Zwei Wochen im Ausnahmezustand.
Es ist so vieles zu regeln, anzustoßen, abzublocken, was ich so nicht kenne. Ein Mensch ist zu schwach um über sich selbst zu entscheiden. Und zu müde. Und zu hoffnungslos.
Nach fast drei Monaten ist sie wieder zuhause und nichts ist, wie es war. Nichts kann sie ohne Hilfe, die Kraft fehlt, es ist ihr schwindelig. Und doch kämpft sie, bis sie stehen kann. Der Therapeut ist auch von der Hellseherfraktion: nie mehr wird sie stehen können, nie mehr wird sie gehen können.
Gestern rief er an: er nimmt alles zurück. Sie geht am Rollator quer durchs Schlafzimmer. Unterschätzt mir die Königin nicht. Bei allem behält sie ihre Würde, sagte mir eine Schwester. Ja, ich weiß, antwortete ich.
Ich habe der Königin ein Foto von Queen Elizabeth auf dem Pferd gezeigt, erst kürzlich aufgenommen. Sie hat nun ähnliches vor.
Ich habe mir vorgenommen, nun an mein eigenes Glück zu denken. Da fällt mir als allererstes Kirschkuchen ein. Es hängen noch welche oben, schwarz, prall, zuckersüß. Mit dem Apfelpflücker zupfe ich Kirsche um Kirsche von Ast. Und es gibt ein
wunderbares Rezept für Clafoutis, einem ganz schnellen französischen Kirschkuchen, gefunden bei bei Christine von Aufilsdemots.
Was soll ich sagen?
Ich bin glücklich.