Festtagsgrüsse

Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser, wünsche ich schöne Festtage, erholen Sie sich gut von allem, erfreuen Sie sich an der Verwandtschaft oder halten Sie einfach durch.
Gutes Essen, ein paar nette Überraschungen und viel Zeit und Muse mögen dazu kommen.
Ich geh noch schnell was wegfahren, nachdem ich Verpackungszeugs weggeräumt habe, dann geht es zu den Nachbarn und dann gibt es Raclette.
Zum Gottesdienst ist eine winzige Dorfkirche geplant mit Lichtern und Deckenmalereien, herzlichem Pfarrpersonal und allem sonst.

Wenn dann der Nachbarn klingelt und auch noch Musiker ist, wird es gut.

Für all diejenigen, die sich nicht für Weihnachten aber für andere Katastrophen interessieren, ein kurzer TikTok-Ausflug.

Blizzard in Montana

Blizzard und Baum

Blizzard im Windfang

Wenn Mama mitsingt

Über’s Land

Warum ich das so mag, vor Weihnachten über die Dörfer zu fahren und da und dort was vorbei zu bringen? Zum einen mag ich die etwas schäbigen Dörfer. Sie sehen immer aus, als ob man irgendwo etwas zusammengefegt hätte und das zu einem Dorf verklebt. Jedes Teil wehrt sich ein bißchen.
Und ich liebe die Geschichten, die die Menschen erzählen.
Ich sitze und höre und erzähle Gegengeschichten, so als Währung.
Und jetzt weiß ich, wie es ist mit den Scharnieren der Fensterläden in Südfrankreich, den Toiletten im Ashram in Indien und wer Corona hat und woher. Ja, Party.
Und dass die Kinder kommen, kurz bleiben und dann irgendwo hinfahren, wie wir früher.
Den Vorteil hat man wenn man keine Kinder hat: man macht sich da keine Illusionen. Sie sehen die Welt vor sich, nicht die hinter sich.
Das kommt erst wieder, wenn die Eltern nicht mehr können. Dann muss man aufpassen, dass die Kinder mit den Eltern reden, nicht über sie.
Wir vergessen es manchmal, wie lange die Pandemie schon dauert. Natürlich dauert sie noch. Jeder berichtet von eigenen Erkrankungen und der anderer.
Schauen Sie mal die Krankheitstage in den Betrieben an und die Fehlstunden der Schüler. Noch nie war das so, dass man Nachschreibetermine für die anbietet, die beim Nachschreibetermin krank waren. Und da hängen schon zwei Listen.
An das leichte lockere Leben von früher erinnert man sich kaum noch. Der Ausnahmezustand ist das neue Normal. Herr Buddenbohm erlebt das beim Cafébesuch mit seinen Söhnen.

Können Sie was ab? Und möchten wissen wie eine Mumie riecht?
Ein Podcast direkt aus der Gerichtsmedizin, Klenk und Reiter der Zeitung Falter, erfordert einen stabilen Magen, ist aber sehr interessant. Wie gesagt, wenn man was ab kann. Und lustig ist es auch.

Noch ein bißchen Tiktok.

Eisballett

Weihnachtswecken wie bei Kardashians

Jesus hat sich verklemmt

Kampf dem Plastik

Deck the Halls mit Erklärung

Not all Heros wear capes

Was sehr, sehr Schönes mit Musik

Unter Corona

Zu Anfang der Pandemie hatte meine Mutter einen Hirnschlag. Da er im Kleinhirn stattfand, konnte sie nicht mehr richtig gehen, war aber geistig klar.
So lag sie wochenlang auf einer neurologischen Station. Wir kamen nicht an sie ran, konnten nur telefonieren, wenn die Schwestern für die wählten. Manchmal hat man sie beim Essen vergessen und sie war hungrig. Manchmal war sie durstig. Ich rief auf der Station an und bat, ihr doch was zu essen zu geben. Die Schwestern reagierten genervt. Die Ärztin rief am Abend an und berichtete, wie fertig sie alle wären.
Als dann die Reha anstand, war es nur telefonisch möglich, einen Platz zu bekommen, sie dahin bringen zu lassen. Ich wusste immer noch nicht wie es ihr geht. Sie war einsam und sie war tapfer, sehr tapfer. In der Reha waren sie geduldiger mit ihr. Sie tat was sie konnte. Viel war das wohl nicht. Besuchen konnte man sie ganz kurz, mit allen möglichen Sicherheitsvorschriften. Am letzten Tag ließ man sie aus dem Rollstuhl fallen, sie brach sich den Arm. Zuhause war die Pflege nicht so schnell zu bewältigen. Das ging nur in der Kurzzeitpflege. Dort gab es Versorgung, und kurze Besuchszeiten. 30 Minuten mit Wäsche bringen und Wäsche mitnehmen. Sie wollte da nicht bleiben, sie wollte nach Hause. Sie erzählte, dass man sie nicht gewaschen habe, sie von einer Mitpatientin gefüttert wurde. Sie konnte essen, wenn man ihr Zeit ließ. Das interessierte dort niemanden.
Nach drei Wochen war zuhause alles bereit, Pflegedienst, Pflegekraft und Nachbarschaftshilfe und all das Equipment, das man braucht. Immer mit Test, immer mit Schutzausrüstung.
Die Hausärztin kam nie, sie verschrieb nur. Die Dienste kontrollierten sich gegenseitig, wenn was schief lief, erfuhr ich es schnell.
Sie wurde immer schwächer und starb dann. Ihr alter Hausarzt, längst pensioniert, kam an den letzten Tagen. Er hatte keine Angst. Er war zugewandt und warmherzig.
In diesen 9 Monaten habe ich viele Ängste gesehen, überfordertes und auch unwilliges Personal. Ein paar anständige und einen leidenden Menschen in einem riesigen Apparat. Wenn ich mir was wünschend dürfte, wäre es es ein anderes Ende.

Anke Helle berichtet im Focus über den Coronatod ihres Vaters. Als ich ihn gelesen hatte, kam mir alles wieder hoch.