Corona 424

Bei Twitter ging es kurz um Süßgetränke aus der Kindheit. Es gab Apfelsaft mit sauerem Sprudel bei uns, immer. Ab und an kam eine Flasche gelber Sprudel dazu. Kalt, brizzelnd, süß. Auswärts gab es Sinalco. Dafür nahm ich endlose langweilige Spaziergänge im Familienkreise in Kauf.
Und für Ausflüge bekam man ein oder zwei tetraederförmige Päckchen Sunkist mit, dazu Leberwustbrot und einen Apfel. Sunkischd sprachen wir es aus. Viel später erfuhr ich, dass das Englisch sein soll. Aha! Und bei Twitter eben: sun kissed. Jetzt klärt sich alles auf wundersame Weise.
Der Name Tetrapak kommt tatsächlich vom Tetraeder der Sunkistverpackung.

Fanta kam erst später. Und wie war ich erstaunt, als ich bei Schüleraustausch in Frankreich ein viel besseres Fanta bekam. Heute noch schmeckt mir das Fanta in Spanien sehr gut, fast so gut wie mein heutiges Lieblingsgetränk Orangina. La Pulpe.

Cola durften wir nie trinken, wegen des Koffeins. Als ich dann alles durfte, mochte ich es nicht mehr. Vermutlich bin ich der einzige Mensch, der eine Flasche Cola und eine Tüte Chips stehen lassen kann.

Dafür kann ich heute Leberwurstbrot mit Gürkchen essen, bis mir schlecht wird.
Manchmal gab es Eszet-Schokolade auf dem Pausenbrot. Heute noch ziehe ich sie Nutella vor. Sie schmecken viel schokoladiger.
Ach ja, Pausenbrotzeiten.
Heute nehme ich mir nichts mehr mit in die Schule zum Essen. Es ist dort immer so eine Hektik, dass ich nicht in Ruhe essen kann. Und dann bekomme ich Bauchweh.

Sie merken, heute ist mir nicht nach Corona. Es entfällt. Bei Twitter hat jemand geschrieben, dass sie als Kind nur Saft mit Natreen bekommen habe, weil sie zu dick sei, nach Meinung ihrer Mutter. Schrecklich.
Für alle Menschen, die so sind wie sie sind.