Corona 426

Viele Künstler haben keine Arbeit, keine Auftrittsmöglichkeit zur Zeit. Das macht sie bitter. Schön ist das nicht, aber man kann doch eine Weile etwas anderes arbeiten. Ich weiß schon, wie sich das anfühlt. Damals, als ich fertig wurde, gab es viele Lehrer und kaum Stellen. Und so war ich arbeitlos. Es gab kein Geld, nur Arbeitslosenhilfe. 17 Mark pro Monat. Sozialhilfe bekam ich nicht, mein Vater hat ja verdient.
Ich habe alles angenommen, um mich über Wasser zu halten. Und es hat gedauert, aber dann fand ich eine feste Stelle, ganz weit weg, mit etwas schwierigen Bedingungen. Aber egal.
Dabei habe ich ganz oft an meinen alten Mathelehrer denken müssen. Es gab in den Zwanzigern eine großer Arbeitslosigkeit, auch für Lehrer. Er hatte schon eine kleine Familie und keinerlei Einkommen mehr. So ging er Flaschen waschen in einem Abfüllbetrieb, jahrelang. Er sagte, das tut einem nichts, wenn man sich eine andere Arbeit sucht als die gelernte. Es kommen wieder bessere Zeiten. So war es auch.

Ein sehr berührender Artikel einer Pfarrerin über die Frauen, die sie beerdigen soll und ihre Angehörigen.
Frau ohne Eigenschaften
Als meine Mutter starb, habe ich dem Pfarrer viel von ihrer Berufstätigkeit erzählt und ihren Interessen. Er hat ihm eine Freude gemacht, das in kleinen Kapelle auch zu erzählen.

Mich kann man einfach so besuchen, ich freue mich tatsächlich. Es passt nicht immer, aber das sage ich dann einfach. Einen Kaffee gibt es trotzdem. Diese Sitte der Schnellmalklingelns ist leider verschwunden. Eine nette Geschichte dazu in Unerwarteter Besuch

Einen sehr guten Artikel hat Herr Drosten heute empfohlen.Die Wahrheit ist nicht relativ.
Der Autor macht sich die Mühe, die Geschichte der Wahrheit durch die Jahrtausende zu verfolgen.

James Blunt „The Truth“.

Corona 425

Wann beginnt der Frühling?
Man kann nach Sonnenstand und Datum schauen, nach wilden Fruchtbarkeits- und Auferstehungsfesten, oder aber eben nach dem Beginn der Apfelblüte.
Da sieht es so aus: sie beginnt in Portugal und wandert mit der Wärme langsam Richtung Mitteleuropa. Sie ist auch noch abhängig von der Höhenlage und der Apfelbaumsorte.
Hier im Garten blüht seit gestern der erste Apfelbaum, ein sehr früher allerdings.
Der Südwestfunk sammelt die Daten.
Und hier ein wissenschaftlicher Ansatz.

Hinter der ganzen Schauspielerkampagne steckt doch noch mehr rechtes Gedankengut. Dass aber auch eine Ikone, nämlich Moritz Bleibtreu, Anwerber war und dann zurückzog, nimmt mir einen weiteren Lieblingsschauspieler auf grausame Weise, im Tagesspiegel.

Bitte, liebe Leute.
Versuchen wir, uns zu beruhigen. Ein paar Sekunden zu warten, ehe wir etwas posten, mailen, weiterleiten. Dieser verdammte Hass, so gut er sich kurz anfühlen mag, lässt uns alle leer und traurig zurück. In der Einsamkeit des Endkampfes. Den wir alle verlieren werden.

Sibylle Berg über den Hass.

Joel fragt: Was ist frustrierend am Bloggen?
Eigentlich nicht viel. Ich blogge schon so lange, aus purer Lust am Loswerden. In meinem Kopf fliegen andauernd Gedanken quer, an vielen Dingen denke ich parallel rum. Sie wissen, was ich meine? Mein Gehirn springt zwischen Tanzplätzen hin und her. Das strengt mächtig an, ist aber nicht abzustellen. So bin ich froh, dass ich hier was sortiert aufschreiben kann.
Frustrierend sind dabei zwei Dinge. Einmal wenn ich keine Idee habe, was ich schreiben soll, weil alles unausgegoren ist. Halb. Langweilig. Also langweilig für mich. Und diese ereignisarmen Zeiten sind schon sehr langweilig.
Das andere ist, wenn man hier einen Schauplatz aufmacht und mich angreift, statt einfach weiter zu ziehen, wenn es einem hier nicht gefällt. So wie das in letzter Zeit war. Da habe ich ernsthaft überlegt, den Laden zuzumachen. Ich möchte hier nicht genervt werden.
Das frustriert mich. Ich mag Disput, aber keine unsachlichen Angriffe und Unterstellungen. Ich kann das sehr wohl unterscheiden.
Und ob viele mitlesen? Es freut mich, aber wenn es weniger sind, ist es auch gut.
Ich lebe ja nicht davon

Der Fulkaan beschäftigt mich. So war das gestern da.

Heute Nacht, von Reijkiavik aus

Und jetzt noch ein Frühlingsbegrüssungslied.