Die hohen Infektions- und Todeszahlen bleiben. Und keiner sagt: haltet Euch an die Vorgaben oder wir drehen die Schraube weiter zu. It‘s the economy, stupid!
Frau Berg ist so entsetzt wie ich, wenn sie hört, wie leichtfertig man über den Tode anderer Menschen spricht. Ich empfinde es auch als roh und herzlos!
Wir LehrerInnen in Rheinland Pfalz haben FFP2 Masken bekommen, 2 Stück lagen im Fach. Sie erinnern sich? Ich war gerührt ob der Fürsorge. Das sieht jetzt ein bißchen anders aus.
Ich kaufe mir wie vorher alles wieder selbst, besser so.
Im 5. Türchen geht es um Literatur. Zwei Frauen, beide studierte Literaturwissenschaftlerinnen, unterhalten sich, wo bei die eine Dame die Bücher nicht nennen kann, die sie gerade liest. Und eigentlich auch nicht gerne über Bücher spricht.
Ich fühle mich ertappt. Ich mag nicht über Bücher reden, ich mag auch keine Autoren verteidigen, die ich gerne lese.
Ich lese und ich fühle mich wohl in einem Buch, oder auch nicht, fertig.
Im Freundeskreis gibt es literaturbeflissene Menschen, die mir Bücher schenken und anschließend auch noch mit mir darüber reden wollen. Das stresst mich gewaltig. So tue ich oft, als ob ich nicht lese, weil ihres nicht dran ist, weil ich keine Lust darauf habe, oder weil es mich nicht eingefangen hat.
Manchmal passiert es mir doch, dass ich was zugeben, und dann geht die Diskussion los. Mein finaler Satz für meine Deutschkollegen ist dann dieser: „Dem Buch hätte ein guter Lektor nicht geschadet.“
Manchmal missbrauche ich auch Literatur. So waren die Buddenbrooks in jungen Jahren mein Propofol. Eine Seite vor dem Einschlafen und ich war schlagartig weg aus dieser Welt.
Vor drei Jahren lief der Sommer nicht ohne dieses Kleid. Es war schulterfrei, hellblau und manchmal gestreift. Ein bißchen entstand der Eindruck, dass das junge Mädchen da aufpassen muss, dass nicht alles runterrutscht. Der Eindruck war gewollt. Schläppchen dazu oder Riemensandalen und man war mit fast nichts fertig angezogen. Günstig war es auch, Zara eben.
Wie die Zeiten sich ändern!
In diesem Sommer waren laut Vogue die Schwerpunkte anders gelegt. Tüll, Glitzererbeeren und viel frische Luft für den Busen vereinigen sich in diesem Kleid. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube es schon gesehen zu haben.
Obwohl ich nicht unter Leuten war in diesem Sommer. So ein Schneewittchenkleid deutet schon auf die Umstrukturierung ganzer Gehirnareale hin.
Das Lied zum Kleid (ja, ich weiß, es handelt sich eigentlich um ein Waisenhaus, aber nach alle den Jahren weiß das ja keiner mehr).
Ich träume davon, das Strawberry Dress zum Weihnachtsessen mit den Schwiegereltern zu tragen. Natürlich nur mit der passenden Strawberry-Maske. Und vllt. den blumigen Tüllsöckchen… Großartig. Träumen ist ja wohl erlaubt… Allein, der Preis übersteigt mein Weihnachts-Dress-Budget. Aber sonst….
Traumhafte Grüße zum 2. Adventswochenende!
Barbara
Das wäre sehr mutig.
Aber vermutlich etwas zu kühl, wenn man andauernd lüften muss.
Ich habe früher sehr viel Bücher gelesen. Seit vielen Jahren schon reicht mir die Zeitung (SZ) sie nimmt fast den halben Tag in Anspruch. Dazu das Internet, blogs, podcasts usw. Ich will auch noch kochen und filmen, also wann soll ich da noch Bücher lesen😉
Die Zeit wird tatsächlich knapp. Doch Lesen ist etwas, was bei mir neue Bilder schafft. Ich mag es, mir Geschichten zu erobern. Doch dazu muss man dran bleiben, Häppchen sind zu wenig.
