Ihnen allen ein gutes und gesundes Neues Jahr! Möge es voller guter Überraschungen sein. Und besser als das alte.
Nun starb ein Jahr.
– Man lästre nicht am Grabe!
Doch: Wenn das Leben einer Schule gleicht,
Dann war dies Jahr ein schwachbegabter Knabe
Und hat das Ziel der Klasse nicht erreicht.
Mascha Kaleko
Ich mag es nicht zusammenfassen, das letzte Jahr. Nur kurz, ein solches möchte ich nicht mehr haben.
Die Reisen waren schön, die Arbeit war schwer, aber gut.
Der Rest kann in die Tonne, wobei alles vergleichsweise gut gegangen ist. Ich habe Menschen kennen gelernt, im Guten wie im Unangenehmen. Ohne Hilfe der Guten wäre ich verzweifelt.
Nun, man darf der Vergangenheit keinen Raum lassen, sie wird die Gegenwart sonst auch noch vergiften.
Noch eine kleine Essensgeschichte.
Geplant war für Heiligabend Raclette. Alles war eingekauft und schön verstaut. Raclette eignet sich gut zu zweit ohne großen Aufwand. Keiner muss zum Herd rennen und irgendwas ein und abstellen, oder in den Ofen schieben oder rausholen. Das Essen steht auf dem Tisch und es kann jeder damit machen, was er will.
Als es dann dämmerte am Heiligabend, waren wir hier so müde, dass uns Raclette als unnötigen Aufwand erschien. So wurden aus den Zutaten, dem Schinken, der frischen Ananas und dem Raclettekäse Toast Hawaii. Toastbrot war noch eingefroren und somit kein Problem. Etwas vortoasten, dann leicht buttern und als Basis für den Schinken und die frische Ananas nutzen. In das Loch der Ananas kommt hier normalerweise eine Amarettokirsche, die fehlte nun. Schwarzkirschmarmelade geht aber auch. Der Raclettekäse war nicht mehr aufzufinden, und wir waren beide zu müde zum Suchen. So gab es Emmentaler und 10 Minuten Backofen. Zum Schluss wurde das ganze ganz leicht gepudert mit geräuchertem spanischen Paprikapulver.
Etwas geschämt hab ich mich, das zu erzählen, nachdem ich die Menüs im Bekanntenkreis gehört habe. Rehkeule, Braten, und so weiter. Toast Hawaii gehört ja nicht zu den kulinarischen Ereignissen dieser Welt, dachte ich.
Jetzt habe ich in einem Essensmagazin eine Würdigung gelesen. und ich kann mich outen.
Erfunden hat ihn wohl der Fernsehkoch und Schauspieler Clemens Wallmenrod, was aber nicht ganz stimmen kann. Er wurde inspiriert.
Und es gibt ein Lied.
Ein bißchen Strandgut aus der Tiktokwelt
schön mit dem toast hawaii, hat sicher geschmeckt. wir haben einfach ein brötchen gegessen. alle mehrgängigen menues am abend locken uns nicht mehr, wir essen abends nicht viel. der text von mascha kaleko gefällt mir sehr, aber bitte nicht wie in der schule das jahr wiederholen lassen! hab ein gutes jahr 2023, roswitha
kalenderspruch heute: “ ich habe keine neujahrsvorsätze, jetzt sind mal die umstände dran, sich zu bessern.“
Neinnein, das Jahr wird nicht wiederholt 😊.
Genau, die Umstände sollen sich bessern. Ein guter Vorsatz.
Niemand muss sich schämen über das, was am Heiligen Abend auf den Tisch kommt. Es muss doch jeder selber wissen, worauf er Appetit oder Lust hat. Und wenn Toast Hawaii gerade passt, dann ist es so. Gerade an Weihnachten sollte man es nicht so genau nehmen und üppige Menüs anbieten. Je entspannter es zugeht, umso angenhemer sind die Feiertage. Ihr habt das genau richtig gemacht. Macht weiter so in 2023 – muss ja nicht immer Toast Hawaii sein.
Stimmt eigentlich.
Wir haben außer Lesen nichts gemacht. Ein bißchen Fernsehen, ein bißchen Telefonieren, mehr war nicht.
Die Mahlzeiten auch nicht üppig, dafür aber gut.
Ich glaub, ich habe sogar abgenommen. Das passiert immer, wenn ich aus dem Stress raus komme.
Ein gutes Neues Jahr wünsche ich Dir.
Ich kann mich nur anschließen: das beste Weihnachtsessen ist das, was allen Beteiligten schmeckt und Spaß macht. Bei uns gibt’s an Heiligabend immer Käsefondue, weil das einfach gar keine Arbeit macht (Brot schneiden, Käse schmelzen, fertig), allen schmeckt und sogar noch vegetarisch ist. Am ersten Feiertag tatsächlich ein „feierliches“ Essen, weil das auch mal schön ist, und am Tag darauf dann vorbereiteten Nudelauflauf, der nur noch in den Ofen muss. Eis zum Nachtisch, alle glücklich!
Schöne Ferien noch und alles Gute!
Klingt gut.
Heute gab es Kässpätzle, auf Wunsch eines einzelnen Mitbewohners mit ganz viel Käse. Er war zufrieden und ich hatte Bauchweh. Ich vertrag Käse eigentlich nur in kleinen Mengen, aber nun.
Warum nicht Toast Hawaii an Weihnachten? Weil es keine Tradition ist? In meiner Kindheit gab es traditionell sehr aufwendige, selbst gekochte Gerichte wie Gänsebraten, dazu hausgemachte Klöße und Beilagen. Ein tagelanger Kochmarathon. Darauf hätte ich keine Lust und es würde mir die Laune verderben, wenn ich die Feiertage in der Küche verbringen müsste. Ich finde, man muss keine Traditionen pflegen, die eine Last darstellen. Deshalb ein Hoch auf Kartoffelsalat mit Würstchen, Raclette und von mir aus auch auf Toast Hawaii.
Ein gesundes, friedliches neues Jahr wünsche ich.
Danke sehr😊.
Man muss Traditionen immer überprüfen. Früher gab es ja nur an Feiertagen tolle Essen und man konnte sich satt essen. Da swar ja sonst meist nicht so.
Heute steht Essen immer zur Verfügung und etwas Selbstverständliches.
Das Essen vergangener Hochzeiten war immer Thema bei unserer Verwandtschaft.