Das Leben in Grenzregionen hat von den Menschen immer besonders viel abverlangt. Aufmarschgebiet, Durchmarschgebiet, Besatzungszone.
Sich anpassen und doch nicht dazugehören, für sich zu bleiben ohne anzuecken, sich in allem zu bewahren, soweit es eben geht, das ist eine Kunst.
Das Saarland kann ein Lied davon singen, Baden auch, und das Elsaß.
Jahrhundertelang Beute zu sein, Streitpunkt, Opfer, das hält man nur mit einer gewissen Gelassenheit aus. Das Leben am heutigen Tag zu genießen, das gute Essen, das Weintrinken, lernt man auch dann, wenn es ganz oft anders war.
Und der Humor, gepaart mit etwas Sarkasmus, lässt einen vieles ertragen.
Man muss immer etwas genauer hinhören, etwas tiefer schauen, und man sieht, dass der Grenzlandhumor durchaus das Grauen in sich hat.
Schauen Sie sich mal das Foto an. Dort, hinter dem Gitter, direkt unter dem Turm des Münsters, steht ein Männchen. Es hat eine Säge im Kopf.
Und es steht vor dem Museum eines berühmten Zeichners. Seine Bilder sind kindlich und grausam, und sie haben eine spezielle Sorte von Humor.
Er male solche Bilder, sagt er, damit die Kinder früh genug lernen, wie das Leben wirklich ist. Die Brüche in ihm, sein unstetes Leben, beruhen auch auf seinem Leben im Grenzland Elsaß.
Voila, Tomi Ungerer
Wenn Sie sich die Geschichte von der blauen Wolke vorlesen lassen wollen, die sich aufopfert um alle gleich zu machen, bittesehr.
Interview aus der Zeit zum Überleben
Interview
Seine erotischen Zeichnungen waren damals, als noch alles verboten war, eine Sensation, ein Skandal, wenn man so will.
Aber danach suchen Sie besser selbst, das ist viel spannender.
Hachja – ein Besuch im Tomi Ungerer Museum ist wirklich die Reise wert. 🙂
(Nicht nur wegen der lecker-lecker-Bonduelle – Werbung; wirklich spannend ist der Keller… *hihi*)
Diese Bonduellegeschichte bleibt einem auf ewig im Gedächtnis, der Keller auch 😉