WmDedgT 07/18

Schade, dass der Tag nicht gestern war. Da hätte ich vom Spaziergang am Rhein mit Schiffchen gucken und dem Besuch des Kolumba-Museums in Köln berichten können. Nun aber hat Frau Brüllen gebeten, man möge berichten, was man genau am 5. eines jeden Monats so macht.

Es sind ja Ferien hier. Aber das mit dem Ausschlafen habe ich noch nicht so drauf. Stehe früh mit Herrn croco auf, frühstücke und packe meine Tasche. Im Fitnessstudio wartet schon die Freundin. Mit dem Verabreden klappt es ganz gut und wirkt prima gegen den inneren Schweinewelpen. Am Morgen senken wir den Altersschnitt an den Geräten, was sehr entspannend ist. Man muss nicht mit den Jungs mit Muckis und geölten Haaren konkurrieren. Eine Stunde Ausdauer und Geräte genügt, dann noch etwas auf die Massagerolle und wir sind fertig wie zwei Brezeln. Nebenbei wird noch upgedatet darüber was so geschehen ist die letzten Tage. Zuhause wird geduscht und geruht. Duschen im Fitnesstudio mag ich nicht, es gibt keine Kabinen und die Muße für meine Eincremereien fehlt auch.
Zu Mittag gibt es Obstsalat und Vanillepudding, den Herr croco fast alleine wegputzt. Somit sind fast alle Johannisbeeren und Stachelbeeren aus dem Garten aufgegessen. Das Modell Marmelade habe ich dieses Jahr verworfen, hab noch so viel übrig vom letzten Jahr. Die Apfelernte wird riesig und der Nussbaum biegt sich schon vor lauter grünen Kugeln.
Dann kommt die Putzhilfe*. Da wir uns sonst kaum sehen, wird vieles jetzt geregelt und abgesprochen. Ihre Vorschläge sind wie immer gut. Der Blick auf den perfekten Haushalt ist bei mir etwas verstellt und ich bin froh um Tipps. Ich setze mich ins Arbeitszimmer und räume und räume. Dann kommen Beihilfeantrag und die Krankenversicherung dran.Ich mach das so ungern, Rechnungen sortieren, in Listen eintragen, kontrollieren. Das ist der Nachteil der ganzen Privaterei, man streckt das Geld vor und muss es nachher wieder eintreiben. Und hat den Ärger, Abzug wegen dem, Abzug wegen was anderem. Nie bekommt man sein Geld zurück. Wir trinken Kaffee zusammen, und klären wieder. Wir haben so ne Art Recyclingabkommen, sie kennt immer jemanden, der das brauchen kann, was wir nicht mehr benötigen. So bleiben die seltsamsten Sachen im Kreislauf, heute Gläser mit Macken weg.
Um sieben riecht das Haus frisch und alles glänzt. Sie geht, Herr croco kommt. Wir essen zu Abend, er muss noch arbeiten und ich schaue ausnahmsweise fern. Sportkanal. Ein Wettrennen, Länderkampf England Schweiz, mit beleuchteten Drohnen in einer Stierkampfarena. Die Kandidaten tragen Brillen, auf denen sie die Kamerabilder der Drohen empfangen. Sie steuern sie rasend schnell die Ränge rauf und runter und durch aufgeblasene Tore, dass es eine Freude ist. Zum Schuss landen sie, wenn alles gut geht, in einem Fangnetz hinter einem Red-Bull-Bullenmaul.
Bin hin und weg.
So, dann ist Bettzeit. Ich scheuche Herrn croco vom Schreibtisch auf, lese noch und schlafe schnell ein.

  • Ja, sie ist angemeldet. Nein, sie hat keine Zeit mehr übrig.