Liebe Frau Croco,
bei aller Freude, dass Sie uns gern zuhören, muss ich doch einmal kurz streng werden. Frau N., also die Dame, die nicht weiß was sie liest, von wem es ist und worum es geht, ist studierte Literaturwissenschaftlerin. Ich nicht. Ich bin lupenreine Linguistin und musste in einer Philologie leider auch in Literaturwissenschaften examiniert werden, da mein generelles Desinteresse (abseits der Heirat eines Autors) allerdings bekannt war und die Uni kein Interesse daran hatte, mir mein Examen zu vermiesen, war die einzige Frage, die ich jemals zum Thema Literaturwissenschaft gestellt bekommen habe in meinem Leben: „Aus welcher Erzählperspektive und in welchem Tempus ist „Twee koffers vol“ von Carl Friedman geschrieben? Sie dürfen gerne kurz in Ihre Ausgabe schauen.“
Soviel zu meiner Verteidigung 😉
Oh, das tut mir leid, dass ich Sie, liebe Frau Herzbruch, in den falschen Fachbereich eingeordnet habe. Ich würde ja nie sagen, dass eine leidenschaftliche Botanikerin eine Zoologin wäre, aber da kenne mich aus. In Ihrem Fachbereich ist das offensichtlich nicht der Fall.
Kürzlich berichteten Sie, dass Maarten ‘t Hart Prüfungsgegenstand bei Ihnen war. Und dann habe ich geschlussgefolgert, dass das ja Literatur ist. Aber was weiß ich schon.
Ihr Podcast gefällt mir nun noch besser, seit die Berufsbezeichnungen geklärt sind.
Ich habe Allgemeine Sprachwissenschaft studiert (Schwerpunkt quasi mathematische Linguistik), aber halt auch Philologie, und da 98% Linguistik und 2% Literaturwissenschaft, damit ich formal das Studium abschließen durfte. Ich musste auch versprechen, mich nie öffentlich zu Literatur zu äußern 😉
Ich sehe es so: Zwischen Lesen und drüber sprechen liegen Welten, und nicht drüber sprechen wollen heißt keinesfalls, dass man nichts zu sagen hätte, nur, dass man gerade nicht will.
Das haben Sie sehr schön gesagt.
Es gibt übrigens vieles, über was ich auch nicht reden will, aber könnte.
Wie lustig das im Kontrast ist zu Dingen, zu denen man nichts sagen kann, es aber dauernd tut 😉
Das ist ja der Witz bei all den Fachleuten. Man weiß ein bißchen was und fühlt sich sicher. Und redet. Sobald man aber tieferen Einblick hat, erkennt man die Komplexizität und wird still.
Ich blogge fast nie über meine Fachgebiete ;).
Ich hoffe, dass ich mir das merken kann.
Es gibt noch so einiges, worüber ich nicht sprechen will.
Bei Büchern habe ich manchmal das Gefühl, wenn an über sie redet, zerbrechen sie.
Das ist wie bei Gedichten, der Zauber ist hin. Das ist aber nur eine Meinung.
Ja, das stimmt. Frau N. möchte über ein Thema sprechen, über das ich viel zu viel weiß, um da mitteldifferenziert drüber zu sprechen oder es zu vereinfachen, und jetzt habe ich eine gute Argumentation für die Wegmoderation 😉
Viel Glück🤣
Mit dem Lesen geht es mir ähnlich, und das Erdbeerkleid erinnert mich an etwas, worüber ich nicht sprechen sollte, denn man könnte es in den falschen Hals bekommen.
Das klingt sehr spannend!
Ich find‘ ja beide Kleider scheußlich.
Bei dieser Lektüre neulich musste ich an Sie und die Herren Hauptschulblues und Rau denken:
„Das Gefühl, ein vergessener Teil der Gesellschaft zu sein“
Das Zitat in der Überschrift bezieht sich auf Lehrkräfte.
Ich würde auch keines anziehen.
Danke für den Artikel. Genau so fühlt es sich an, gleichzeitig eiskalt und verheizt.