Es gibt sie kaum noch, die Hauptschulen. Manche Integrierten Gesamtschulen haben einen Hauptschulzweig, also eine kleine Ecke im großen Betrieb. In Köln Kalk gibt es noch ein solches Relikt, eine selbständige Hauptschule. Diese Dokumenetation zeigt die Arbeit der Lehrer und am Beispiel vom Leben von drei Schülern, was diese Schulform ausmacht. Ich bin sehr altmodisch, ich mag das. Ein Lehrer unterrichtet alle Fächer, die Klassen sind klein. Für Kinder mit großen Schwierigkeiten ist das ideal, finde ich.
Aufgesammeltes:
Was liebe ich dieses Lied. Meine ersten spanischen Worte.
Das war genau meine Entscheidung für diese Schulart.
Und ich nehme an, dass es auch heute kein Bedauern gibt. Ich kenne einige Hauptschullehrer, die es voller Leidenschaft begonnen haben und jetzt an den Gesamtschulen leiden.
In Bayern treten nach der Grundschule knapp 30 Prozent in die Mittelschule (früher Hauptschule genannt) über, weitere 30 Prozent besuchen eine Realschule, ca. 40 Prozent das Gymnasium. In Bayern gibt es also noch ziemlich viele „Hauptschulen“.
Ach, das wusste ich nicht. In NRW in Rheinland-Pfalz ist man auf dem Gesamtschultripp. Ich habe schon an dieser Schulform unterrichtet und mochte das nie wieder tun. Man wird niemandem gerecht. Deshalb mag ich diesen Film so sehr.
Ja, es gibt sie noch. H.s Schule war 2013 eine der besten in der BRD. Aber sie werden ausgetrocknet. Lehrermangel, Stundenkürzungen.
Die Politik will es so, leider. Als ob alle gleich wären. Das Selbstbewusstsein, das früher Hauptschüler hatten, stolz auf ihre Fähigkeiten, ist dem Gefühl gewichen, Trash zu sein.
Das allerdings sagte meine Mutter – 1. Staatsexamen Volksschullehrerin, 2. Staatsexamen Lehrerin für Grund- und Hauptschulen – schon vor vielen Jahren: die Hauptschule verkommt zur Resterampe, zur quasi Sonderschule für die, die die „besseren Schulzweige“ nicht schaffen. Sie trauerte der alten Volksschule nach.
In Frankreich gibt es schon lange nur mehr die Einheitsschule (und eine hohe Abiturientenquote, allerdings mit 10% Analphabetismus unter den Abiturinhabern!), und auch viel mehr Berufsausbildungen mit Abitur als Voraussetzung, aber damit wird vielen auch nicht gerecht getan, noch dazu mit den großen Klassen, die auch hier üblich sind. Das von den Sozialisten verschrieene mehrzügige Schulsystem ist gar nicht so schlecht!
Resterampe. Ja, so kommt es an. Dabei sind die Lehrer da sehr gut eingestellt auf die Ki der die Schwierigkeiten haben und machen. Sie bereiten sie auf‘s Leben vor.
10% Analphabeten bei den Abiturienten? Wie kommt das? Man schleust einfach durch?Grande catastrophe.
Das gegliederte Schulsystem in der durchlässigen Version halte ich immer noch für die beste Lösung.
Ja, durchgeschleust. Unter Analphabet verstehe ich dabei Menschen, die nicht in der Lage sind, einen einfachen Satz lesend zu verstehen, geschweige denn zu schreiben.
Die französische Sprache macht es einem nicht immer leicht, besonders bei gleich klingenden, aber verschieden geschriebenen Wörtern oder Verbformen. Dennoch sind 10% erwachsene Menschen, die in Lesen und Schreiben die Anforderungen für die Versetzung ins 2. Schuljahr nicht erreichen, ein Armutszeugnis für das Schulsystem. Um so mehr, als der Schuldrill schon mit 3 Jahren einsetzt!
Das ist traurig. Ich glaube, ein Sonderschulsystem, wie wir das haben, gibt es in Frankreich nicht. In Förderschulen oder Sonderschulen hat man Zeit und fördert geduldig.
Aber das wird auch gerade abgeschafft, zu teuer. Die Kinder mit Förderbedarf landen in normalen Gesamtschulen oder Grundschulen, dort ist eine Förderschullehrkraft vorhanden für alle Kinder mit Förderbedarf an der ganzen Schule. Sie geben ihnen Aufgaben, die sie während des normalen Unterrichts bewältigen sollen, bei dem sie nicht mitkommen. Rausziehen aus dem Unterricht für Extrastunden ist nicht erlaubt.
Doch, es gibt Sonderschulen, aber die sind meist weit weg… nicht zuletzt deshalb drängen mehr und mehr Eltern auf „inklusive Schule“, aber wie Sie schon sagen: das wird niemandem gerecht.
Diese Inklusion ist ein ganz verlogenes Geschäft. Es geht bei körperlich eingeschränkten Schülern ganz gut. Wenn man die Schule als Aufbewahrungsort sieht und nicht als Bildungsstätte, geht es auch mit lernbehinderten und geistig behinderten Schülern. Aber dann muss man das auch sagen.