München eins

Wie ist München so?
Alles ist ordentlich angemalt. Nie ist Farbe an der falschen Stelle, Harmonie in Reinstform. Oder anders gesagt: komplett graffitifrei. Die Ubahnen haben saubere Fenster, ganze Sitze und gewischte Böden. Die Stationen sind unromantisch aber absolut sauber. Zugegeben, manche Linien sind etwas trutschelig, die Türen klemmen auch. Trotzdem wirkt es auf mich wie ein riesiges Freilichtmuseum. Ich glaube, ein Münchner bekommt in Köln Schnappatmung. Und doch wird gemault, man glaubt es kaum. Einer motzt immer, über die Türen, die Luft, das Wetter, irgendwas. Frau Kaltmamsell hat mir erklärt, dass das Granteln heißt. Und keinesfalls so gemeint ist.
Wie München sich selbst sieht, zeigt das Plakat. Schuhe, Hunde, Kirchen, Essen. Kommt hin. Doch den Marienkäfer versteh ich nicht. Grantelt der?

Die Welt ist schön aufgeteilt. In der Ubahn fahren bis auf eine Ausnahme, einem ganz cooler Vater, nur Frauen mit Kinderwägen spazieren. Ist es das, was Seehofer meint? Heile Familienwelt?
Ich habe keine schwulen Pãrchen gesehen, zumindest nicht Hãndchen haltend. Und die Familien bestehen aus Vater-Mutter-Kind. Heimelig.
Ach, ein bißchen gruselig wird es dann doch. An der Sparkasse hängt diese Figur, ein Sparmonster. Ist bestimmt das Münchner Kindl, oder?

2 Gedanken zu “München eins

  1. Ich kenne noch eine gruselige Variante des Münchner Kindls: an einer Brücke über die Gebsattelstraße, ungefähr auf Höhe des Maria-Hilf-Platzes. (Ich fahre jeden Tag vorbei, aber ich weiß den Namen der Brücke nicht.) Graffiti finden Sie an der Isar, und zwar auf dem Weg von der Wittelsbacher Brücke in Richtung Flaucher, auf der linken Seite an den Brückenpfeilern oder aber in zwischen Schlachthof und Großmarkthalle.

    • Noch gruseligeres Kindl? Kann ich mir ja kaum vorstellen. Ich kenn München nur von Kursfahrten und Stippvisiten und kenn mich nicht aus. Den Schlachthof und die Großmarkthalle kenne ich von früher, da gab es aber kein Graffiti.

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