Beim Abschied von Twitter nach fast 12 Jahre habe ich alle Mitteilungen gelöscht. Das sind die kleinen Texte, die man wechseln kann, ohne dass sie öffentlich werden.
Ich habe nicht mehr alle gelesen, es hat weh getan. Vier Menschen leben nicht mehr.
So verabschiede ich mich nicht nur von einem Kommunikationskanal sondern auch von Lebensgeschichten. In zwei Fällen haben die Angehörigen eine kurze Nachricht geschickt, was mich sehr gerührt hat, bei einer Frau brach die Kommunikation plötzlich ab, ich wusste wie schlecht es ihr geht, und beim letzten Menschen kam es in der Zeitung.
Nichts bleibt für die Ewigkeit
Die Aufregung über Katar finde ich scheinheilig und verlogen.
Als damals beschlossen wurde, dass Katar die WM bekommt, war schon klar, dass da Korruption dahinter steckt, dass die Arbeit dort von pakistanischen Wanderarbeitern gemacht wird, deren Leben nichts wert ist. Tausende von Toten an den Baustellen, ab und an hat man sich kurz aufgeregt. Dann wurden die Spiele vom Sommer auf den Winter gelegt, kurze Aufregung. Und jetzt plötzlich will man nicht mehr schauen? Aus Katar kommen Filmchen mit schönen Booten und netten Leuten, die sich auf den Fußball und die Gäste freuen. Wenn sie natürlich nicht schwul sind, dann kann es eng werden.
Das wird die Katarer aber ärgern, wenn wir nicht mehr gucken.
Wer an eine Diktatur vergibt, braucht sich nicht wundern.
Das Gericht in Den Haag hat die Schuldigen zum Abschuss des Passagierflugzeuges MH 17 verurteilt.
Der WDR hat in einem Podcast die schwierige Recherche und die Verbreitung von Lügen durch die russische Regierung aufgearbeitet: Flug MH 17.
Die Propaganda läuft heute noch immer so, und wie viele Leute gehen ihr immer noch auf den Leim. Beängstigende und klärend.
Etwas TikTok zur Unterhaltung.
Große Fischliebe
Nichts bleibt für die Ewigkeit, irgendwie auch tröstlich
Für mich ist das so. Vergänglichkeit hat auch was Beruhigendes.
wer unvergängliches wünscht, sollte „alle menschen sind sterblich“ von simone de beauvoir lesen, darin wird abschied und tod zur ersehnten gnade. auch mit katar hast du natürlich recht, wer das geld zahlt bestimmt die musik. hatte das der dfl nicht begriffen? die maske der gespielten weltoffenheit in katar bröckelt munter weiter…
Das Buch kenne ich noch nicht. Früher habe ich viel von Simone de Beauvoir gelesen, meist über die Rolle der Frauen.
Zur Zeit bricht alles zusammen, Twitter, der Ruf der FIFA, der Ruf des russischen Militärs.
wenn das die einzigen zusammenbrüche wären, könnte ich lachen.
Nein, ist es leider nicht. Die Welt ist aus den Fugen, es ist eine Zeit des Umbruchs, überall. Damals, 1989, fühlte es sich ähnlich an, alles wird anders.
Mir gelingt der Abschied von Twitter nicht. Nicht, dass ich es seit Wochen nicht versuchen würde. Die Deaktivierung will einfach nicht klappen. Immer wieder kommt die Fehlermeldung und ich soll es später noch einmal versuchen. Ärgerlich!
Oh, Herr Musk legt Wert auf Sie 😊.
Ich habe mich noch nicht abgemeldet, ich möchte noch ein bißchen zugucken.