Corona 267

Die hohen Infektions- und Todeszahlen bleiben. Und keiner sagt: haltet Euch an die Vorgaben oder wir drehen die Schraube weiter zu. It‘s the economy, stupid!
Frau Berg ist so entsetzt wie ich, wenn sie hört, wie leichtfertig man über den Tode anderer Menschen spricht. Ich empfinde es auch als roh und herzlos!

Wir LehrerInnen in Rheinland Pfalz haben FFP2 Masken bekommen, 2 Stück lagen im Fach. Sie erinnern sich? Ich war gerührt ob der Fürsorge. Das sieht jetzt ein bißchen anders aus.
Ich kaufe mir wie vorher alles wieder selbst, besser so.

Im 5. Türchen geht es um Literatur. Zwei Frauen, beide studierte Literaturwissenschaftlerinnen, unterhalten sich, wo bei die eine Dame die Bücher nicht nennen kann, die sie gerade liest. Und eigentlich auch nicht gerne über Bücher spricht.
Ich fühle mich ertappt. Ich mag nicht über Bücher reden, ich mag auch keine Autoren verteidigen, die ich gerne lese.
Ich lese und ich fühle mich wohl in einem Buch, oder auch nicht, fertig.
Im Freundeskreis gibt es literaturbeflissene Menschen, die mir Bücher schenken und anschließend auch noch mit mir darüber reden wollen. Das stresst mich gewaltig. So tue ich oft, als ob ich nicht lese, weil ihres nicht dran ist, weil ich keine Lust darauf habe, oder weil es mich nicht eingefangen hat.
Manchmal passiert es mir doch, dass ich was zugeben, und dann geht die Diskussion los. Mein finaler Satz für meine Deutschkollegen ist dann dieser: „Dem Buch hätte ein guter Lektor nicht geschadet.“
Manchmal missbrauche ich auch Literatur. So waren die Buddenbrooks in jungen Jahren mein Propofol. Eine Seite vor dem Einschlafen und ich war schlagartig weg aus dieser Welt.

Vor drei Jahren lief der Sommer nicht ohne dieses Kleid. Es war schulterfrei, hellblau und manchmal gestreift. Ein bißchen entstand der Eindruck, dass das junge Mädchen da aufpassen muss, dass nicht alles runterrutscht. Der Eindruck war gewollt. Schläppchen dazu oder Riemensandalen und man war mit fast nichts fertig angezogen. Günstig war es auch, Zara eben.
Wie die Zeiten sich ändern!
In diesem Sommer waren laut Vogue die Schwerpunkte anders gelegt. Tüll, Glitzererbeeren und viel frische Luft für den Busen vereinigen sich in diesem Kleid. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube es schon gesehen zu haben.
Obwohl ich nicht unter Leuten war in diesem Sommer. So ein Schneewittchenkleid deutet schon auf die Umstrukturierung ganzer Gehirnareale hin.

Das Lied zum Kleid (ja, ich weiß, es handelt sich eigentlich um ein Waisenhaus, aber nach alle den Jahren weiß das ja keiner mehr).