Einmal im Monat fragt Frau Brüllen, was wir so machen den ganzen Tag.
Ausschlafen, es ist Samstag. Einfach nur ausschlafen. Neben mir zappelt es und macht so viel Unruhe, dass ich auch aufstehe, widerwillig. Die Sonne scheint, ich bin versöhnt. Frühstücken, Zeitung, und dann Werkzeug zusammensammeln für den Garten. Der Teich ist so üppig zugewuchert, dass es Lüftung braucht. Ich bin immer wieder verzückt von all den Pflanzen, die versuchen, das Wasser zu erobern. Sie schieben einfach ihre Blätter und Stängel rein, wird schon klappen. Die Seerosen haben Blätter bekommen die Tage und die Krebsscheren sind schon vom Grund aufgestiegen und sehen übel aus. Das tun sie immer, die äußeren Blätter sterben ab, nur die Knospe überlebt. Sie haben sich so vermehrt, dass sie raus müssen. Die Torfsäckchen zur Wasserreinigung aus dem letzten Jahr schwimmen oben auf. Ich fische und fische und plötzlich macht es pflitsch und das Netz reißt. Nö, bitte nicht, ich hab kein anderes. Jetzt in den Baumarkt fahren geht nicht, ich müsste mich ja umziehen. Ich steh in alter Sporthose und stramm sitzendem Perlenshirt am Teich und beschließe, die Kleidung anzubehalten und das Projekt abzubrechen.
Im Kühlschrank wartet ja die Dorade auf mich. Hab ich mich gefreut, als ich an der Fischtheke den ganzen Doradenschwarm auf Eis liegen sah. Für Dorade würde ich töten.
Diese bekommt ein Gemüse- und Kartoffelbett, damit sie es schön bequem hat. Und ab in den Ofen. Wir essen draußen, nach ein bißchen Stuhlgeschiebe und Klapptischchengestelle. Oh, ist das schön, in der Sonne sitzen, Fisch und Gemüse essen. Ich denke Spanien und Herr croco sagt Spanien!
Die Sonne muss genossen werden, also erfolgt die weitere Zeitungslektüre auf der Sonnenliege.
Dann folgt leider der Schreibtisch, Erstellung des Erwartungshorizontes für eine Leistungskursklausur. So wie es klingt, so ist es auch, grauslig und mühsam.
Dann gibt es Tee und Joghurt, irgendwie hat sich gerade diese Kombi eingebürgert.
Wieder Schreibtisch, dazwischen fragt mich Herr croco immer wieder was. Bin froh um Unterbrechungen.
Dann reicht es mir. Abendessen mit Brezeln, Fleischkäse und Feigensenf. Ich gucke eine Folge Mord mit Aussicht, dann gucke ich mit Herrn croco die aufgezeichneten Nachrichten an. Herr croco geht wieder an den Schreibtisch. Nach dem Mamatelefonat mit Beratung bin ich so müde, dass ich ins Bett gehe. Dort lese ich einen furchtbar schlecht übersetzten Krimi und schlafe schnell ein. Um drei sitze ich plötzlich hellwach im Bett und denke, jetzt könntest Du eigentlich
den Tagesbericht schreiben. Was ich hiermit getan habe.