Corona 755

Fast 320.000 Neuinfizierte und 300 Tote. Aber die Pandemie ist ja vorbei. Die Einräumerinnen im Rewe tragen die Maske wieder auf Halbmast und die Schüler stehen eng und maskenlos nach dem Unterricht zusammen. Zu dem Thema ist alles gesagt.
Infektionswerte in den Schulen in Rheinland Pfalz

Das Wort „Ostflanke“ in den Nachrichten hört sich nach alten Wochenschauberichten an. Gruselig!
Ein US General analysiert die Situation. Es klingt alles so klar und technisch und doch sterben Menschen, oder müssen fliehen und ihre Lebensgrundlage wird zerstört. Es ist kaum auszuhalten.
Dass ich je dafür sein werde, Waffensysteme in die baltischen Staaten und nach Polen zu bringen, hätte ich nie für möglich gehalten.

Und doch:
Hier noch etwas Aufmunterung für alle.

In Frankfurt habe ich Ortheils Italienische Momente gelesen. Er überlegt sich darin, wie es wohl Goethe damals in Rom ergangen sein mag.
Das gerade in Frankfurt zu lesen, Goethes Geburtsort, war für mich irritierend.
Dass Goethe in Rom beim Malerfreund Tischbein unterkam, hatte ich vergessen. Dafür hängt im Städel das Bild, das Tischbein gemalt hatte. Füße konnte er allerdings nicht. Ein weiterer Künstler fühlte sich angeregt durch dieses Bild.
„Warhol besuchte mit Unseld das Städel-Museum und soll von ihm angeregt worden sein, eine Variation von Tischbeins Gemälde zu erstellen.“
So gibt es also auch ein Wahol Portrait.
Klassikstiftung Weimar

5 Gedanken zu “Corona 755

  1. Pingback: Freitag, 220325 | wupperpostille

  2. Bei Frau Novemberregen erläuterte blaue_elise am Montag, was es mit den Füßen auf sich haben könnte.

    Ergänzend dazu fand ich eben noch diese Info:

    Heute nur noch wenig bekannt ist, dass es lange Zeit keine Unterscheidung in rechte und linke Schuhe gab. Der Einfachheit halber wurden alle Schuhe gleich gemacht. Zwar hatte man bereits in der Antike und im Mittelalter rechte und linke Schuhe gehabt, doch im 17. Jahrhundert vergaß man dies wieder. Erst um 1850 wurden wieder rechte und linke Schuhe hergestellt – vor allem weil Soldaten damit schneller und weiter marschieren konnten. (Quelle: TU Graz)

    • Jetzt habe ich es nachgelesen😊.
      Danke. Wenn man vor dem Bild steht, sieht man aber auch, dass die Beine und Füsse nicht stimmen. Das eine Bein ist viel länger als das andere, und die Fußstellung sieht sehr merkwürdig aus.

      • Ja, das irritiert alle, die das Bild betrachten, ging mir seinerzeit genauso. Und so sorgt das Gemurkse eines Unbekannten dafür, dass rund 230 Jahre später noch alle über dieses Gemälde reden. Tischbein konnte linke und rechte Füße und korrekte Beine malen. Er fertigte mehrere Federzeichnungen von Goethe an, auf einem Aquarell sieht man Goethes Kehrseite. Er wohnte in Rom bei Tischbein. Die beiden kannten sich schon lange vor ihrer ersten Begegnung; Goethe vermittelte Tischbein ein kleines Stipendium von Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha. Mit dem finanzierte der Maler auch seinen zweiten Italienaufenthalt. Scheint aber nicht völlig auskömmlich gewesen zu sein, er vermietete Zimmer an andere Maler und auch Goethe unter.

        Auffällig, dass Tischbein das Bild „Goethe in der römischen Campagna“ in den 12 Jahren bis er 1799 Neapel verlassen musste nie selbst fertig malte. Dass die beiden seit der gemeinsamen Reise nach Neapel 1787 nicht mehr so dicke Tinte miteinander waren, mag eine Rolle gespielt haben.

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