lesbare Geschichten gemacht

Dass Vogelgesang eintönig sei, immer die selbe Lautfolge, hat man bisher immer gedacht. Doch haben
Untersuchungen von Wissenschaftlern aus San Diego feine Variationen gibt, die aber vom menschlichen Gehör nicht wahrgenommen werden. Und es sieht so aus, als ob diese Schwankungen Informationen enthielten über das Individum. Sie singen also nicht zum Spass.

Hier noch eine Dokumentation über Washoe.

Nachtrag
T.C. Boyle bloggt über seinen Alltag.
Und er schreibt über sein Buch.
Auf dem englischen Cover ist ein richtiger Schimpanse, auf dem deutschen ein stilisiertes Äffchen.
Er twittert übrigens auch
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Schwarze Eier

Das Lied für Dich, Caroline

Eigentlich spinnen sie nicht, der Geist ist ein gefährlicher Geist.

Die spinnen, die Amis.

Die spinnen, die Amis 2

Die spinnen, die Amis 3

Wir kennen den Geist, der da wohnt

Und wenn die fragen : gute Gene und fünf Liter Wasser.

Manchmal muss man es erst gezeigt bekommen, wie es geht

Alles eine Frage der Sicht

Auch Tiere machen dummes Zeugs

4 Gedanken zu “Washoe und Boyle

  1. Hast du nicht manchmal einen Drang, den Schülern zum Beispiel aus dem erstgenannten Buch was vorzulesen?
    Es klingt so interessant, dass ich es nun lesen will. Danke.

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