Corona 203

Tag der Deutschen Einheit. Mit einem Nationalfeiertag im Oktober sollte man fremdeln. Was ist das für eine Nation, die sich kein Sommerfest gönnt? Frankreich, die USA, die Schweiz, alle feiern im Sommer. Und wir Berufmelancholiker nehmen den trüben Herbst. Freiwillig. Früher war es der 17. Juni, ein Tag im warmen Sommer. Der Anlass war ein trauriger, der Aufstand in der DDR. Also auch nichts für wildes Rumtanzen, es war immer ein freudloser Tag.
Jetzt hätten wir die Freude über die Einheit zu feiern, und was machen wir? Oktober!
Ja, es ist schön, dass ein ehemals getrenntes Land wieder zusammengefunden hat. Die Iren träumen immer noch davon, die Koreaner auch. Dort sind wir Beispiel.
Obwohl bei uns der Anfang holterdipolter ablief. Es ging so schnell, dass alles nichts mehr wert war. Man hat die Menschen nicht abgeholt und begleitet, schade. Natürlich war es nur ein knappes Zeitfenster, das es möglich machte. Ein langsamer Anschluss, so wie ich es dachte, dass es gehen würde, wäre vielleicht mit Russland nicht möglich gewesen. Sagte jedenfalls Helmut Kohl. Ach ja, es ist wie es ist.
Nur dass man da eben auch die Brutstätten der Nazis gefüttert hat, hat man übersehen.

Heute Nacht wurde Donald Trump ins Krankenhaus gebracht. Im Netz gibt es jetzt Fotos der Mannschaft des Weißen Hauses beim Abflug mit dem Helikopter. Alle tragen Masken, alle gucken betröppelt. Und dann ein Video fünf Tage zuvor von der Einführung der neuen Richterin im Rosengarten. Keine trägt Maske, alle umarmen sich.
So schnell kann es gehen.
Der Präsident hat jedenfalls Fieber.

Wenn es darum geht, den Wortschatz

zu erweitern, bietet Fredl Fesl ungemein viel.
Heute noch sagt man hier im Hause : Komm Schnucki, fahr ma nach Kentucky.

Und das mit den vier Beinern und dem Umfallt kommt ebenfalls immer wieder vor.