Corona 167

Als ich zum ersten Mal in meinem Leben in Irland war, war es nachts 1 Uhr und auf dem Flughafen in Dublin war schon alles zu, als unser Flugzeug landete. Irgendwo stand ein Auto für uns, irgendwo gab es ein gebuchtes Hotel.
Hilfsbereite Menschen tauchten auf, die uns weiter halfen. Sie waren unglaublich warmherzig. Ich hatte das Gefühl, hierher zu gehören, nach Irland. Und das habe ich immer wieder, wenn ich dort bin.

So gab es heute wieder einen Film über Irland, eine sehr gute Zusammenfassung der Irischen Geschichte, voller Leid und voller Widerstandkraft. Ich kenne nur Versatzstücke, stand schon in der Post in Dublin und unter dem Portrait von Bobby Sands, bin die Peaceline in Belfast abgelaufen und habe mitten in der Nacht Lieder mit „Bloody britisch“ mitgegröhlt. Doch hier verstand ich vieles neu.

„Blutige Grenze“ auf ARTE

Ein Journalistenname kam mir im Film bekannt vor:
Derek Scully. Er hat sich damals nach dem Spiegelartikel mit Marie Sophie Hingst getroffen, und dann sehr menschlich reagiert. Und hat dann nichts über sie geschrieben..
Ich habe sie kennen gelernt und auch getroffen. Und es tut immer noch weh, dass ihr Leben so zu Ende gegangen ist.

2 Gedanken zu “Corona 167

  1. Nach Irland wollte ich immer schon mal, nun müssen solcherlei Reisepläne eben noch eine Weile warten.
    Ich habe Marie Sophie nie getroffen, wir sind über die Planung nicht hinausgekommen und es blieb bei Mails, Briefen und Päckchen. Bis heute glaube ich, dass sie ein warmherziger, fürsorglicher und hochintelligenter Mensch war. Die Reaktionen nach ihrer „Enttarnung“ erkläre ich mir mit ihrer Erkrankung, von der nur keiner etwas wusste. Ihren ebenso plötzlichen wie tragischen Tod werde ich nie begreifen. Ich fand es sehr anständig, dass Derek Scully damals nicht über sie berichtet hat.

    • Ich habe immer noch ein Glas Marmelade von ihr, und einen Marzipanriegel.
      Wir können nicht in die Seele eines Menschen schauen. Und wenn wir merken, wie zerbrechlich jemand ist, dürfen wir ihn nicht ins Grelle ziehen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass all ihre Geschichten für sie irgendwie wahr waren.

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