Corona 158

Die Infektionszahlen steigen. In Spanien gehen sie durch die Decke. Was ist da bloß los? Den Herbst werde ich wohl nicht in Andalusien verbringen. Schade. Dann schreibe ich eben ins Blog, bis es den Impfstoff gibt. Das geschieht dem Virus recht.

Ja, ich stehe auf ungewöhnliche Männer mit Wuschelhaaren. Heute kommt der dritte. Christoph Schlingesief. Übermorgen jährt sich sein Todestag, vor 10 Jahren starb es.
Ich mochte seine Talkshows sehr. Er galt als Provokateur. Wenn man genau  hinschaut und zuhört, stellt an fest, dass das nicht stimmt. Er dachte ungewöhnlich und um drei Ecken. Und er hatte viel Empahie für Leidende. Ein Festspielhaus in Burkina Faso, eine Kirche der Angst, Inszenierung des Parsival.

Er war wie Wim Wenders in Oberhausen aufgewachsen. Die Väter kannten sich .

Als er krebskrank wurde, machte er das öffentlich und stellte seine Ängste und seine Beziehung zu Gott dar.
Kirchenfenster wurden mit den Röntgenaufnahmen seine befallenen Lungen dekoriert. Und er berichtete von seiner Angst vor dem Tod.
Was mich sehr gerührt hat. 2011 war ich in Hamburg zu einem Geburtstag  eingeladen. Da Hafengeburtstag war, fand ich fast kein Hotel. Dann doch: ein ganz kleines verzaubertes hatte noch ein Zimmer. Und an der Rezeption hing hübsch gerahmt ein Brief. Er war von Christoph Schlingensief. Er danke in warmen Worten für den schönen Aufenthalt und die Gastfreundschaft in diesem Hotel.

Haben Sie Zeit? Dann los.

6 Gedanken zu “Corona 158

  1. Chr. Schlingensief hat hier in Braunschweig auch großartige Spuren hinterlassen. Er lehrte an der Kunsthochschule als Professor und wird anlässlich seines Todestages vielfältig mit Erinnerungen und Ausstellung geehrt. Ich mochte/mag ihn und seine Ideen und Arbeiten sehr. Seine Energie hat mich schon beim Lesen, Sehen und Anhören seiner Werke und Ideen schlichtweg mitgerissen. Er hat ja noch sehr spät eine junge Frau geheiratet, von ihr hörte ich nie wieder etwas. (?)
    https://www.ndr.de/ndrkultur/Ausstellung-ueber-Schlingensief-in-Braunschweig,audio698722.html

  2. Schade, dass es nicht klappt mit Andalusien. Auf den Urlaub zu verzichten trotz Vorfreude und lang ersehnter Erholung fällt sicher nicht leicht. Trotzdem halte ich Vernunft für das Wichtigste im Umgang mit dem Virus. Leider kann man aber gerade mit der Vernunft der Menschen nicht rechnen, wie das Reisen, Feiern und Demonstrieren zeigt. Schade (und manchmal macht es mich auch sehr wütend).
    Und ja, bitte schreiben Sie ins Blog. Dem Virus wird das zwar egal sein, aber ich lese gerne mit 😉

    • Ja, die Vernunft muss gesucht und gepflegt werden. Das mit dem Urlaub ist nicht schlimm. In einem Jahr wird es vielleicht ungefährlich sein, oder eben ein Jah später. Nach der Impfung wird vieles besser sein, das ist meine Hoffnung. Am Leben bleiben!

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