Menschenskinder, was für eine Zahl. Seit 500 Tagen leben und leiden wir. Ein Ende ist abzusehen, vielleicht. Die schweren Verläufe sind selten geworden. Hoffen wir, dass es so bleibt. Die Zahlen steigen trotzdem an. Was soll man dazu sagen.
Es regnet wie in einer Waschanlage. Der Schulhof ist eine Riesenpfütze, man kann bald das Seepferdchen darin machen. Aus den Dachrinnen kommen Wasserfälle, die Kinder tropfen.
Gestern habe ich einen Diebstahl beobachtet. Beim Stoffe kaufen sprach ich mit der Praktikantin, die schneiden durfte und stolz war. Aus dem Augenwinkel sah ich eine ältere Frau, die sich zuerst so einen hölzernen Messstab angelte und mit ihm holte sie sich eine der Scheren der Verkäuferinnen zu sich her. Sie versteckte sie in der hohlen Hand eng am Körper und ging zum Ausgang. Ich machten die Praktikantin darauf aufmerksam, die dann die Verkäuferin holte. Diese schickte die junge Frau hinterher. Sie kam unverrichteter Dinge wieder. Die anderen Verkäuferinnen versammelte sich. Man könne nichts machen, sonst müsse man ja die Polizei holen.
Ach so. Ich hielt mich sehr zurück. Ich habe ja ein Pausenhofgen und greife normalerweise ein.
Aber das Interesse war sehr gering im Laden.
Bis eine der Damen rief: „Wo ist denn meine Gardinenschere?“ Ach.
Diese Scheren sind recht teuer, kosten sicher über 50 €, aber nun.
Flaschenpost klingt so geheimnisvoll. Eine Nachricht ohne Empfänger. Man mag sie finden oder auch nicht.
Heute ist mir nach Sting.