Corona 491

Es gibt die Möglichkeit Impfdosen für ärmere Länder zu spenden. Diese Spendenkampagne wurde von der WHO initiiert. Liisa hat dankenswerterweise bei Twitter davon berichtet.

Die Montagsfrage von Joel

Gibt es ein Getränk, das Erinnerungen an vergangene Zeiten in dir weckt? Erzähl mal.

Zuerst dachte ich, ich nehme Kaba, den Plantagentrank. Denn Kaba gab es jeden Morgen und so sehr mochte ich ihn auch nicht. Erst viel später hat sich herausgestellt, dass ich keine Milch vertrage, und so konnte ich das morgendliche Bauchweh Jahre später erklären. Nein, das verheißungsvolles Getränk meiner Jugend war Sinalco. Zu Hause gab es Apfelsaft, gemischt mit Wasser. Da gab es manchmal in den Wasserkisten eine Flasche gelber Sprudel. Er schmeckte so naja, reichte in keinster Weise an Sinalco heran. Sinalco gab es nur bei Wanderungen. Meine Eltern neigten zum Pflichtspaziergängen. Man lief irgendwo hin um dann dort umzudrehen und den selben Weg zurückzugehen. Die Freuden des Ziels kannten sie nicht. So wurde ich immer unlustiger, wenn das Angebot Spaziergang kam. Außer es gab eine Wirtschaft in der Nähe. Mir wurde unverzüglich eine Sinalco versprochen. Und ich begann mich auf die Wanderung zu freuen. Wenn es am Ziel dieses gelbe Fläschchen gab, süß und blubbernd, und ich danach aus dem Glas den trüben, verdünnten Orangensaft trinken konnte, war ich glücklich. Cola gab es bei uns nicht, da Koffein drin war. Das mit dem Zucker sah man nicht so streng. Es gab wenig Zuckriges im Haushalt. Kuchen vielleicht zum Wochenende, Honigbrot zum Frühstück, ab und an Waffeln mit Puderzucker.
Jedenfalls hat das Sinalcoarchiv noch lustige Filmchen aufbewahrt.
Diese Puppe habe ich mir damals so sehr gewünscht, war aber nix.
Sinalco steh übrigens für sin alcohol, ohne Alkohol.

Bill Ramsey ist gestorben. Es war so ein guter und auch lustiger Sänger. Mein Lieblingslied von ihm habe ich schon mal gepostet, das macht Ihnen aber hoffentlich nichts.

12 Gedanken zu “Corona 491

  1. Nur als Ergänzung bzw. kleine Korrektur: Go Give One ist keine Organisation, sondern eine Spendenkampagne, die von der WHO initiiert und verantwortet ist.

  2. Volltreffer! Hoffentlich ergibt es jetzt daraus keine Posttraumatische Belastungsstörung.
    Mit Grausen erinnere ich mich an sonntägliche Ausflüge am Stadtrand Anfang der 60er Jahre, mehr Spaziergänge als Wanderungen, die nur durch die Aussicht auf eine kühle Sinalco am Ziel, einem Kiosk, durchgestanden werden konnten. Ich habe heute noch die Stimme meiner Mutter im Ohr: „Dapp mer net vor der Fies rum“, wenn ich vor der Familie trottelte, und „Wo bleibsch denn widder“ wenn ich mal wieder hinterher dackelte. Nur die Aussicht auf eine Sinalco ließ mich die ungeheuren Strapazen durchstehen. Ach, Sinalco, was habe ich für dich gelitten.

  3. Mist, auch ohne auf den Link zu den Werbefilmchen zu klicken, habe ich kurz vorm Schlafengehen einen Ohrwurm: „Die Sinalco schmeckt, die Sinalco schmeckt.“

    Ehrlich gesagt, hat sie mir gar nicht so gut geschmeckt. Wir stapften bei den Ausflügen oft durch den Wald, suchten Waldmeister, Keltenwälle oder mitunter – das war aber langweilig – Grenzsteine. Cool war jedoch immer das Picknick.

    • So interessant war es nicht bei uns. Mit dem Vater des Nachbarskindes war es viel besser: Pfifferlinge, Maiglöckchen, Feuersalamander und Römerwachtürme. Ohne ihn wäre ich nie beim Wald und seinen Geheimnissen gelandet.

      • Pfifferlinge, Maiglöckchen, Feuersalamander und Römerwachtürme klingen auch gut. Toll, dass der Vater des Nachbarskindes sie mitgenommen hat.

        Beim ersten Keltenwall war ich als Kind etwas enttäuscht. Ich hatte mir da mehr darunter vorgestellt. Quellen, Bäche, Weiher, Felsen oder ein Naturdenkmal waren auch im Angebot. Und mindestens einmal im Jahr eine Nachtwanderung.

      • Das klingt sehr schön.
        Die Quellen wollte ich immer sehen. Woher kam ein Fluß, wohin fließt er. Ich muss ein anstrengendes Kind gewesen sein.

  4. Nein, einfach nur ein wissbegieriges Kind. Und die sind klasse. Dem Vater vom Nachbarskind machte das bestimmt Freude, Sie mitzunehmen und Ihnen beiden all das zu zeigen und zu erklären.

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